31 Dezember 2008

Presseerklärungen des Bundesumweltamtes 2008

Titel Datum Nr. Version
Klimawandel macht Anpassung notwendig 15.12.08 087/08 PDF
Klimaschutz: EU beschließt das schrittweise Aus für die Glühlampe ab Ende 2009 12.12.08 086/08 PDF
Umweltbewusstsein der Deutschen auf hohem Niveau 10.12.08 085/08 PDF
EMAS-Umweltmanagement an fünf Standorten 02.12.08 084/08 PDF
Zu Weihnachten Sonne verschenken und die Umwelt schonen 27.11.08 083/08 PDF
Bauen und Wohnen belastet die Umwelt immer noch mehr als nötig 25.11.08 082/08 PDF
Mehr Sicherheit für Industrieanlagen 25.11.08 081/08 PDF
Der Blaue Engel aktiv im Klimaschutz 19.11.08 080/08 PDF
Schon über 100 internationale Klimaschutz-Projekte mit deutscher Beteiligung 17.11.08 079/08 PDF
Heizen mit Holz: Nicht jeder Brennstoff darf in Kamin oder Kachelofen 14.11.08 078/08 PDF
Emissionshandel: Unternehmen erhalten Zertifikate 12.11.08 077/08 PDF
Auch Schwellenländer können langfristig wirksamen Klimaschutz leisten 06.11.08 076/08 PDF
Klimawandel: Wasserknappheit in den Alpen? 05.11.08 075/08 PDF
Sicher und umweltgerecht Reisen in der Antarktis 05.11.08 074/08 PDF
Zum Stichwort „klimaneutral”: Treibhausgase vermeiden ist besser als kompensieren 04.11.08 073/08 PDF
Fast 42 Milliarden Euro Subventionen schaden dem Umweltschutz 03.11.08 072/08 PDF
Naturnahe Gewässer und Auen erhalten die biologische Vielfalt 30.10.08 071/08 PDF
Infos für energieeffiziente Stadtbeleuchtung 23.10.08 070/08 PDF
Erste Erfolge für REACH 22.10.08 069/08 PDF
Klimawandel in Europa: Die Warnsignale werden immer deutlicher 30.09.08 068/08 PDF
Autoklimaanlagen mit Kohlendioxid sind klimafreundlich und effizient 24.09.08 067/08 PDF
Deutschland weltweit Spitze beim Export von Umweltschutzgütern 22.09.08 066/08 PDF
Wettbewerb: Schulen engagieren sich für Klimaschutz 19.09.08 065/08 PDF
Klimafreundlich Kühlen im Supermarkt 12.09.08 064/08 PDF
Unterhaltungselektronik ist selten grün 29.08.08 063/08 PDF
Emissionsberichterstattung leicht gemacht 22.08.08 062/08 PDF
Für einen gesunden Start ins Leben 22.08.08 061/08 PDF
Jetzt online: Die neue Mediendatenbank „H2O-Wissen” 18.08.08 060/08 PDF
Energiespartipps auf Türkisch 01.08.08 059/08 PDF
Umweltgerechtigkeit – Umwelt- und Gesundheitsschutz für alle! 01.08.08 058/08 PDF
Gesundheit: Sommer ohne Sorgen 01.08.08 057/08 PDF
Könnte sich das Klima drastisch und abrupt ändern? 29.07.08 056/08 PDF
Import genehmigungspflichtiger Abfälle im Jahr 2007 gestiegen 24.07.08 055/08 PDF
Bye bye Stand-By: EU-Kommission sagt Leerlaufverlusten den Kampf an 17.07.08 054/08 PDF
Sprit sparen und mobil sein – trotz hoher Benzin- und Dieselpreise 10.07.08 053/08 PDF
Abfallverbrennung ist kein Gegner der Abfallvermeidung 03.07.08 052/08 PDF
Neues Internetportal hilft Behörden beim Computer-Kauf 30.06.08 051/08 PDF
Flammschutzmittel DecaBDE ab 1. Juli 2008 in Elektro- und Elektronikgeräten verboten 30.06.08 050/08 PDF
Mehr Energieeffizienz bei der Stadtbeleuchtung 20.06.08 049/08 PDF
Erstes Umweltzeichen mit gemeinsamen Vergabekriterien für Deutschland und China 19.06.08 048/08 PDF
Biologische Vielfalt und menschliche Einfalt 16.06.08 047/08 PDF
Weg mit CO2 in den Meeresuntergrund? 13.06.08 046/08 PDF
Vorregistrierung für REACH läuft an 11.06.08 045/08 PDF
Anhaltende Trockenheit und Stickstoffeinträge gefährden biologische Vielfalt 10.06.08 044/08 PDF
Natürliches Kältemittel für Pkw-Klimaanlagen 09.06.08 043/08 PDF
Höchststand bei Beschäftigten im Umweltschutz 09.06.08 042/08 PDF
Unsere Meere brauchen Schutz! 06.06.08 041/08 PDF
Sommer und Badespaß 30.05.08 040/08 PDF
Gesund wie ein Fisch im Wasser? 29.05.08 039/08 PDF
Parklandschaften, Wurzelwerk, Baumzeichen 28.05.08 038/08 PDF
Grenzen setzen für Asphalt und Beton 27.05.08 037/08 PDF
Blauer Engel-Reifen rollen leiser 20.05.08 036/08 PDF
Biodiversität: Aufbau eines Nationalparkprogramms in Turkmenistan 19.05.08 035/08 PDF
Erneuerbare Energien machen Strommix klimafreundlicher 16.05.08 034/08 PDF
Duftstoffe in Wasch- und Reinigungsmitteln –   es geht auch ohne 08.05.08 033/08 PDF
Girls’ Day – Zukunftstag für Mädchen 2008 21.04.08 032/08 PDF
Deutschland im Klimawandel – Anpassung ist notwendig 18.04.08 031/08 PDF
Empfehlungen für umweltgerechte Veranstaltungen 17.04.08 030/08 PDF
„Schon gehört?” - Tag gegen Lärm 2008 15.04.08 029/08 PDF
Umweltschutz braucht Planung 14.04.08 028/08 PDF
Neues aus einer lernenden Behörde 14.04.08 027/08 PDF
Fluorierte Treibhausgase: Neue EU-Vorgaben für Kälte- und Klimaanlagen 10.04.08 026/08 PDF
EMAS-Umweltmanagement: Das Umweltbundesamt praktiziert das, was es auch nach Außen verkündet 10.04.08 025/08 PDF
Sommer, Sonne, Klimawandel 07.04.08 024/08 PDF
Eine „Stromlücke” ist nicht zu erwarten 07.04.08 023/08 PDF
Gegen Müll und Mief: Tipps für den umweltfreundlichen Frühjahrsputz 03.04.08 022/08 PDF
Trotz gestiegener Kohlendioxid-Emissionen deutscher Unternehmen in 2007 02.04.08 021/08 PDF
Bromierte Flammschutzmittel: Schutzengel mit schlechten Eigenschaften? 31.03.08 020/08 PDF
Drei Jahre ElektroG: Bundesumweltministerium
und Umweltbundesamt ziehen positive Bilanz
28.03.08 019/08 PDF
Fortschritt oder Stillstand im Umweltschutz? 20.03.08 018/08 PDF
Wie gut ist die Qualität des Trinkwassers in Haushalten mit Kindern? 14.03.08 017/08 PDF
Klimaschutz: Treibhausgasemissionen im Jahr 2007 um 2,4 Prozent gesunken 10.03.08 016/08 PDF
Umweltforschungsplan 2008 jetzt online 10.03.08 015/08 PDF
Computer sollen grün werden 05.03.08 014/08 PDF
Klimaschutz: Neues Handbuch für Joint Implementation-Projekte 27.02.08 013/08 PDF
Kindergesundheit: Hausstaub zum Teil mit Umweltschadstoffen belastet 22.02.08 012/08 PDF
30 Jahre Blauer Engel, 30 Jahre Innovation 19.02.08 011/08 PDF
Klimaschutz und Ressourceneffizienz 15.02.08 010/08 PDF
Emissionshandel: Zuteilungsverfahren für zweite Handelsperiode abgeschlossen 13.02.08 009/08 PDF
Schadstoffe aus Betrieben in meiner Nachbarschaft? 12.02.08 008/08 PDF
Rußpartikelfilter: Bundesumweltministerium weist Vorwurf der Lüge zurück 08.02.08 007/08 PDF
Schwere Altlast: Trinkwasserleitungen aus Blei jetzt vollständig austauschen 05.02.08 006/08 PDF
Trotz günstiger Witterung: Auch 2007 zu viel Feinstaub in der Luft 30.01.08 005/08 PDF
Kläranlagen leisten einen Beitrag zum Klimaschutz 28.01.08 004/08 PDF
Verkehrs- und Fluglärm machen auf Dauer krank 14.01.08 003/08 PDF
Kooperation zwischen Bundesnetzagentur und Umweltbundesamt 08.01.08 002/08 PDF
Emissionshandel in Europa geht in die nächste Runde 04.01.08 001/08 PDF

