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13 Oktober 2012

Australien killt wieder Haie

de.Wikinews.org berichtet: Australien: Regierung reagiert mit Freigabe der Jagd auf Zunahme von Haiangriffen

Western Australia (Australien), 13.10.2012 – Die Regierung des Bundesstaates Western Australia hat die Jagd auf den Weißen Hai vor der Küste freigegeben. Als Grund wird der Anstieg von Haiangriffen auf Menschen genannt. Kam es früher durchschnittlich zu einem Angriff im Jahr, so waren es 2012 bereits fünf Attacken. Ministerpräsident Colin Barnett gab bekannt, dass Haie, die in der Nähe von Stränden gesichtet werden, getötet werden sollen, damit eine Bedrohung von Schwimmern ausgeschlossen wird. Der Bundesstaat Western Australia stellt zwei Millionen Australische Dollar für die Tötung der Tiere zur Verfügung, den gleichen Betrag will man für die Erforschung und Registrierung von Haien ausgeben. Barnett weiter: „Wir werden das Leben und die Sicherheit von Strandgängern immer über den Hai stellen.“ Experten kritisieren das Vorgehen. Menschen ständen nicht auf dem Speiseplan des Hais, sie ständen ihnen höchstens im Weg. Die vorsorgliche Tötung von Haien schließe weitere Angriffe nicht aus. Seit 30 Jahren standen die Haie an der Australischen Küste unter Schutz. Lediglich Exemplare, von denen eine konkrete Bedrohung für den Menschen ausging, durften gejagt werden. Mögliche Ursachen für die Zunahme der Angriffe sind das Bevölkerungswachstum, die Zunahme von Haifütterungen durch Taucher und die Ausbreitung des Wassersports. Neu in der Geschichte ist die plötzliche Zunahme von Haiangriffen an einer Küste nicht. 1916 kam es vor New Jersey ebenfalls zu fünf Angriffen auf Menschen, was eine Hysterie auslöste und die Grundlage für die Geschichte des Films „Der Weiße Hai“ darstellte. Während man sich in Australien Gedanken über die Tötung von Haien macht, haben in Bonn 50 Länder ein Abkommen zum Schutz von sieben bedrohten Haiarten unterzeichnet, darunter auch der Weiße Hai.

30 November 2011

Größtes Flusskraftwerk in Norddeutschland eingeweiht

Bremen (Deutschland), 30.11.2011 – Heute fand der Probelauf des neuen Wasserkraftwerkes mit 10 MW in Bremen im Rahmen einer Einweihung statt. Vor über zehn Jahren hatte die Bremer Umweltbehörde rund 20 Firmen bundesweit angeschrieben und um Vorschläge für den Neubau eines Weserkraftwerkes gebeten. Im weiteren Verlauf schlossen sich einige Firmen zu Konsortien zusammen. So befasste sich auch der Nachwuchs-Ingenieur eines westfälischen Wasserturbinenherstellers mit den Wasserstandsverhältnissen in Bremen, fand mit seinen technischen Vorschlägen aber in dem alteingesessenen Unternehmen wenig Interesse. Ein Ruf der norddeutschen Windenergiefirma Enercon brachte ihn nach Aurich, wo schließlich die Idee einer Turbine, die speziell auf die Strömungsverhältnisse in der Weser angepasst ist, in jahrelanger Arbeit umgesetzt werden konnte. Im Unterschied zu den meisten anderen Wasserkraftwerken besteht in Bremen ein Tidenhub durch Ebbe und Flut, die sich in der Weser von der Mündung an der Nordsee flussaufwärts bis hinein in die Stadt auswirken, die Fallhöhe und damit auch die Durchströmgeschwindigkeit in den Turbinen beeinflussen. Der Prototyp einer hierfür speziell entwickelten Turbine ist zunächst im Jahre 2009 bei Raguhn (Sachsen-Anhalt) getestet worden. Enercon gründete gemeinsam mit dem Rechtsnachfolger der Stadtwerke Bremen eine Bau- und Betreibergesellschaft für das Wasserkraftwerk und lieferte die beiden Turbinen mit je 5 MW Leistung sowie weitere Bauteile.
Der ursprüngliche Plan, ein Wasserkraftwerk in Bremen mit Bürgerbeteiligung zu bauen, wurde zunächst zurückgestellt, obwohl sich über 1.000 Kapitalanleger gemeldet hatten. Hierfür sollte eine Genossenschaft gegründet werden. Angesichts der inzwischen aufgelaufenen Baukosten von rund 56 Millionen Euro ist das Bremer Wasserkraftwerk allerdings mehr ein Prestigeobjekt und ein Weg, die Abhängigkeit von anderen, insbesondere den knapper werdenden fossilen Energieträgern zu verringern. Ab 2012 werden voraussichtlich 42 Millionen Kilowattstunden elektrischer Strom im Jahr erzeugt. (Quelle: Wikinews.de)

28 November 2011

Umweltminister Röttgen: CO2-Limit für alle Menschen

www.wikinews.de berichtet:

Hamburg (Deutschland), 28.11.2011 – Im Vorfeld des 17. UNO-Klimagipfels im südafrikanischen Durban sorgt Bundesumweltminister Norbert Röttgen für Aufsehen: In einem Interview mit dem SPIEGEL fordert der CDU-Politiker ein weltweit einheitliches CO2-Budget für jeden Menschen. „Es ist vernünftig und geboten, eine globale Wettbewerbsordnung zum Schutz des Klimas einzuführen“, so Röttgen. Das Endziel sei ein „Pro-Kopf-Budget für die Emission von Treibhausgasen“. Damit würden bevölkerungsreiche Nationen wie Indien und China mehr CO2 ausstoßen dürfen als beispielsweise Deutschland.
An den Erfolg der jetzigen UNO-Klimakonferenz scheint Röttgen nicht zu glauben. Dem SPIEGEL sagte er: „In vielen Ländern der Weltgemeinschaft sinkt die Bereitschaft, verpflichtende Vorgaben für den Klimaschutz zu akzeptieren – gleichzeitig schreitet der Klimawandel voran. Die Schere geht weiter auseinander, und das macht mir Sorgen.“ Der Klimagipfel beginnt heute und endet am 9. Dezember. Ein großes Thema ist das Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls, das im nächsten Jahr endet. Eine gemeinschaftliche Fortführung ist ungewiss; die USA hatten das erste Abkommen zwar unterzeichnet, jedoch nicht umgesetzt. Auf der Klima-Konferenz 2010 hatte Japan angekündigt, einer Weiterführung nicht zuzustimmen.

15 Mai 2011

Lexikalisches zur Bioenergie

Als Bioenergie bezeichnet man Energie, die aus Biomasse gewonnen wird. Dabei werden verschiedene Energieformen wie Wärme, elektrische Energie oder auch Kraftstoff für Verbrennungsmotoren eingeschlossen. Meist wird auch Biomasse, in der die Energie chemisch gespeichert ist, als Bioenergie bezeichnet.
Als Hauptenergiequelle werden Nachwachsende Rohstoffe verwendet. Bisher hat Holz als Festbrennstoff die größte Bedeutung, aber auch landwirtschaftliche Produkte (Agrarrohstoffe) und organische Reststoffe aus unterschiedlichen Bereichen spielen eine zunehmende Rolle.
Derzeit findet weltweit ein starker Ausbau der Erzeugung von Bioenergie statt. Wichtige Gründe sind die steigende Preistendenz für fossile Energieträger und deren abnehmende Verfügbarkeit, die hohe Abhängigkeit durch die einseitige Verteilung von Ressourcen wie Öl und Gas, sowie Bemühungen zur Senkung der Treibhausgasemissionen. In Deutschland wird dieser Ausbau vom Gesetzgeber vor allem durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert.
Einzelne Bioenergien stehen in der Kritik, da ihre Erzeugung eine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung darstellen kann, die Natur (Artenvielfalt) schädigt oder weil ihr ökologischer und ökonomischer Nutzen begrenzt ist. Da die Bereitstellung und Nutzung der verschiedenen Bioenergien sehr unterschiedlich stattfindet, ist eine Bewertung im Einzelfall notwendig.

Quelle und mehr >> Wikipedia

28 Februar 2011

Klage gegen AKW-Laufzeitverlängerung

wikinews.de berichtet: SPD-regierte Bundesländer und Grüne bringen Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke vor das Bundesverfassungsgericht
Karlsruhe (Deutschland), 28.02.2011 – Die SPD-regierten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Berlin, Brandenburg und Bremen sowie Bundestagsabgeordnete von SPD und Bündnis 90/Die Grünen reichten heute beim deutschen Bundesverfassungsgericht (BVerfG) in Karlsruhe Klage gegen das begleitende Sicherheitsgesetz der von der Koalition beschlossenen Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke ein. Nach Auffassung der rot-grünen Politiker verstößt das Gesetz gegen das im Grundgesetz verankerte Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Außerdem bemängeln die Kläger, dass die Bundesregierung bei der Entscheidung über das Gesetz den Bundesrat, die Länderkammer, ausgeschlossen hat.
Die Bundesländer erwarten durch den Beschluss der Bundesregierung Mehrkosten in Höhe von 600 Millionen bis zu zwei Milliarden Euro, die durch einen „erheblichen Nachrüstungsbedarf“ für überalterte Atommeiler entstünden (Zitate aus der Klageschrift laut Spiegel). Bemängelt werden außerdem ein mangelhafter Schutz der älteren Atomkraftwerke gegen Flugzeugabstürze sowie die seit Jahrzehnten ungeklärte Entsorgungsfrage für die Entsorgung ausgebrannter Brennelemente und anderer radioaktiver Abfälle aus den Kernkraftwerken.
Mit einer Entscheidung wird nicht vor 2013 gerechnet, also nicht mehr im Laufe der aktuellen Legislaturperiode des Deutschen Bundestages.