UBA: UMWELTSCHÄDLICHE SUBVENTIONEN IN DEUTSCHLAND

INFO-BROSCHÜRE >> Umweltbundesamt PDF-Download

Herausgeber: Umweltbundesamt
Postfach 14 06
06813 Dessau-Roßlau
Telefax: (0340) 21 03 22 85
E-Mail: info@umweltbundesamt.de
Internet: www.umweltbundesamt.de
Autoren: Holger Berg
Dr. Andreas Burger
Karen Thiele
Gestaltung: Bernd Kreuscher
Druck: UBA
Gedruckt auf Recyclingpapier aus 100% Altpapier
Titelfoto: UBA

13 November 2008

Nein zur "Verschrottungsprämie"

SPD und CDU überlegen, ob sie durch eine "Verschrottungsprämie" für Altfahrzeuge die Bürger zum Neuwagenkauf animieren wollen.
Das ist umweltpolitischer Wahnsinn, denn was neuere Fahrzeuge an Umweltschäden einsparen würden (wenn überhaupt), kann mit dem aktuellen Fahrzeugangebot nicht ausgleichen, was sie durch ihre unnötig vorfristige Produktion an Ressourcenverbrauch und Umweltschäden bewirken.
Außerdem werden die Bürger durch Neuwagenkäufe zur Verschuldung animiert, in noch stärkere Abhängigkeiten von Abhängigkeiten gebracht. Das führt zur Entmündigung der Bürger und ist unsozial.
Wer der Rezession begegnen will, darf nicht die Kreditblasen vergrößern, denn die geplatzten sind schon riskant genug. Stattdessen muss die Wirtschaft in gleichem Maße konsolidiert wie umgebaut werden:
Das richtige Konjunkturprogramm wären staatliche Investionen für Infrastruktur, Alternativenergie, Bildung, Kultur, Naherholung und Wohnungswirtschaft = für die Bürger bezahlbare und erlebbare Dinge.
Das richtige Konjunkturprogramm wäre eine Reform des Arbeitszeit- und Lohnsteuerrechts mit dem Ziel besserer Verteilung auf möglichst alle Erwerbsfähigen. Dazu müsste zum Beispiel die "Leiharbeit" teurer sein als das ordentliche Arbeitsverhältnis. Das aber kann die Leiharbeiterschaft mangels gewerkschaftlicher Kraft nicht schaffen, weshalb der Staat für die Leiharbeit höhere Löhne als für die ordentlichen Arbeitsverhältnisse vorschreiben sollte.
-msr- >> Diskussion

24 September 2008

BUND: Automobilindustrie

Pressemitteilung vom 24. September 2008

Klimaschutz nicht auf dem Altar der Autoindustrie opfern. BUND richtet dringenden Appell an EU-Parlamentarier

Berlin/Brüssel: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einem dringenden Appell an den Umweltausschuss des EU-Parlaments vor einer Verwässerung der Klimaschutzvorgaben für die Autoindustrie gewarnt. Sollte der Ausschuss am Donnerstag den Vorschlägen der Autoindustrie zur verzögerten Einführung der CO2-Grenzwerte folgen und dabei wie geplant so genannte „Ökoinnovationen" berücksichtigen, führe dies zu dem absurden Ergebnis, dass im Jahr 2012 neue Pkw in Europa mehr CO2 ausstoßen dürften als heute.

Der Industrieausschuss des EU-Parlaments hatte bereits Anfang September nach Interventionen der deutschen Autoindustrie und auf Initiative von CDU-Abgeordneten ein Aufweichen der von der EU-Kommission geplanten strengen Klimaschutzvorgaben für die Autoindustrie vorgeschlagen. In einer Einführungsphase, dem so genannten „phasing in“, sollen demnach ab 2012 nur 70 Prozent der Neuwagenflotte des jeweiligen Herstellers den ursprünglich vorgesehenen Grenzwert von durchschnittlich 130 Gramm C02 pro Kilometer einhalten müssen. So genannte „Ökoinnovationen“ wie Solardächer und ähnliche technische Neuheiten, die nicht zu messbaren Verbrauchsreduzierungen führen, sollen zusätzliche CO2-Gutschriften von bis zu neun Gramm CO2 pro Kilometer nach sich ziehen können.
Gutachter der EU-Kommission hätten ermittelt, dass auf diese Weise die von der Bundesregierung im Klimaschutzpaket von Meseberg beschlossenen 120 Gramm CO2 pro Kilometer ab 2012 auf dann 159 Gramm hoch gesetzt würden. Damit lägen nach Berechnungen des BUND die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagenflotten nach 2012 sogar um zwei Gramm höher als der Durchschnitt der in Europa 2007 verkauften Pkw.
„Wenn es so kommen sollte, dann haben die EU-Parlamentarier auf ganzer Linie versagt“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin. „Es ist eine himmelschreiende Unanständigkeit, dass die europäische Öffentlichkeit mit Tricks und Nebelkerzen bewusst getäuscht werden soll. Wenn 2012 nur noch 70 Prozent der Neuwagen das 130-Gramm-Ziel erreichen müssen und dies auch noch mit angeblichen Ökoinnovationen um bis zu neun Gramm schön gerechnet wird, streut man den Menschen Sand in die Augen. Sie werden sich wundern, wenn sie an der Tankstelle die Quittung dafür bekommen. Der EU-Umweltausschuss darf dies nicht zulassen. Er muss jetzt beweisen, dass er seinen Namen zu Recht trägt und das Klimaschutz für ihn nicht nur ein leeres Versprechen ist.“

BMU zur Abfallwirtschaft

Abfallwirtschaft
Gabriel: Deponierecht wird einfacher

Das Bundeskabinett hat heute auf Vorschlag von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel das deutsche Deponierecht deutlich vereinfacht und entschlackt. „Wir haben heute das über die Jahre gewachsene, zersplitterte Deponierecht zu einer übersichtlichen Regelung zusammengeführt. Die Anwendung wird damit für Behörden und Betreiber sehr viel leichter“, so Gabriel. Mit dem Kabinettsbeschluss wurden die Anforderungen der so genannten Deponieverordnung, der Abfallablagerungsverordnung sowie der Deponieverwertungsverordnung in einem Regelwerk zusammengefasst. Zudem wurden drei Verwaltungsvorschriften aus den neunziger Jahren zum mittlerweile veralteten Stand der Abfallbeseitigung gestrichen.

„Eine nachhaltige Entsorgungswirtschaft kommt nicht ohne moderne Deponien aus, die dem Stand der Technik entsprechen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, um solche Anlagen einrichten, betreiben und schließlich auch stilllegen zu können, fordern modernste Standards“, sagte Gabriel.

Die neue Verordnung zur Vereinfachung des Deponierechts führt nicht nur bestehende Regelungen zusammen. Sie entflechtet auch Anforderungen. Wo es aus Umweltsicht geboten und vertretbar ist, erhalten Planer und Bauherren von Deponien künftig mehr Entscheidungsfreiheit für den Einsatz der jeweils besten Technik am gewählten Standort.

Gabriel: „Natürlich geben wir bei der Vereinfachung den einmal erreichten nationalen Deponiestandard nicht auf. An dem umweltpolitischen Grundsatz, dass nur vorbehandelte, biologisch inaktive Abfälle abgelagert werden, dass es intensive Kontrollen gibt und die Dichtungsbarrieren langfristig halten, ändert sich nichts.“

18 September 2008

BMU zum Haushalt 2009

Gabriel: Haushalt des Bundesumweltministeriums gegenüber 2005 fast verdoppelt
Umweltminister begrüßt Einigung beim Emissionshandel
PRESSEERKLÄRUNG

Wenn der Haushalt in Zahlen gegossene Politik ist, dann zeigt dieser Bundeshaushalt, wie hoch die Bedeutung der Umwelt- und Klimapolitik für diese Bundesregierung ist“, sagte heute Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in der Haushaltsdebatte des Bundestages. „Gegenüber 2005 hat sich der Haushalt meines Ministeriums fast verdoppelt. Die Steigerung kommt ganz überwiegend konkreten Projekten zugute, von denen Verbrauchern, Haushalte, Schulen, Kommunen und Unternehmen profitieren. Das konnte nur gelingen, weil diese Bundesregierung für eine solide Finanzpolitik steht.“ Der Minister betonte, dass gerade der Klimaschutz große ökonomische Chancen biete. „Gute Arbeit und gute Umwelt gehören zusammen.“

Gabriel begrüßte die Einigung innerhalb der Bundesregierung zum Emissionshandel. „Wir haben uns unmissverständlich darauf verständigt, dass ab 2013 100 Prozent der zur Stromerzeugung benötigten Emissionszertifikate versteigert werden. Es wird keine Ausnahmen für neue Kraftwerke geben – und auch keine Subventionen für Neubauten. Damit verhindern wir leistungslose Extragewinne bei den Energieversorgern. Denn die Konzerne haben ja bereits 100 Prozent der Kosten auf die Stromkunden umgelegt, obwohl sie gegenwärtig 90 Prozent der Zertifikate kostenlos zugeteilt bekommen.“

Erstes Ziel bei den internationalen Klimaschutzverhandlungen sei es, gleiche Wettbewerbsbedingungen für die Industrie zu schaffen, sagte der Bundesumweltminister. „So lange für Unternehmen in Europa aber schärfere Klimaschutzauflagen gelten, als beispielsweise für Konkurrenten in China, müssen wir Sonderregelungen finden. Denn wir reduzieren keine CO2-Emissionen dadurch, dass wir die Industrie aus Deutschland verdängen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die besonders kohlenstoffintensiven Industriezweige, die im internationalen Wettbewerb stehen, auch nach 2013 die benötigten Zertifikate vollständig kostenlos erhalten.“ Unternehmen, die selbst kaum CO2 ausstoßen, aber einen hohen Stromverbrauch haben - wie etwa Aluminiumhütten oder Elektrostahlwerke -, sollen nach dem Willen der Bundesregierung über kostenlos zugeteilte Emissionszertifikate einen Ausgleich für Nachteile im internationalen Wettbewerb erhalten. Die kostenlose Zuteilung soll sich zukünftig an der klimafreu!
ndlichsten verfügbaren Technologie orientieren. „Nur wenn wir zeigen, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum zusammenpassen, können wir in den internationalen Verhandlungen Erfolg haben“, sagte Gabriel.

Mit dem vorliegenden Haushaltsentwurf setzt die Bundesregierung bei Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz einen deutlichen Schwerpunkt. Die Mittel für die Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums werden 2009 um 60 Millionen auf 460 Millionen Euro ansteigen. Davon sollen auch im kommenden Jahr wieder 120 Millionen Euro für internationale Maßnahmen eingesetzt werden. Das Marktanreizprogramm, mit dem der Einsatz erneuerbarer Energien im Wärmebereich gefördert wird, steigt auf über 400 Millionen Euro; im Jahr 2005 standen dafür real nur 130 Millionen Euro zur Verfügung.

Das Gesamtvolumen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Haushalts beträgt im Jahre 2009 1,32 Milliarden Euro. Das sind rund 477,2 Millionen Euro (entspricht 56 Prozent) mehr als 2008. Der BMU-Haushalt ist nur eine Teilmenge der Umweltschutzausgaben des Bundes insgesamt. Im Bundeshaushalt 2009 sind Umweltschutzausgaben in Höhe von insgesamt rd. 5,5 Milliarden Euro veranschlagt.

Der Wortlaut der Bundestagsrede von Sigmar Gabriel steht im Internet: www.bmu.de.

08 September 2008

Kritik an RWE und Daimler AG wg. Elektroauto

Berlin (Deutschland), 08.09.2008 – Kritik von unerwarteter Seite gibt es an einem Projekt, das am vorigen Freitag von den Firmen RWE und Daimler AG in Berlin angekündigt wurde: Die beiden Unternehmen wollen in der Hauptstadt ein Netzwerk von Aufladestationen für Elektroautos aufbauen und dieses mit 100 Fahrzeugen vom Typ Smart testen.

Doch statt Lob gab es vom Automobileverband VCD verbale Prügel für die Initiatoren. „Daimler ist nicht nur Klimaschlusslicht, sondern auch Meister der gebrochenen Versprechen: Für 2004 hatte der Konzern eine Flotte von Brennstoffzellenfahrzeugen versprochen. Bis heute Fehlanzeige“, schimpfte Lottsiepen, der verkehrspolitische Sprecher des VCD. Im Übrigen seien die Euphorie beim Elektroauto überzogen und die Autos noch lange nicht massenmarkttauglich.

Greenpeace initiierte gegen das Pilotprojekt sogar eine Protestaktion. So bauten sie einen Smart zu einem „rosa Klimaschwein“ um und demonstrierten so vor dem Hotel in Berlin, wo die Pläne vorgestellt wurden. Die Aktivisten reduzierten das Projekt auf die Formel „Smart + Kohlestrom von RWE = Klimaschwein“. Nach Rechnung der Umweltschutzorganisation würden mit dieser Kombination 90 Gramm CO2 pro Kilometer in die Luft abgegeben. Mit einem Diesel läge der Ausstoß bei lediglich 88 Gramm.

Auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde kritisiert. So wird Marc Specowius, der Verkehrsexperte bei Greenpeace, mit den Worten zitiert: „Wenn Kanzlerin Merkel diesem Projekt auch noch ihren Segen gibt, hat sie den Klimaschutz inzwischen wohl aus den Augen verloren.“

Trinkwasser angeblich mit Uran belastet

Berlin (Deutschland), 08.08.2008 – Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gibt in einer Erhebung an, dass über 150 gemeldete Trinkwasserwerte über dem Uran-Richtwert des Umweltbundesamtes liegen. Betroffen davon seien einige, aber nicht alle Regionen in Deutschland. Einen eigentlichen Grenzwert für Trinkwasser gibt es aber in Deutschland zurzeit nicht.

Einem Zeitungsbericht zufolge plant das Bundesgesundheitsministerium einen Grenzwert für das giftige Schwermetall, der später auch für Mineralwässer gelten soll. Eine entsprechende Novelle soll Ende des Jahres fertig gestellt sein. Hier gebe es aber noch Widerstand in anderen Bundesministerien und bei einigen Bundesländern. +wikinews+

03 September 2008

Reine Luft als Antrieb - Aircar soll 2008 in Serie gehen

Neu-Delhi (Indien), 03.08.2008 – Indiens größter Autobauer Tata plant in Zusammenarbeit mit Motor Development International (MDI) aus Frankreich noch dieses Jahr ein Auto mit Druckluftantrieb in Serie zu bauen, in Indien und in Europa. Zunächst sollen 6.000 Autos in Indien die Alltagstauglichkeit beweisen.

Luftfahrtingenieur Guy Nègre, der in der Vergangenheit Formel 1-Motoren entwickelte, hat das Konzept des Aircars entwickelt. Ein Chassis aus verklebtem Aluminium trägt eine Karosserie aus Glasfaserverbundstoff und Schaumstoff in Sandwichbauweise. Angeboten werden soll der Onecat als Drei- und Sechssitzer, der Kaufpreis wird laut Ankündigung von 3.500 bis 5.300 Euro reichen. Ab September 2008 soll die Serienproduktion in Frankreich beginnen, danach beginnt die Serienproduktion in Spanien und Indien. In den USA wird der Onecat von ZPM in Lizenz gebaut und unter 15.000 Dollar kosten.

Das Modell „OneCat“ wird mit 15 bis 22 Kilowatt starken Motoren ausgestattet und soll eine Höchstgeschwindigkeit von 90 bis 110 Kilometer erreichen. Die Reichweite wird mit rund hundert Kilometern angegeben. Geplant ist ein Hybridmodell mit einem Flüssigbrennstoffmotor, der 1,5 Liter Kraftstoff verbrauchen soll und die Reichweite auf angekündigte 800 Kilometer erhöht. Die Betankung dauert mit einer Spezialvorrichtung etwa drei Minuten, allerdings müssen solche Vorrichtungen noch gebaut werden. Mit dem eingebauten Kompressor, der über einen 230 Volt-Anschluss betrieben werden kann, z.B. in der heimischen Garage, dauert ein Tankvorgang drei bis sechs Stunden.

Der Kritik von Larry Rinek, Analyst bei der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, komprimierte Luft enthalte nicht genügend Energie, begegnet Nègre gelassen. Er hält das Konzept für erprobt. Auch Ulf Bossel, Organisator des „European Fuel Cell Forums“, hält die Idee für durchführbar. Bei Nutzung von Solar- oder Windenergie lasse sich zudem die Energiebilanz noch verbessern. Auch eine Nutzung der entstehenden Wärme könne zu einer besseren Energieausnutzung beitragen, meint Bossel.
+wikinews+

17 Juli 2008

BUND, PAN und Berufsimker fordern Verbot Bienen tötender Pestizide

Gemeinsame Pressemitteilung des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN), des Deutschen Berufs- und Erwerbs-Imkerbunds (DBIB) und des BUND vom 17. Juli 2008

Berlin: Das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN), der Deutsche Berufs- und Erwerbs-Imkerbund (DBIB) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderten heute Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer auf, alle Pestizide mit den Bienen gefährdenden Insektengiften Clothianidin und Imidacloprid der Firma Bayer CropScience umgehend zu verbieten. Seehofer müsse zudem dafür sorgen, dass Bienen gefährdenden Pestiziden in Deutschland und der EU die Zulassung entzogen wird. Wenn Ende August mit Clothianidin und Imidacloprid gebeizter Raps ausgesät werde, drohe ein ähnliches Bienensterben wie im Frühjahr, als mit Clothianidin-haltigen Pestiziden gebeizter Mais in Baden-Württemberg zehntausende von Honigbienen-Völkern tötete.

Nachdem zunächst die Zulassung von Clothianidin- und Imidacloprid-haltigen Beizmitteln ausgesetzt worden war, hatte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Ende Juni die Zulassung einiger dieser Mittel für die Anwendung bei Raps wieder in Kraft gesetzt. Die genannten Wirkstoffe werden meist in Beizmitteln für Mais, Karotten, Rüben, Raps und Kartoffeln eingesetzt.