18 Februar 2011

Japan erklärt vorzeitiges Ende der Walfangsaison

Tōkyō (Japan), 18.02.2011 – Das japanische Fischereiminister Michihiko Kano erklärte heute, die japanische Walfangflotte werde ihren Einsatz im Südlichen Ozean für die laufende Saison beenden und die Schiffe in ihre Heimathäfen zurückbeordern. Der Minister begründete die Entscheidung damit, die Sicherheit der Besatzungen und Schiffe sei nicht mehr gewährleistet.
Die „Bob Barker“, ein Schiff der Tierschutzorganisation Sea Shepherd Conservation Society, hat nach einer Erklärung der Organisation das für den Walfang eingesetzte japanische Industrieschiff Nisshin Maru seit dem 9. Februar verfolgt und behindert. Die Tierschützer waren mit Säure- und Stinkbomben, Wasserwerfern und Störmanövern gegen die japanischen Walfänger vorgegangen. Sea Shepherd erklärte, das japanische Walfangschiff habe seinen Kurs nach der Ankündigung des japanischen Fischereiministeriums signifikant geändert.
Die Schiffe der Tierschutzorganisation „Steve Irwin“, „Bob Barker“ und „Gojira“ werden, so Sea Shepherd, im südlichen Ozean bleiben, um einer eventuellen Rückkehr der japanischen Walfänger entgegentreten zu können. Kapitän Watson erklärte, die Entscheidung der japanischen Regierung sei ein großer Sieg für die Wale. Die japanische Walfangflotte habe damit ihr angepeiltes Ziel nur zu zehn Prozent erreicht, erklärte Sea Shepherd. Das Fangziel für die diesjährige Walfangsaison war es, 985 Wale zu „wissenschaftlichen Zwecken“ zu fangen. Sea Shepherd vermutet als weiteren Grund für das vorzeitige Ende des diesjährigen Walfangs im Südozean die sinkende Nachfrage nach Walfleisch in Japan. In den japanischen Kühlhäusern sollen mehrere tausend Tonnen des Walfleisches lagern.
Seit 1986 gilt ein internationales Moratorium für den kommerziellen Walfang. Japan umgeht das Fangverbot durch die Aussage, der Walfang diene ausschließlich „wissenschaftlichen Zwecken“, was nach dem Abkommen erlaubt ist.

24 April 2010

120 Kilometer lange Menschenkette für schnelleren Atomausstieg

Hamburg / Brunsbüttel (Deutschland), 24.04.2010 – Rund 120.000 Gegner der Nutzung der Kernenergie beteiligten sich heute an einer der größten Anti-Kernkraft-Aktionen der vergangenen Jahre. Sie bildeten eine Menschenkette zwischen den beiden norddeutschen Kernkraftwerk-Standorten Brunsbüttel und Krümmel, die eine Länge von bis zu 120 Kilometern erreichte. Sie führte unter anderem quer durch Hambung und durch das dünn besiedelte Schleswig-Holstein.

Unter dem Motto „Kettenreaktion – Atomkraft abschalten“ wollten die Demonstranten am 24. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und zwei Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ein Zeichen setzen für den Ausstieg aus der Kernenergie. Zahlreiche Bündnisse hatten zu einer Beteiligung aufgerufen beziehungsweise sich beteiligt: unter anderem die SPD, die Grünen, die Gewerkschaften und Umweltverbände. Entlang der Menschenketten waren zudem sieben Veranstaltungsbühnen aufgebaut, die für Kundgebungen und Konzerte genutzt wurden.

Auch in Biblis, dem Standort eines Kernkraftwerks im Bundesland Hessen, demonstrierten 8.000 Kernkraftgegner. Sie umzingelten das Kraftwerk ebenfalls mit einer Menschenkette. Insgesamt blieben die Proteste friedlich, ... >> Diskussion

Bohrinsel im Golf von Mexiko explodiert und gesunken

Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 24.04.2010 – Die vor zwei Tagen – ausgerechnet am „Tag der Erde“ – explodierte Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ des Betreibers „Transocean Limited“ ist am Freitag im Golf von Mexico 30 Kilometer südöstlich von Venico im US-Bundesstaat Louisiana brennend gesunken. Experten hatten zunächst eine Umweltkatastrophe von großem Ausmaß befürchtet. Sie registrierten nach dem Unglück einen acht mal anderthalb Kilometer großen Ölteppich, der vermutlich durch ein Leck verursacht wurde. Von den ursprünglich 126 Beschäftigten wurden sieben Arbeiter verletzt, elf Angestellte des leasenden Ölkonzerns British Patrol (BP) werden noch vermisst. Hubschrauber und Schiffe der Küstenwache suchen weiter nach den Vermissten. Für sie bestehe jedoch kaum noch eine Überlebenschance. Bei „Deepwater Horizon“ handelt es sich um eine der größten Ölplattformen der Welt.
Experten befürchten ein Auftreffen des Ölteppichs auf die Küsten Louisianas, wo es zahlreiche Brutkolonien von Seevögeln sowie Garnelenfarmen gibt. Im schlimmsten Fall könnten täglich bis zu 1,3 Millionen Liter Rohöl aus dem Bohrloch in der Tiefe des Meeres ausströmen. Die US-Küstenwache hatte Gegenmaßnahmen eingeleitet, beispielsweise der Einsatz von Chemikalien und das Absaugen des Teppichs mit anderen Schiffen. Mit einem Mini-U-Boot untersuchten sie das Leck, ein weiteres Austreten von Öl konnten sie bislang nicht feststellen. Die Ursache für den Unfall steht noch nicht fest, in der Diskussion sind plötzlich austretendes Gas oder Öl. US-Präsident Barack Obama ließ eine Regierungserklärung in Washington D.C. verlesen, in der er schnelle und unbürokratische Unterstützung bei den Umwelt- und Katastrophenschutz-Maßnahmen zusagte.

08 September 2008

Kritik an RWE und Daimler AG wg. Elektroauto

Berlin (Deutschland), 08.09.2008 – Kritik von unerwarteter Seite gibt es an einem Projekt, das am vorigen Freitag von den Firmen RWE und Daimler AG in Berlin angekündigt wurde: Die beiden Unternehmen wollen in der Hauptstadt ein Netzwerk von Aufladestationen für Elektroautos aufbauen und dieses mit 100 Fahrzeugen vom Typ Smart testen.

Doch statt Lob gab es vom Automobileverband VCD verbale Prügel für die Initiatoren. „Daimler ist nicht nur Klimaschlusslicht, sondern auch Meister der gebrochenen Versprechen: Für 2004 hatte der Konzern eine Flotte von Brennstoffzellenfahrzeugen versprochen. Bis heute Fehlanzeige“, schimpfte Lottsiepen, der verkehrspolitische Sprecher des VCD. Im Übrigen seien die Euphorie beim Elektroauto überzogen und die Autos noch lange nicht massenmarkttauglich.

Greenpeace initiierte gegen das Pilotprojekt sogar eine Protestaktion. So bauten sie einen Smart zu einem „rosa Klimaschwein“ um und demonstrierten so vor dem Hotel in Berlin, wo die Pläne vorgestellt wurden. Die Aktivisten reduzierten das Projekt auf die Formel „Smart + Kohlestrom von RWE = Klimaschwein“. Nach Rechnung der Umweltschutzorganisation würden mit dieser Kombination 90 Gramm CO2 pro Kilometer in die Luft abgegeben. Mit einem Diesel läge der Ausstoß bei lediglich 88 Gramm.

Auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde kritisiert. So wird Marc Specowius, der Verkehrsexperte bei Greenpeace, mit den Worten zitiert: „Wenn Kanzlerin Merkel diesem Projekt auch noch ihren Segen gibt, hat sie den Klimaschutz inzwischen wohl aus den Augen verloren.“

Trinkwasser angeblich mit Uran belastet

Berlin (Deutschland), 08.08.2008 – Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch gibt in einer Erhebung an, dass über 150 gemeldete Trinkwasserwerte über dem Uran-Richtwert des Umweltbundesamtes liegen. Betroffen davon seien einige, aber nicht alle Regionen in Deutschland. Einen eigentlichen Grenzwert für Trinkwasser gibt es aber in Deutschland zurzeit nicht.

Einem Zeitungsbericht zufolge plant das Bundesgesundheitsministerium einen Grenzwert für das giftige Schwermetall, der später auch für Mineralwässer gelten soll. Eine entsprechende Novelle soll Ende des Jahres fertig gestellt sein. Hier gebe es aber noch Widerstand in anderen Bundesministerien und bei einigen Bundesländern. +wikinews+

03 September 2008

Reine Luft als Antrieb - Aircar soll 2008 in Serie gehen

Neu-Delhi (Indien), 03.08.2008 – Indiens größter Autobauer Tata plant in Zusammenarbeit mit Motor Development International (MDI) aus Frankreich noch dieses Jahr ein Auto mit Druckluftantrieb in Serie zu bauen, in Indien und in Europa. Zunächst sollen 6.000 Autos in Indien die Alltagstauglichkeit beweisen.

Luftfahrtingenieur Guy Nègre, der in der Vergangenheit Formel 1-Motoren entwickelte, hat das Konzept des Aircars entwickelt. Ein Chassis aus verklebtem Aluminium trägt eine Karosserie aus Glasfaserverbundstoff und Schaumstoff in Sandwichbauweise. Angeboten werden soll der Onecat als Drei- und Sechssitzer, der Kaufpreis wird laut Ankündigung von 3.500 bis 5.300 Euro reichen. Ab September 2008 soll die Serienproduktion in Frankreich beginnen, danach beginnt die Serienproduktion in Spanien und Indien. In den USA wird der Onecat von ZPM in Lizenz gebaut und unter 15.000 Dollar kosten.