„Die Folgen des Bienensterbens sind nicht nur für uns Imker verheerend. Bienen sind auch für die Bestäubung vieler Kulturpflanzen in der Landwirtschaft extrem wichtig“, sagte Manfred Hederer, Präsident der Berufsimker. „Das Gift, das jetzt auf die Felder kommt, kann erneut große Schäden anrichten, auch wenn der Beize mehr Haftmittel beigemengt werden soll. Clothianidin und Imidacloprid bleiben auf dem Acker und jede neue Aussaat bringt mehr davon in die Umwelt.“

Mit Produkten, die die Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid enthalten, machte Bayer CropScience im vergangenen Jahr weltweit einen Umsatz von 793 Millionen Euro. Susan Haffmans von PAN wies auf mögliche Umweltschäden auch in anderen Ländern hin. „Wenn schon der hohe technische Standard hierzulande keinen ausreichenden Schutz vor Vergiftungen bietet, dann ist es höchst zweifelhaft, dass Tierwelt und Natur in den Exportländern unversehrt bleiben. Statt gebetsmühlenhaft beschworener `technischer Lösungen` dürfen Bienen gefährdende Pestizide gar nicht erst zugelassen werden. Erforderlich ist die konsequente Umsetzung praxiserprobter Alternativverfahren. Dazu zählt insbesondere eine dreigliedrige Fruchtfolge, bei der auf einem Acker nur alle drei Jahre die gleiche Kultur angebaut wird.“

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND: „Landwirtschaftsminister Seehofer muss sich auf EU-Ebene für einen besseren Schutz der Bienen und der biologischen Vielfalt insgesamt einsetzen. Für den Menschen und für die Natur gefährliche Pestizide müssen endlich verboten werden. Die naturnahe Landwirtschaft braucht diese Agrargifte nicht, deshalb ist auch die entschlossene Förderung des Ökolandbaus ein entscheidender Schritt bei der Zurückdrängung der Risiken.“
  • Hintergrundpapier (PDF)
  • 27 Juni 2008

    Bündnis der Firmen Total und Enertrag zur Herstellung von Wasserstoff

    Berlin (Deutschland), 27.06.2008 – Die mutmaßlich bevorstehende Umwälzung der Antriebsenergien für den Straßenverkehr bringt immer neue Bündnisse hervor. Nun arbeiten ein französischer Mineralölkonzern und ein Windenergiespezialist bei einer Machbarkeitsstudie zusammen. Das Ziel der Unternehmen Total und Enertrag: Mit Hilfe von Windenergie soll Wasserstoff produziert werden, der wiederum an die Tankstellen geliefert wird. Die Energie für Wasserstoffautos soll so CO2-neutral produziert werden. Die Pläne sehen eine Produktion in einer Elektrolyseanlage eines Hybridkraftwerks vor. Sollte sich die erste Phase als erfolgreich herausstellen, also der Nachweis der Durchführbarkeit gegeben sein, plant man, die Busse und Pkws der Berliner Verkehrsbetriebe mit diesem Wasserstoff anzutreiben. +wikinews+

    25 Juni 2008

    Mini-Computer im Auto soll für günstigen Strom sorgen

    München (Deutschland), 25.06.2008 – Der Energieversorger E.ON will ein System anbieten, mit der Benutzer von Elektroautos günstig Strom aus dem Netz entnehmen können. Dies soll mit Hilfe eines Computers geschehen, der nur dann den Stromladevorgang startet, wenn die Tarife besonders günstig sind. Einzelheiten des Projektes sollen in ein paar Tagen in Berlin veröffentlicht werden; dies hat nun Klaus-Dieter Maubach, der Vorstandschef von E.ON, angekündigt. Ein Flottenversuch mit „Plug-In-Hybridautos“ (manuell über die Steckdose aufladbare Batterien in Autos) läuft bereits. +wikinews+

    KOMMENTAR

    Unvermeidbare Überkapazitäten der Stromproduzenten zu nutzen, ist eine gescheite Sache, aber solange es keine Überkapazitäten aus regenarativer Stromerzeugung und die durch Batterien entstehenden Umweltprobleme nicht gelöst sind, kann keine ungeteilte Zustimmung sein. -msr-

    23 Mai 2008

    Studie: Bestandserholung der Buckelwale im nördlichen Pazifik

    23.05.2008 – Laut einer Drei-Jahres-Studie mit der Bezeichnung SPLASH (Structure of Populations, Levels of Aboundance and Status of Humpbacks) hat sich die Population der Buckelwale im nördlichen Pazifik bedeutend erholt. Sie betrug in den Jahren 2004 bis 2006 knapp 20.000 Tiere. „Wir hatten keine Vorstellung, dass die Population so groß geworden ist“, sagte der Biologe und einer von mehreren Projektleitern am Cascadia Research Collective (Sitz in Olympia, Washington), John Calambokidis.

    Im Jahr 1966 war diese Spezies durch intensive Bejagung an den Rand des Aussterbens gebracht worden, ihr Bestand betrug damals nur noch etwa 1400 Exemplare. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Buckelwale unter Schutz gestellt und die Jagd auf die Tiere international geächtet.

    Die am Donnerstag veröffentlichte Studie entstand unter Beteiligung von 400 Forschern aus 10 Nationen und verursachte Kosten von 3,7 Millionen US-Dollar, die von der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), der kanadischen Regierung sowie privaten Spendern aufgebracht wurden. Die Meeressäuger mussten anhand ihrer Fluke identifiziert werden. Anschließend wurden sie an ihren Futterplätzen vor Kanada und den Aleuten sowie an ihren Überwinterungs- und Brutplätzen vor Hawaii, Lateinamerika und Asien beobachtet. SPLASH vermutet einen weiteren bisher unbekannten Überwinterungs- und Brutplatz im Südpazifik. Im Rahmen der Studie wurden individuelle Steckbriefe von 8000 Buckelwalen erstellt, von 6000 dieser Wale wurden außerdem DNA-Proben genommen. Anhand der DNA-Analyse soll auch der Brutplatz im Südpazifik ausfindig gemacht werden.

    Die Ergebnisse der Studie werden die international geführte Diskussion um den Schutz der Wale zweifellos beeinflussen. Dabei wird auch die Frage der Einordnung der Buckelwale in die Kategorie „gefährdet“ diskutiert werden. Japan bejagt zurzeit eine andere Population von Buckelwalen im Südpazifik. Im vergangenen Jahr hatte Japan geplant, 1000 Buckel-, Finn- und Minkwale zu töten. Nach Protesten beschränkte sich die Fangflotte Japans jedoch auf 550 Zwergwale. - wikinews

    21 Mai 2008

    Ein Nashorn verschwindet für immer aus der Natur

    Das Nördliche Weiße Nashorn scheint einer neuen Untersuchung zufolge in der freien Natur verschwunden zu sein. Damit ist eine Unterart vor unseren Augen verschwunden.

    Dass es um das nördliche weiße Nashorn, auch nördliches Breitmaulnashorn genannt, nicht gut bestellt ist, war seit längerer Zeit klar. Seit etwa zwei Jahren existierten maximal noch zehn Tiere in der Wildnis. Trotzdem bestand bei allen im Nashornschutz involvierten Organisationen und Personen stets die Hoffnung, dass es gelingen würde, die Unterart zu retten. Diese Hoffnung scheint nun für immer verloren zu sein. Eine Bestandsaufnahme im kongolesischen Garamba Nationalpark, dem letzten Verbreitungsgebiet von Ceratotherium simum cotton, hat ergeben, dass offenbar kein Tier mehr da ist. "Es kann sein, das noch ein oder zwei Tiere irgendwo im Busch verborgen waren und unserer Untersuchung durch die Lappen gegangen sind, doch das macht realistisch gesehen auch keinen großen Unterschied mehr," sagt der Nashorn-Experte Dr. Pete Morkel von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF), der die von Flora Fauna International beauftragte und finanzierte Bestandsaufnahme in Garamba geleitet hat. Von Ende März bis Mitte April hatten Spurensucher am Boden mit Unterstützung eines Flugzeugs und eines Helikopters nach den Nashörnern Ausschau gehalten.

    Der Garamba Nationalpark liegt im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO und ist eines der großen Savannen- und Feuchtgebietschutzzonen Afrikas. Über viele Jahrzehnte haben die ZGF, der WWF und andere Organisationen den Park unterstützt. Garamba beherbergte einst zahlreiche weiße Nashörner, die jedoch in den 80er Jahren - wie vielerorts - durch großflächige Wilderei stark dezimiert wurden. 1984 waren noch 14 Tiere der nördlichen Unterart in Garamba übrig. Durch verbesserten Schutz in Form von verstärkter Wildereikontrolle konnte der Bestand wieder wachsen und bis zum Jahr 2003 war er gar auf rund 40 Tiere angestiegen. Ab 2003 wurden jedoch die Nashörner wieder massiv getötet, vor allem von Wilderern, die aus dem Sudan nach Garamba eindrangen.