Das Modell „OneCat“ wird mit 15 bis 22 Kilowatt starken Motoren ausgestattet und soll eine Höchstgeschwindigkeit von 90 bis 110 Kilometer erreichen. Die Reichweite wird mit rund hundert Kilometern angegeben. Geplant ist ein Hybridmodell mit einem Flüssigbrennstoffmotor, der 1,5 Liter Kraftstoff verbrauchen soll und die Reichweite auf angekündigte 800 Kilometer erhöht. Die Betankung dauert mit einer Spezialvorrichtung etwa drei Minuten, allerdings müssen solche Vorrichtungen noch gebaut werden. Mit dem eingebauten Kompressor, der über einen 230 Volt-Anschluss betrieben werden kann, z.B. in der heimischen Garage, dauert ein Tankvorgang drei bis sechs Stunden.

Der Kritik von Larry Rinek, Analyst bei der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, komprimierte Luft enthalte nicht genügend Energie, begegnet Nègre gelassen. Er hält das Konzept für erprobt. Auch Ulf Bossel, Organisator des „European Fuel Cell Forums“, hält die Idee für durchführbar. Bei Nutzung von Solar- oder Windenergie lasse sich zudem die Energiebilanz noch verbessern. Auch eine Nutzung der entstehenden Wärme könne zu einer besseren Energieausnutzung beitragen, meint Bossel.
+wikinews+

27 Juni 2008

Bündnis der Firmen Total und Enertrag zur Herstellung von Wasserstoff

Berlin (Deutschland), 27.06.2008 – Die mutmaßlich bevorstehende Umwälzung der Antriebsenergien für den Straßenverkehr bringt immer neue Bündnisse hervor. Nun arbeiten ein französischer Mineralölkonzern und ein Windenergiespezialist bei einer Machbarkeitsstudie zusammen. Das Ziel der Unternehmen Total und Enertrag: Mit Hilfe von Windenergie soll Wasserstoff produziert werden, der wiederum an die Tankstellen geliefert wird. Die Energie für Wasserstoffautos soll so CO2-neutral produziert werden. Die Pläne sehen eine Produktion in einer Elektrolyseanlage eines Hybridkraftwerks vor. Sollte sich die erste Phase als erfolgreich herausstellen, also der Nachweis der Durchführbarkeit gegeben sein, plant man, die Busse und Pkws der Berliner Verkehrsbetriebe mit diesem Wasserstoff anzutreiben. +wikinews+

23 Mai 2008

Studie: Bestandserholung der Buckelwale im nördlichen Pazifik

23.05.2008 – Laut einer Drei-Jahres-Studie mit der Bezeichnung SPLASH (Structure of Populations, Levels of Aboundance and Status of Humpbacks) hat sich die Population der Buckelwale im nördlichen Pazifik bedeutend erholt. Sie betrug in den Jahren 2004 bis 2006 knapp 20.000 Tiere. „Wir hatten keine Vorstellung, dass die Population so groß geworden ist“, sagte der Biologe und einer von mehreren Projektleitern am Cascadia Research Collective (Sitz in Olympia, Washington), John Calambokidis.

Im Jahr 1966 war diese Spezies durch intensive Bejagung an den Rand des Aussterbens gebracht worden, ihr Bestand betrug damals nur noch etwa 1400 Exemplare. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Buckelwale unter Schutz gestellt und die Jagd auf die Tiere international geächtet.

Die am Donnerstag veröffentlichte Studie entstand unter Beteiligung von 400 Forschern aus 10 Nationen und verursachte Kosten von 3,7 Millionen US-Dollar, die von der US-Behörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), der kanadischen Regierung sowie privaten Spendern aufgebracht wurden. Die Meeressäuger mussten anhand ihrer Fluke identifiziert werden. Anschließend wurden sie an ihren Futterplätzen vor Kanada und den Aleuten sowie an ihren Überwinterungs- und Brutplätzen vor Hawaii, Lateinamerika und Asien beobachtet. SPLASH vermutet einen weiteren bisher unbekannten Überwinterungs- und Brutplatz im Südpazifik. Im Rahmen der Studie wurden individuelle Steckbriefe von 8000 Buckelwalen erstellt, von 6000 dieser Wale wurden außerdem DNA-Proben genommen. Anhand der DNA-Analyse soll auch der Brutplatz im Südpazifik ausfindig gemacht werden.

Die Ergebnisse der Studie werden die international geführte Diskussion um den Schutz der Wale zweifellos beeinflussen. Dabei wird auch die Frage der Einordnung der Buckelwale in die Kategorie „gefährdet“ diskutiert werden. Japan bejagt zurzeit eine andere Population von Buckelwalen im Südpazifik. Im vergangenen Jahr hatte Japan geplant, 1000 Buckel-, Finn- und Minkwale zu töten. Nach Protesten beschränkte sich die Fangflotte Japans jedoch auf 550 Zwergwale. - wikinews

18 März 2008

US-Westküste: Lachse vom Aussterben bedroht

Sacramento (Vereinigte Staaten), wikinews 18.03.2008 – Der Bestand an Königslachsen an der US-amerikanischen Westküste ist dramatisch zurückgegangen. Wurden im Jahr 2006 im Sacramento River noch 277.000 Exemplare beobachtet, wurden 2006 nur noch 90.000 Tiere gezählt. Nach drei Jahren des Rückgangs in Folge befürchtet der Pacific Fishery Management Council, dass die Zahl der Fische auf der Wanderung zu den Laichplätzen in diesem Jahr nur noch die Hälfte der zum Fortbestand der Art in diesem Gewässer notwendigen Höhe erreicht. Üblicherweise kommen fast neun Zehntel der vor Kalifornien gefangenen Köngislachse aus dem Flusssystem des Sacramento Rivers.

Die genauen Ursachen für diesen Rückgang sind unklar. Experten machen sowohl die globale Erwärmung und damit die Erhöhung der Wassertemperatur im Pazifik als auch eine Reihe anderer Gründe verantwortlich. Umweltschützer schieben die Schuld auf die Wasserverschmutzung im Flussdelta von Sacramento River und San Joaquin River. Die örtlichen Fischer sehen die Schuld bei den Behörden. Diese hätten 2005 die Entnahme einer zu großen Wassermenge beziehungsweise zu einem falschen Zeitpunkt zur Bewässerung zugelassen. Dadurch seien mehr Fische als üblich Krankheiten und den natürlichen Feinden zum Opfer gefallen, oder die Fische seien in den Bewässerungskanälen verendet. Andere Stimmen sehen den Grund im Artenschutz der natürlichen Feinde, insbesondere der Seelöwen.

Der Meereswissenschaftler Bill Peterson von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat festgestellt, dass die Wetterverhältnisse im Jahr 2005 ungewöhnlich waren. In diesem Jahr sind die meisten jetzt zur Paarung zurückkehrenden Lachse als Jungfische ins Meer gelangt. In jenem Jahr haben die Wasserströmungen, die Phytoplankton und Krill aus größeren Tiefen emportragen, später eingesetzt. „Die Aufwärtströmungen beginnen normalerweise im April und dauern bis zum September an. 2005 setzten sie nicht vor Juli ein.” Nach seiner Meinung seien die Jungfische des Jahres 2005 durch Nahrungsmittelknappheit vernichtet worden.

Es wird allgemein erwartet, dass die normalerweise vier Monate dauernde Fischereisaison für Königslachse in diesem Jahr gesperrt wird. Eine Entscheidung soll im April fallen. Es wäre die umfassendste Beschränkung der Fischereigeschichte an der US-Westküste. Für diesen Fall haben Gouverneur Arnold Schwarzenegger und seine Amtskollegen aus Oregon und Washington die US-Bundesregierung aufgefordert, den Ressourcen-Notstand auszurufen, damit Bundeshilfen freigegeben werden können.

Die Situation bedeutet auch für die betroffenen Fischer ein Existenzproblem. Ähnlich wie der Fang von Hummer an der Küste Neuenglands ist das Fischen der Lachse an der Westküste der Vereinigten Staaten Bestandteil der regionalen Kultur. Das Verschwinden der Fischfangboote aus den Häfen und damit verbundene Auswirkungen auf den Tourismus werden befürchtet.

„Unabhängig davon, welche Möglichkeit letztlich ergriffen wird – es ist klar, dass das Fischen von Lachsen an der amerikanischen Westküste streng beschränkt wird”, so ein Fischereiexperte der NOAA.