    Vor ein paar Jahren wäre die Unterart noch zu retten gewesen

    Als vor einigen Jahren klar war, dass maximal noch zehn Tiere im Freiland existierten, hätte man diese nicht fangen und an einen sicheren Ort, etwa einen Zoo, bringen können? "Natürlich haben wir alles versucht", erläutert Pete Morkel, "wir wollten die Tiere aus dem Kongo ausfliegen und mit den wenigen Tieren, die noch in Zoos leben zusammenbringen. Optimal wäre damals gewesen alle existierenden Tiere - zehn aus dem Kongo und neun aus den Zoos - irgendwo in Afrika in einer naturnahen Situation zusammenzuführen. Doch das ist an zu vielen Hürden gescheitert." In der Tat gab es lange und zähe Verhandlungen mit der kongolesischen Regierung, die sich aber letztendlich weigerte, die Tiere an einen anderen Ort bringen zu lassen. Doch nicht nur der Kongo spielte nicht mit, auch die Zoos waren damals nicht bereit, ihre Tiere abzugeben. Die kongolesischen Tiere wiederum in die Zoos zu bringen, wäre auch keine Lösung gewesen, denn die Zoos können bei dieser Nashorn-Unterart kaum mit Nachwuchs aufwarten. In einem Zeitraum von zehn Jahren wurde lediglich ein einziges Jungtier geboren.

    Dass man mit den 2003 verbliebenen Tieren durchaus die Unterart hätte retten können, zeigt das Beispiel des südlichen weißen Nashorns Ceratotherium simum simun. Dies war vornehmlich durch Jagd bis auf 20 Tiere Ende des 19. Jahrhunderts dezimiert worden. Ein intensives und aufwändiges Zuchtprogramm in Südafrika schaffte es, den Bestand über viele Jahrzehnte hinweg wieder aufzubauen. Heute gibt es wieder rund 16.000 südliche Breitmaulnashörner.

    Eine der allerletzten Chancen, zumindest etwas von den Genen des nördlichen Breitmaulnashorns zu retten, wäre nun, die neun Tiere der Zoos in San Diego (Kalifornien) und Dvur Kralove (Tschechische Republik) nach Afrika oder eine anderer Umgebung zu bringen, in der sie sich vermehren, und den Bestand mit südlichen Breitmaulnashörnern zu ergänzen. "Wir wissen, dass die nördliche Unterart genetisch um etwa vier Prozent von der südlichen differiert", sagt Morkel, "was durchaus viel ist, wenn man bedenkt, dass wir uns in unserem genetischen Material in ähnlicher Dimension vom Schimpansen unterscheiden". Aus genetischen Untersuchungen wissen die Wissenschaftler außerdem, dass innerhalb der nördlichen Unterart eine große genetische Variabilität besteht, wesentlich mehr als bei der südlichen Unterart.

    Letztendlich ist das nördliche weiße Nashorn vor unseren Augen erloschen. "Wir haben das Aussterben des Nördlichen Breitmaulnashorns kommen sehen und es ist uns trotzdem nicht gelungen, diese Unterart auf unserem Planeten zu erhalten. Ich kann nur hoffen, dass die Menschheit daraus lernen wird, zu einem Zeitpunkt zu handeln, zu dem es noch möglich ist, eine Art zu retten" sagt Morkel.

    Dipl.-Biol. Dagmar Andres-Brümmer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.

    Weitere Informationen: www.zgf.de

    16 Mai 2008

    BfN: Zehn Regionen in Bonn ausgezeichnet

    Erste Stufe des Bundeswettbewerbs Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung erfolgreich abgeschlossen

    (Bonn, 16.05.2008) In der Bonner Redoute sind gestern die zehn besten und innovativsten Ideenskizzen im Bundeswettbewerb idee.natur mit dem Zukunftspreis Naturschutz ausgezeichnet worden. Eine interdisziplinär besetzte Jury hatte sie aus 122 eingereichten Projektideen ausgewählt. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Die zehn Gewinner sind nun gehalten, ihre Ideenskizzen bis Ende des Jahres zu bewilligungsfähigen Projektanträgen auszuarbeiten. Bis zu fünf von ihnen können nach einer weiteren Auswahlrunde ab Juli 2009 mit einer Bundesförderung in Millionenhöhe rechnen.

    Der Wettbewerb wird gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz in Zusammenarbeit mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium durchgeführt. Im Blickpunkt stehen neue national bedeutende Naturschutzgroßprojekte in den Bereichen "Wälder", "Moore" sowie "Urbane/industrielle Landschaften". In der ersten Wettbewerbsstufe wurden innovative Konzeptideen gesucht, die in besonders überzeugender Weise anspruchsvollen Naturschutz mit ländlicher Entwicklung verknüpfen oder neue Ansätze für Naturschutzgroßprojekte in urbanen bzw. industriellen Räumen entwickeln.

    Die zehn Preisträger erhielten ihre Auszeichnung aus den Händen der Parlamentarischen Staatsekretärinnen Astrid Klug (BMU) und Ursula Heinen (BMELV) sowie der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel. Dabei hoben sie die hohe Qualität der Gewinnerkonzepte hervor. Sollten sie umgesetzt werden, leisteten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des nationalen Naturerbes, sondern eröffneten in einigen ländlichen Regionen auch neue wirtschaftliche Perspektiven. Die Preisverleihung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der 9. UN-Naturschutzkonferenz, die vom 19. bis 30. Mai 2008 in Bonn stattfindet.

    Weitere Informationen zu den Gewinnern der ersten Wettbewerbsstufe sind unter dem Menüpunkt Gewinner veröffentlicht, Informationen zum Bundesförderprogramm finden Sie unter www.bfn.de.

    13 Mai 2008

    BMU-PE: 46.000 Hektar für den Naturschutz

    Nr.: 16/2008 Presseerklärung Bundesumweltministerium

    Nationales Naturerbe wird dauerhaft unter Schutz gestellt

    Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben.

    Eine der größten Flächenübertragungen zugunsten des Naturschutzes wurde heute in der Wahner Heide bei Köln besiegelt: Wenige Tage vor Beginn der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn übertrug der Bund ökologisch besonders wertvolle Areale mit einer Gesamtfläche von insgesamt 46.000 Hektar an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die DBU wird sicherstellen, dass diese Flächen als Nationales Naturerbe (NNE) langfristig geschützt werden. Es handelt sich dabei vor allem um große ehemals militärisch genutzte Liegenschaften. Mit Naturschutzverbänden und Bundesländern führt der Bund derzeit Gespräche zur Übertragung weiterer bundeseigener Flächen. Die Koalitionsparteien hatten 2005 vereinbart, gesamtstaatlich repräsentative Naturschutzflächen des Bundes (inklusive der Flächen des "Grünen Bandes") in einer Größenordnung von bis zu 125.000 Hektar unentgeltlich an Naturschutzträger zu übertragen. Dies entspricht einer Größenordnung von zehn Nationalparken nationalen Zuschnitts.

    "Heute ist ein wichtiger Tag für den Naturschutz in Deutschland. Weil sich Bundeswehr und Bundesforsten in der Vergangenheit vorbildlich verhalten haben, besitzen viele ehemalige militärische Liegenschaften einen hohen Naturschutzwert. Mit der DBU haben wir einen starken und verlässlichen Partner für die langfristige Sicherung dieser Flächen gewonnen", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. "Es freut mich besonders, dass die Unterzeichnung des Rahmenvertrages zwischen dem Bund und der DBU noch vor der UN-Naturschutzkonferenz stattfinden konnte."

    Die Sicherung des Nationalen Naturerbes ist ein internationales Vorzeigeprojekt Wir unterstreichen damit als Gastgeberland, dass wir es ernst meinen mit dem Schutz der biologischen Vielfalt."

    "Wenn wir heute den spezifischen Besonderheiten ehemaliger militärischer Übungsflächen als Flächen des Nationalen Naturerbes Rechnung tragen wollen, müssen wir geeignete Lösungen für die dauerhafte Sicherung des Naturschutzzweckes finden", sagte Staatssekretär Karl Diller. "Die Vereinbarung sieht insbesondere vor, einer breiten Öffentlichkeit eine Vielzahl von wunderbaren Natureindrücken zugänglich zu machen, ohne sie den Gefahren, die mit einem Betreten nicht munitionsberäumter Flächen verbunden sind, auszusetzen."

    Der Kuratoriumsvorsitzende der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Hubert Weinzierl, betonte, mit der Übernahme der Flächen werde die Stiftung den Auftrag, einen Beitrag zum Erhalt des Nationalen Naturerbes zu leisten, langfristig und in einer bundesweit relevanten Größenordnung umsetzen. Die Stiftung wolle auf ihren Flächen die Strukturvielfalt und den heimischen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten erhalten und optimieren. Dabei strebe die DBU ausdrücklich Kooperationen mit anderen Akteuren und Flächeneignern und sonstigen interessierten Gruppen an.

    Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme werde mit ihnen im Laufe der kommenden Jahre gemeinsam erarbeitet, wie im Einzelnen und konkret die jeweilige Fläche des nationalen Naturerbes für die Zukunft gesichert werden könne.

    Die DBU übernimmt mit der heutigen Vertragsunterzeichnung vor allem große ehemalig militärisch genutzte Liegenschaften. Die Naturschutzverbände und Naturschutzstiftungen haben sich bereit erklärt, weitere bis zu 20.000 Hektar der eher kleineren Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) und der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungs­gesellschaft mbH (LMBV) zu übernehmen. Hier soll der Übertragungsprozess bald eingeleitet werden. Für die Länder sind insbesondere die Flächen in den Nationalparken, Biosphärenreservaten und Naturschutzgroßprojekten des Bundes sowie die Flächen des Grünen Bandes vorgesehen. Hierzu laufen noch Abstimmungsgespräche.

    05 Mai 2008

    UN-Naturschutzkonferenz

    UN-Naturschutzkonferenz: Vielfalt ist sauwichtig!
    Astrid Klug präsentiert Plakate zur UN-Naturschutzkonferenz

    Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, hat heute in Bonn eine Serie von Großplakaten zur UN-Naturschutz­konferenz präsentiert. Auf Großflächenplakaten ergreifen Tiere wie Affe, Schwein, Esel und Bär selbst Partei für bedrohte Arten und die biologische Vielfalt im Ganzen. „Wir wollen mit ungewöhnlichen Motiven auf ansprechende, überraschende und irritierende Weise Aufmerksamkeit schaffen. Denn ein komplexes Thema wie die biologische Vielfalt ist für eine große Öffentlichkeit nicht immer leicht zu erläutern“, sagte Klug.

    Plakatiert werden soll unter Schlagzeilen wie „Vielfalt ist kein Affentheater“ oder „Vielfalt ist sauwichtig“ unter anderem rund um den Konferenzort und entlang wichtiger Straßen in Bonn. „Die Plakataktion soll Menschen für eine der zentralen umweltpolitischen Herausforderungen dieses Jahrhunderts einnehmen: den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt. Auf den Plakaten werben Tiere dafür, dass sich die Menschen auf der anstehenden UN-Naturschutzkonferenz für ihr Anliegen einsetzen“, so Astrid Klug.

    Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt steht im Mittelpunkt der 9. UN-Naturschutzkonferenz der Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die biologische Vielfalt. Die Konferenz findet mit etwa 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 190 Staaten der Erde vom 19. bis 30. Mai in Bonn statt.

    29 April 2008

    Biologische Vielfalt/UN

    Eine Schule, Ein Baum, Ein Geschenk an die Natur
    Bundesumweltminister Sigmar Gabriel ruft weltweit Schülerinnen und Schüler auf, Bäume zu pflanzen

    Eine grüne Welle soll am 22. Mai, dem „Tag zur Biologischen Vielfalt“ der Vereinten Nationen um den Globus laufen: Unter dem Slogan „Eine Schule, Ein Baum, Ein Geschenk an die Natur“ werden Schulen aller Zeitzonen aufgerufen, an diesem Tag einen Baum zu pflanzen und damit eine „Green Wave“ auf ihre Reise um den Erdball zu schicken. Der Aufruf zur Aktion wurde heute im Internet unter http://greenwave.cbd.int frei geschaltet.

    Die Green Wave ist eine Aktion des Übereinkommens über die biologische Vielfalt, koordiniert durch das Sekretariat des Übereinkommens in Montreal und angeführt vom Bun-desumweltministerium und vom Bundesamt für Naturschutz. Die Aktion unterstützt die Kampagne des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) „Plant for the Planet“. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel wird am 22. Mai gemeinsam mit dem Exekutiv-Sekretär des Übereinkommens über die biologische Vielfalt, Ahmed Djoghlaf, der Präsidentin des Bundes-amtes für Naturschutz, Beate Jessel sowie der Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Bärbel Dieck-mann, den ersten Baum in Bonn pflanzen und damit das Startsignal für die „Green Wave“ geben.

    „Ich wünsche mir, dass sich weltweit viele Schülerinnen und Schüler an der Aktion am 22. Mai beteiligen, um ein Signal zu setzen für die Bedeutung der biologischen Vielfalt Gerade jungen Menschen ist die Erhaltung Ihrer Lebensgrundlagen besonders wichtig. Das ist auch gut so, denn sie können uns Entscheidungsträger mahnen, mutige Vorschläge zu machen und durchzusetzen“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

    Anlässlich des Starts der Webseite betonte auch Ahmed Djoughlaf, Exkutivdirektor des Übereinkommens über die biologische Vielfalt: „Kinder und Jugendliche sind die jetzigen und zu-künftigen Anwälte unseres fragilen Planeten Erde. Sie müssen am Schutz und der Erhaltung unserer Lebensgrundlagen durch ihr Engagement in Schulen und Gemeinschaften beteiligt werden. Damit werden sie zu den Vorreitern einer Umweltpolitik von morgen. Wenn sich Tausende junge Menschen rund um den Globus an der Green Wave beteiligen, können Sie uns damit auf ihre und unsere Verpflichtung für gesunde Ökosysteme und eine lebendige Vielfalt hinweisen.“

    Die „Green Wave“ soll ein weltweites Zeichen auf der 9. UN-Naturschutzkonferenz, die vom 19.-30.05. in Bonn stattfindet, setzen. Dort werden rund 5000 internationale Delegierte über Maß-nahmen zum Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Grundlage unseres Lebens beraten. Ziel ist, den Verlust an biologischer Vielfalt bis zum Jahr 2010 signifikant zu verringern.

    17 April 2008

    Empfehlungen für umweltgerechte Veranstaltungen

    Umwelt/Nachhaltigkeit
    Neuer Leitfaden für die umweltgerechte Organisation von Tagungen, Kongressen und anderen Veranstaltungen

    Konferenzen und andere Veranstaltungen können die Umwelt in sehr unterschiedlicher Weise beeinflussen etwa durch die Reisetätigkeit der Besucherinnen und Besucher oder den Verbrauch von Strom, Wasser oder Papier. Wie sich dabei negative Wirkungen auf die Umwelt vermeiden lassen, zeigt ein neuer, kostenloser Leitfaden des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Umweltbundesamtes (UBA). Zehn Handlungsfelder stehen im Fokus: Besonders wichtig ist die mit Veranstaltungen verbundene Reisetätigkeit. Weitere Aspekte für eine umweltgerechte Veranstaltung sind der geringe Verbrauch an Papier, Wasser und Strom sowie die Reduzierung der Abfälle. Und auch beim Catering können Veranstalter etwas für die Umwelt tun − zum Beispiel, indem sie auf ökologisch angebaute Produkte achten.

    Grundlage für diesen Leitfaden sind Erfahrungen, die das BMU und das UBA speziell bei der Organisation der Veranstaltungen im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und des G8-Vorsitzes im Jahr 2007 gesammelt haben. Eine Umfrage ergab überwiegend positive Reaktionen. Die meisten Befragten charakterisierten den verwendeten Leitfaden als sehr nützliche Arbeitshilfe. Nun liegt er aktualisiert vor und kann der umweltgerechten Vorbereitung verschiedener Veranstaltungen aller Bereiche dienen – ob in der Politik, im Sport, in der Kultur oder der Wirtschaft. Die Neufassung enthält nun auch ein Kapitel zum Umweltmanagement bei Großveranstaltungen.

    Der Leitfaden steht in deutscher Sprache zum Download bereit beim UBA unter www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3459.pdf und beim BMU unter www.bmu.de/umweltgerechte-veranstaltungen. In Kürze ist auch die Veröffentlichung einer englischsprachigen Fassung geplant.

    15 April 2008

    Schulwettbewerb: "Klima wandeln"

    Preisverleihung im Siemens-Schulwettbewerb "Klima wandeln"

    Schüler präsentieren Ideen zum Klimaschutz

    Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, hat in München gemeinsam mit Prof. Raffler von der Siemens AG die Hauptgewinner im Siemens-Schülerwettbewerb "Klima wandeln" geehrt.
    Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel
    richtete sich an engagierte Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen selbst initiierter Forschungsprojekte unterschiedliche Aspekte des Klimawandels und seiner Folgen analysierten und entsprechende Lösungsansätze entwickelten.

    Aus der Vielzahl an innovativen Lösungen zum Schutz des Klimas wurden neun Projekte, die sich in den Regionalentscheiden durchgesetzt hatten, nach München zum Finale eingeladen. Vor einer hochkarätigen Jury mussten die Finalisten dann am vergangenen Wochenende erneut ihre Lösungen präsentieren.
    „Die Projektideen des Wettbewerbs sind beeindruckende Beispiele, wie durch innovative Lösungen die CO2-Emissionen gesenkt werden können. Sie können dazu beitragen, das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung in die Tat umzusetzen“, sagte Astrid Klug bei der Preisverleihung.

    Der Wettbewerb erzielte mit 194 Wettbewerbsbeiträgen in diesem Jahr ein neues Rekordergebnis. Beteiligt waren fast 800 Schülerinnen und Schüler.
    Die Gewinnerinnen sind Rosa Meyer und Christine Mauelshagen vom Hollenberg-Gymnasium Waldbröl (Nordrhein-Westfalen) mit ihrer Arbeit über das photovoltaische Potenzial und die Möglichkeiten der CO2-Einsparung durch Solarenergie in der Gemeinde Morsbach. Platz zwei erreichte Felix Jankowski vom Gymnasium Marktoberdorf (Bayern), der einen Lösungsvorschlag zum Thema „Reduzierung des Standby-Stromverbrauchs elektrischer Geräte auf Null“ erarbeitete. Mit dem dritten Platz wurde Isabella Pflugmann von der Freien Christlichen Schule Frankfurt (Hessen) für ihren Beitrag „CO2-Sparen im Privathaushalt durch Energieeffizienz“ ausgezeichnet.

    Sie alle erhielten Geldpreise im Wert von insgesamt über 60.000 Euro. Diese Gelder sind zweckgebunden und sollen für Studienzwecke eingesetzt werden. Auch der Fachbereich der jeweils betreuenden Lehrkraft wird für sein Engagement mit 3000, 2000 und 1000 Euro ausgezeichnet.