26 Januar 2008

Israel plant Elektroauto-Netzwerk

Jerusalem (Israel), 26.01.2008 – Israel will seine Abhängigkeit von Öl-Importen deutlich reduzieren und den nächsten Jahren ein landesweites Elektroauto-Netzwerk mit 500.000 Ladestationen aufbauen.
Die Abhängigkeit von arabischen Staaten ist für Israel politisch nicht unbedenklich. Das durch die umfangreichen Ölimporte entstehende Machtgefüge einer ungleichmäßigen Abhängigkeit bringt auch nicht freundlich gesonnene Staaten in die Position, politischen und wirtschaftlichen Druck auf Israel ausüben zu können. Vor allem aus diesem Grund soll die Abhängigkeit von der Ressource Öl drastisch reduziert werden.
500.000 Ladestationen sollen den Nutzern von Elektroautos in Zukunft zur Verfügung stehen – zum automatisierten Wechseln der Batterien. Das Projekt lässt sich mit den momentan verfügbaren Lithium-Ionen-Batterien realisieren. Jüngste Forschungserfolge auf Basis neuer Lithium-Nano-Strukturen und neuer Keramikmembranen versprechen darüber hinaus deutliche Steigerung der Energiekapazität, Lebensdauer und Sicherheit der Lithium-Ionen-Akkumulatoren bei gleichzeitig erheblicher Verkürzung der Ladezeit. Die bis zu 14.000 Euro teuren Batterien sollen vom Betreiber des Netzwerks gegen eine monatliche Gebühr geleast werden können. Renault und Nissan haben sich bereits verpflichtet, bis 2011 ein Elektroauto mit einer Reichweite von über 200 Kilometern zu entwickeln. Der Strom wird zu Beginn aus dem normalen Netzwerk bezogen, soll aber langfristig durch Solarstrom ersetzt werden. Die notwendigen Ausgaben Israels für eine Umstellung auf solare Energieerzeugung belaufen sich auf schätzungsweise fünf Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro).
Dem Startup-Unternehmen „Project Better Place“ stehen bereits 200 Millionen Dollar zur Verfügung. 800 Millionen Dollar soll allein die Infrastruktur kosten. Die Initiative wird unter anderem von Israels Regierung, insbesondere von Staatspräsident Schimon Peres, unterstützt. Auch Renault-Chef Carlos Ghosn und SAP-Wunderkind Shai Agassi zählen zu den Unterstützern. Finanziell wird das Projekt vom Staat durch deutliche Steuererleichterungen für Käufer von Elektroautos subventioniert.
Im Zusammenhang mit der Unterstützungszusage durch Renault kündigte der französische Autokonzern an, ab dem Jahr 2011 Elektroautos bauen zu wollen. Diese werden mit Lithium-Ionen-Akkumulatoren betrieben werden und zuerst in Israel auf den Markt kommen. Die Fahreigenschaften sollen dem eines herkömmlichen 1,6-Liter-Benzinmotors entsprechen.

26 Oktober 2007

Massenaussterben könnte bevorstehen

wikinews: York / Leeds (Vereinigtes Königreich), 26.10.2007 – Das sechste Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten in der Geschichte des Planeten Erde könnte nach Ansicht von Forschern aus Leeds und York kurz bevorstehen. Durch die Klimaerwärmung würden demnach innerhalb der nächsten 200 Jahre die Hälfte aller Spezies von der Erde verschwinden. Für die Forschungen wurden Daten über die letzten 520 Millionen Jahre verglichen. Während des wärmsten Zeitabschnitts, dem Ende des Perm, starben 95 Prozent der Tier- und Pflanzenarten aus.
In dem 540 Seiten langen Bericht mit der Bezeichnung „GEO-4“ der UNEP (einer Unterorganisation der Vereinten Nationen) werden auch Rettungsmöglichkeiten für die Menschheit erwähnt. Es sei möglich, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemission um 60 bis 80 Prozent zu reduzieren. Bereits jetzt wäre das Aussterben der Fische um das Hundertfache beschleunigt im Vergleich zu dem Zeugnis fossiler Funde. Zwölf Prozent der Vögel, 23 Prozent der Säugetiere und mehr als 30 Prozent der Amphibien seien bereits jetzt vom Aussterben bedroht. Als Auslöser des drohenden Massenaussterbens werden die systematische Zerstörung der Natur und Treibhausgasemissionen als Bedrohungen genannt. Milliarden Menschen seien bedroht.

25 Oktober 2007

Neue Fangquoten für die Ostsee

EU-Maßnahmen gegen Überfischung; Vorwürfe gegen Polen

wikinews: Luxemburg (Luxemburg), 25.10.2007 – Die EU-Staaten einigten sich am Dienstag in Luxemburg auf neue Höchstmengen für den Fang bestimmter Fischarten in der Ostsee. Diese sehen eine Verringerung der Fangquoten für den Dorsch (Gadus morhua) in den östlichen Regionen der Ostsee auf 38.765 Tonnen (minus 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) vor. Für die westlichen Bereiche der Ostsee wird die Fangquote für den Dorsch sogar um 19.221 Tonnen gesenkt, was einem Prozentsatz von 28 entspricht. Außerdem wird die Anzahl der Fangtage für die einzelnen Länderfangflotten gesenkt. Diese Mengenbeschränkungen beim Fang dieser Fischart sollen zu einer Erholung der Bestände beitragen. Die EU-Kommission hält den Zustand dieser beiden Dorschbestände für „weiterhin besorgniserregend“. Die EU-Kommission stützt sich bei ihren Vorschlägen auf Gutachten der ICES (übersetzt etwa: „Internationaler Rat für die Erforschung der Meere“), einer wissenschaftlichen Kommission, die die Bestandsentwicklung akribisch erfasst und jährlich Vorschläge zur weiteren Bewirtschaftung der europäischen Meere vorlegt. Mit ihren bereits im September vorgelegten Vorschlägen konnte sich die Kommission jedoch wegen des Widerstandes aus Deutschland und Dänemark nicht in vollem Umfang durchsetzen. Diese Länder sehen die wirtschaftlichen Überlebenschancen ihrer Fischfangflotten bedroht. Ernst-Wilhelm Rabius vom schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium bewertete die Beschlüsse mit den Worten: „Wir rechnen für das kommende Jahr insbesondere bei den kleinen Kutterbetrieben mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten.“ Kritik wurde vor allem an den polnischen Fischern geübt, denen vorgeworfen wird, sich nicht an die getroffenen Absprachen zu halten und falsche Zahlen über gefangene Fische angegeben zu haben. Sie seien damit wesentlich für die Überfischung der Dorschbestände in der Ostsee verantwortlich zu machen. Die EU will daher entsprechende Kontrollmechanismen verstärken. Im Juli war den polnischen Fischern der weitere Fang von Kabeljau in der Ostsee bis Jahresende untersagt worden.