    Die fachliche Begleitung des Wettbewerbs, die Durchführung der regionalen Entscheide und die Bewertung der Arbeiten erfolgte durch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen sowie die Technischen Universitäten (TU) Berlin und München.

    Weitere Informationen
    www.siemens.de/generation21/schuelerwettbewerb

    13 April 2008

    BUND: Gabriel outet sich als Kohlelobbyist

    Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel vorgeworfen, er habe sich für eine Kampagne des Magazins "Der Spiegel" gegen eine zukunftsfähige Energieversorgung missbrauchen lassen. Der Vorwurf Gabriels in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel", die Umweltverbände leisteten der Atomenergie Vorschub, entbehre jeder Grundlage.

    Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Wenn Gabriel die riskante Atomenergie durch klimaschädlichen Kohlestrom ersetzen will, wird er als Klimaschützer scheitern. Der Investitionsstau bei der Stromerzeugung lässt sich umweltfreundlich und ressourcenschonend mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien, effizienter Kraft-Wärme-Kopplung und Stromeinsparungen auflösen. Doch außer bei erneuerbaren Energien hat die Große Koalition die Alternativen weitgehend ignoriert. Deshalb ist es nicht mehr als ein Ablenkungsmanöver, wenn jetzt den Umweltverbänden die Schuld für mangelnde Investitionen in die Schuhe geschoben werden soll."

    Erst in der vergangenen Woche habe eine Expertenanhörung des Bundestages bestätigt, dass der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mangelhaft sei. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos habe das Fördervolumen wider jede Vernunft auf dem Stand der letzten Jahre eingefroren. Es sei kein Wunder, wenn dann die Klimaschutzziele verfehlt würden, so der BUND.

    Auch bei der Förderung der Stromeinsparung sei Untätigkeit oberste Maxime der Bundesregierung. Von 900 Millionen Euro jährlicher Versteigerungserlöse aus dem Emissionshandel würden nur 400 Millionen für Klimaschutzzwecke eingesetzt. Der Rest verschwinde im Etat von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.

    Besonders ärgerlich seien für den BUND die Einmischungsversuche Gabriels in die schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen in Hamburg. Der Umweltminister ergreife dort Partei für den Energiekonzern Vattenfall und dessen Plan, ein riesiges Kohlekraftwerk zu bauen. "Gabriel sollte lieber in seiner eigenen Partei dafür sorgen, dass sich die SPD aus der jahrzehntelangen Sackgasse der Kohleförderung befreit“, So Weiger.

    Der Umweltverband kündigte an, den Widerstand gegen den geplanten Bau von 25 neuen Kohlekraftwerken in Deutschland fortzusetzen. Mit ihrem Widerstand gegen Kohle- und gegen Atomkraftwerke würden die Umweltverbände dafür sorgen, dass neue Anbieter mit dezentralen effizienten Energietechnologien zum globalen Innovationsmotor heranreiften.

    BUND-Presseerklärung v. 13.04.2008

    10 April 2008

    RW: "Papier aus Indonesien auslisten"

    * Papier aus Indonesien jetzt auslisten
    * ROBIN WOOD setzt Großhändler Papier Union unter Druck

    Die Umweltorganisation ROBIN WOOD fordert große Papierverbraucher in
    Deutschland auf, ab sofort auf Papier aus Indonesien zu verzichten. Ein
    entsprechendes Schreiben hat ROBIN WOOD heute an mehr als 100 große
    Konzerne verschickt, u.a. an Banken und Versicherungen. ROBIN WOOD
    appelliert darin außerdem an die Unternehmen, - wo dies technisch
    möglich ist - ausschließlich Recyclingpapier einzusetzen und vor allem
    Papier zu sparen. Anlass des Schreibens war ein Aufruf, den ROBIN WOOD
    aus Indonesien erhielt. Darin ruft Cappa, das Netzwerk von Opfern der
    indonesischen Papierindustrie, Kunden in der EU zu einem sofortigen
    Boykott für Papier aus Indonesien auf, um die dramatische Waldzerstörung
    in ihrem Land zu stoppen.

    Auf der indonesischen Insel Sumatra richtet die Papierindustrie ein
    ökologisches Desaster an. Es sind vor allem die Konzerne APRIL und APP
    die ihre riesigen Papierwerke mit Tropenholz („Mixed Tropical Hardwood“)
    füttern. Die Konzerne lassen jahrhundertealte Torfwälder kahl schlagen
    und trocken legen, um dort anschließend Akazien-Monokulturen anzulegen.
    Der in der Torfschicht gebundene Kohlenstoff entweicht dabei in die
    Atmosphäre und wird zum Klimakiller Kohlendioxid. Dadurch ist Indonesien
    nach den USA und China mittlerweile der drittgrößte CO2-Emittent auf der
    Erde.

    Indonesisches Papier auf dem deutschen Markt stammt überwiegend von
    APRIL. Der Großhändler Papier Union, der zur großen europäischen
    Papierhandelsgruppe INAPA gehört, vertreibt es unter den Markennamen
    „Paper One“ und „Perfect Print“.

    Obwohl Papier Union auch durch ROBIN WOOD detailliert über die
    skandalösen Zustände bei APRIL informiert ist, hat der Konzern seine
    Handelspraktiken bislang nicht geändert. Papier Union zieht sich darauf
    zurück, der Zellstoff des von ihnen gehandelten APRIL-Papiers stamme aus
    Akazien-Plantagen. Tatsache ist jedoch, dass für diese Plantagen
    Regenwald gerodet wurde. Tatsache ist auch, dass APRIL zu den größten
    Regenwaldvernichtern weltweit gehört und darum als Geschäftspartner
    inakzeptabel ist.

    Daher fordert auch das Netzwerk Cappa, generell keine APRIL-Produkte
    mehr zu kaufen. Cappa-Koordinator Rivani Noor wendet sich gezielt an die
    Kunden in Europa: „Wenn Sie APRIL-Produkte kaufen und verwenden, tragen
    Sie zur Waldzerstörung in Indonesien bei.“

    Da Papier Union bisher uneinsichtig ist, setzt ROBIN WOOD nun auf die
    Kunden des Großhändlers. „Wir gehen davon aus, dass Großverbraucher in
    Deutschland kein Interesse daran haben, mit den Machenschaften der
    indonesischen Papier-Mafia in Verbindung gebracht zu werden“, sagt Peter
    Gerhardt, Tropenwaldreferent bei ROBIN WOOD. „Papier Union wird sich
    deshalb mit seinen Raubbau-Geschäften zunehmend isolieren.“

    Hamburg, den 10. April 08 Presseerklärung ROBIN WOOD

    03 April 2008

    BUND begründet Agrosprit-Verzichtsforderung

    Pkw-Klimaziele ohne Beimischung von Agrosprit besser erreichbar

    Die Beimischung schädigt nicht nur Autos, sie schädigt vor allem Klima und Umwelt

    Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Autoindustrie aufgefordert, die CO2-Emissionen neuer Pkw bis 2012 auf durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer zu senken, ohne dabei Agrospritanteile einzurechnen. Bundesregierung und EU-Kommission müssten verhindern, dass die Autoindustrie auf Kosten der Umwelt das Schlupfloch Agrosprit nutze, um ihr Versagen bei der Verbrauchsminderung ihrer Modellflotten zu kaschieren, sagte der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Sowohl Anbau als auch Einsatz des so genannten "Biosprits" verursachten eine Reihe ökologischer Folgeschäden. Monokulturen, erhöhter Pestizideinsatz und die Vernichtung von Regenwäldern für Palmölplantagen seien katastrophale Nebenwirkungen einer falsch verstandenen „Biosprit“-Strategie.

    Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger appellierte an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchsvorgaben für neue Pkw die Einberechnung von Agrokraftstoffen auszuschließen. Dies sei eine entscheidende Frage der Glaubwürdigkeit des Umweltministers. Weiger: „Die Beimischung von Agrosprit darf auch nicht über das deutsche Biokraftstoffquotengesetz durchgedrückt werden. Die geplante Anhebung des Agrospritanteils von knapp sechs auf 20 Prozent im Jahr 2020 ist völlig kontraproduktiv. Zum einen wird der Zwang zur Entwicklung sparsamer Fahrzeuge geringer und zum anderen wird die Autoindustrie die Beimischungsquote künftig weiter erhöhen wollen. Beides schadet dem Klima und der Umwelt.“

    Auch die von Umweltminister Gabriel und Agrarminister Horst Seehofer angekündigte Nachhaltigkeitsverordnung, die dem Agrosprit einen CO2-Minderungseffekt von mindestens 30 Prozent vorschreiben solle, könne die Probleme nicht lösen. Sinnvoll könne Agrosprit nur zur Stromerzeugung in stationären Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) eingesetzt werden, wenn die Energiepflanzen in der Region unter Beachtung ökologischer Anbaukriterien produziert würden. In mobilen Anwendungen wie Pkw, Lkw, oder Flugzeugen sei Agrosprit abzulehnen.

    Berechnungen des BUND hätten ergeben, dass eine konsequente Durchsetzung des 120-Gramm-Ziels plus Angleichung der Steuersätze für Dieselsprit an die von Benzin, die Einführung einer CO2-bezogenen Kfz-Steuer und die Abschaffung des steuerlichen Dienstwagenprivilegs etwa 25 Millionen Tonnen CO2-Minderung mehr brächten als von der Bundesregierung in ihrem Meseberger Klimaschutzpaket unter Einschluss der Zwangsbeimischung von Agrosprit geplant. Würde auf den jetzigen Anbauflächen für Agrosprit Biomasse nur für KWK-Anlagen erzeugt, fiele die CO2-Reduktion sogar 50 Mio. Tonnen höher aus als im Meseberg-Paket.

    Reh: „Wir dürfen der Autoindustrie keinen einzigen Versuch durchgehen lassen, ihr Versagen bei der Senkung des Verbrauchs ihrer Fahrzeuge zu vertuschen. Schließlich hat die Industrie selbst versprochen, bei neuen Pkw bis 2012 im Durchschnitt aller Hersteller 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen. Insbesondere die deutschen Autohersteller, aber auch manche politisch

    Verantwortliche zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedes noch so irrwitzige Argument bemühen, um die Umweltziele zu unterlaufen. Das war beim Bleiverbot im Benzin so, bei der Einführung des Katalysators, beim Dieselrußfilter und das zeigt sich jetzt wieder bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchslimits für Neuwagen.“

    Erst nach Etablierung eines geeigneten unabhängigen Überwachungs- und Zertifizierungssystems seien vorgeschriebene Beimischungsquoten für Agrotreibstoffe überhaupt denkbar. Der BUND forderte, die Beimischungsquote für Agrosprit bei Fahrzeugen abzuschaffen.

    Weiger: „Allein die Ankündigung der Beimischungspflicht wirkt verheerend. So werden in Indonesien und Kolumbien immer mehr Palmölplantagen und Anbauflächen für Agrospritpflanzen angelegt. Der exportierte Treibstoff von diesen Plantagen soll künftig auch dann als nachhaltig eingestuft werden, wenn dafür Urwald abgeholzt worden ist. Auf diese Weise bekommt selbst die Vertreibung der lokalen Bevölkerung durch Agrarkonzerne und Ölfirmen noch ein Nachhaltigkeits-Label.“

    BUND Pressemitteilung vom 3. April 2008

    18 März 2008

    US-Westküste: Lachse vom Aussterben bedroht

    Sacramento (Vereinigte Staaten), wikinews 18.03.2008 – Der Bestand an Königslachsen an der US-amerikanischen Westküste ist dramatisch zurückgegangen. Wurden im Jahr 2006 im Sacramento River noch 277.000 Exemplare beobachtet, wurden 2006 nur noch 90.000 Tiere gezählt. Nach drei Jahren des Rückgangs in Folge befürchtet der Pacific Fishery Management Council, dass die Zahl der Fische auf der Wanderung zu den Laichplätzen in diesem Jahr nur noch die Hälfte der zum Fortbestand der Art in diesem Gewässer notwendigen Höhe erreicht. Üblicherweise kommen fast neun Zehntel der vor Kalifornien gefangenen Köngislachse aus dem Flusssystem des Sacramento Rivers.

    Die genauen Ursachen für diesen Rückgang sind unklar. Experten machen sowohl die globale Erwärmung und damit die Erhöhung der Wassertemperatur im Pazifik als auch eine Reihe anderer Gründe verantwortlich. Umweltschützer schieben die Schuld auf die Wasserverschmutzung im Flussdelta von Sacramento River und San Joaquin River. Die örtlichen Fischer sehen die Schuld bei den Behörden. Diese hätten 2005 die Entnahme einer zu großen Wassermenge beziehungsweise zu einem falschen Zeitpunkt zur Bewässerung zugelassen. Dadurch seien mehr Fische als üblich Krankheiten und den natürlichen Feinden zum Opfer gefallen, oder die Fische seien in den Bewässerungskanälen verendet. Andere Stimmen sehen den Grund im Artenschutz der natürlichen Feinde, insbesondere der Seelöwen.

    Der Meereswissenschaftler Bill Peterson von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat festgestellt, dass die Wetterverhältnisse im Jahr 2005 ungewöhnlich waren. In diesem Jahr sind die meisten jetzt zur Paarung zurückkehrenden Lachse als Jungfische ins Meer gelangt. In jenem Jahr haben die Wasserströmungen, die Phytoplankton und Krill aus größeren Tiefen emportragen, später eingesetzt. „Die Aufwärtströmungen beginnen normalerweise im April und dauern bis zum September an. 2005 setzten sie nicht vor Juli ein.” Nach seiner Meinung seien die Jungfische des Jahres 2005 durch Nahrungsmittelknappheit vernichtet worden.

    Es wird allgemein erwartet, dass die normalerweise vier Monate dauernde Fischereisaison für Königslachse in diesem Jahr gesperrt wird. Eine Entscheidung soll im April fallen. Es wäre die umfassendste Beschränkung der Fischereigeschichte an der US-Westküste. Für diesen Fall haben Gouverneur Arnold Schwarzenegger und seine Amtskollegen aus Oregon und Washington die US-Bundesregierung aufgefordert, den Ressourcen-Notstand auszurufen, damit Bundeshilfen freigegeben werden können.

    Die Situation bedeutet auch für die betroffenen Fischer ein Existenzproblem. Ähnlich wie der Fang von Hummer an der Küste Neuenglands ist das Fischen der Lachse an der Westküste der Vereinigten Staaten Bestandteil der regionalen Kultur. Das Verschwinden der Fischfangboote aus den Häfen und damit verbundene Auswirkungen auf den Tourismus werden befürchtet.

    „Unabhängig davon, welche Möglichkeit letztlich ergriffen wird – es ist klar, dass das Fischen von Lachsen an der amerikanischen Westküste streng beschränkt wird”, so ein Fischereiexperte der NOAA.

    27 Februar 2008

    BUND fordert verbindliches Klimaschutzgesetz

    Pressemitteilung vom 27. Februar 2008

    BUND fordert verbindliches Klimaschutzgesetz mit jährlicher Überprüfung / Europäisches Umwelt-Netzwerk Friends of the Earth startet Kampagne „The Big Ask“

    Berlin/Brüssel: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat von Bundesregierung und Bundestag gefordert, ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichen und jährlich fixierten nationalen Minderungszielen für Treibhausgase zu beschließen. Die bisherigen langfristigen Zielsetzungen müssten per Gesetz in konkrete überprüfbare Zwischenschritte gefasst werden. Kern eines Klimaschutzgesetzes für Deutschland müsse die jährliche Minderung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase um drei Prozent sein. Damit werde sichergestellt, dass die in den verschiedenen Politikbereichen erforderlichen Maßnahmen zur Senkung der Emissionen schnell auf den Weg gebracht würden. Dies sei nötig, um das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 die Treibhausgase in Deutschland im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu verringern, auch tatsächlich zu erreichen.

    Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Die Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung sind bisher nur Stückwerk. Viel wird versprochen und noch zuwenig eingelöst. Jede Verzögerungstaktik schadet dem Klima. Vor allem im Verkehrsbereich und zur Senkung des Stromverbrauchs fehlen verbindliche Klimaschutzvorgaben.“

    Der BUND fordert, den für die Bereiche Stromerzeugung und -verbrauch, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft zuständigen Bundesministern Michael Glos, Sigmar Gabriel, Wolfgang Tiefensee und Horst Seehofer exakte „Klimaschutzbudgets“ zu genehmigen. Beim Überschreiten der jeweiligen Budgets müsste die Bundesregierung Strafen an die EU zahlen. Mit den so erzielten Einnahmen sollten dann zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern finanziert werden. Die britische Regierung habe bereits ein ähnliches Klimaschutzgesetz mit einem jährlichen „carbon budget“ beschlossen.

    Das Netzwerk von Umweltverbänden „Friends of the Earth Europe“, zu dem der BUND gehört, startete heute in 17 EU-Staaten unter dem Titel „The Big Ask“ eine Kampagne, um in allen diesen Staaten ähnliche Klimaschutzgesetze durchzusetzen. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas gab in Brüssel den Startschuss dafür. Ziel der Kampagne ist es, europaweit die Klimaziele zu verschärfen und ihre Einhaltung gesetzlich kontrollieren zu lassen.

    Nach derzeitigem Stand würden Österreich, Spanien, Irland und weitere EU-Staaten ihre jeweiligen Verpflichtungen aus dem Kioto-Klimaschutzabkommen nicht erfüllen. Da die Europäische Union künftig noch weiter gehende Klimaziele anstrebe, werde dies nur glaubwürdig, wenn ein Verfehlen dieser Ziele mit Sanktionen verknüpft sei.

    In ihrem Klimaschutzpaket für den Zeitraum bis 2020 plant die EU-Kommission die Senkung der Treibhausgase um 20 Prozent im Vergleich zu 1990. Mindestens 30 Prozent Minderung wären nach BUND-Auffassung jedoch erforderlich, damit sich auch die Weltgemeinschaft in einem Kioto-Anschlussabkommen auf ausreichende Klimaschutzziele verpflichtet. Deutschland müsse dabei ein Minderungsziel von Minus 40 Prozent verbindlich zusagen.