19 Oktober 2007

Erstmals 90 Dollar pro Barrel

Das Geschäft mit der Naturausbeutung

wikinews: New York (Vereinigte Staaten), 19.10.2007 – Zum ersten Mal in der Geschichte des Handels mit Öl hat der Preis die Marke von 90 US-Dollar übersprungen. Damit war Öl so teuer wie noch nie. Allein in den vergangenen zehn Tagen hat der Preis um zehn Dollar zugelegt. In New York mussten die Händler im elektronischen Handel nach Börsenschluss für ab November lieferbares US-Leichtöl der Marke die Sorte „West Texas Intermediate“ (WTI) 90,02 US-Dollar pro Barrel bezahlen. Zum Handelsschluss lag er mit 89,47 US-Dollar noch leicht darunter. Steigende Nachfrage und geopolitische Einflüsse, wie die momentan angespannte Lage zwischen dem Irak und der Türkei. Auch auf Spekulationen und den derzeit schwachen Dollar verweisen Analysten. Das Preisniveau sei jedoch trotz großer Nachfrage zu hoch und Abwärtskorrekturen seien nicht ganz auszuschließen.

KOMMENTAR

Selbstverständlich ärgere auch ich mich über steigende Energiepreise, aber noch mehr darüber, dass die Gewinner solcher Entwicklung ohne politische Einwirkung mit Naturreichtümern handeln dürfen, als sei es ihr Eigentum. Erdöl und andere Naturressourcen halte ich für "Menschheitsvermögen". Und entsprechend diesem Anspruch müsste ein Großteil der Gewinne in die globale Entwicklung gesteckt werden: Gewinne aus fossilen Energieressourcen in die Entwicklung erneuerbarer Energieproduktion - und zwar begonnen in jenen Weltregionen, deren Prokopf-Verbrauch am niedrigsten ist, die aber nicht minder Recht auf Wohlstand haben, in dem die Industrienationen die Naturreichtümer verbraten.

-markus rabanus- >> Diskussion

24 Juni 2007

Giftmüllskandal in der Elfenbeinküste: Enttäuschung über die Entschädigung

Abidjan (Elfenbeinküste), 24.06.2007 – Am Freitag gab der ivorische Staatspräsident Laurent Gbagbo Details zu Entschädigungszahlungen für Opfer des Giftmüllskandals vom August letzten Jahres bekannt. Die Betroffenen sind über die Höhe der angekündigten Entschädigung enttäuscht und fordern ein Treffen mit dem Präsidenten.

Im August letzten Jahres wurden giftige Abfälle, die auf einem vom niederländischen Unternehmen Trafigura gecharterten Schiff transportiert worden waren, illegal in Abidjan entsorgt. Atemprobleme, Erbrechen und Durchfall waren die Folgen für die Anwohner. 16 Menschen starben an den Folgen der Umweltverschmutzung und Tausende erkrankten. Trafigura hat sich zwar zu einem Ausgleich für die Opfer der illegalen Müllentsorgung bereit erklärt, bestreitet aber laut Reuters, falsch gehandelt zu haben. Das Unternehmen argumentiert, dass es eine ivorische Firma mit der Müllentsorgung beauftragt habe und damit nicht direkt verantwortlich sei. Trafigura zufolge handelte es sich bei dem Giftmüll um Reststoffe von Benzin, die mit ätzenden Lösungen vermischt waren. Zunächst sollten die Abfälle an Bord der „Probo Koala“ im Amsterdamer Hafen entsorgt werden. Das dies nur unter strengen Auflagen genehmigt wurde, die Trafigura nicht akzeptierte, wollte das Unternehmen den Müll in Nigeria entsorgen, wo es dafür aber keine lokalen Subunternehmen finden konnte. Auf diesem Weg gelangte die „Probo Koala“ nach Abidjan.

Nun sollen ab nächster Woche an die Familien verstorbener Personen umgerechnet 205.100 US-Dollar und 4.102 US-Dollar an 75 Personen, die sich aufgrund des Kontaktes mit den giftigen Substanzen im Krankenhaus behandeln lassen mussten, gezahlt werden. Personen, die kein Krankenhaus aufgesucht haben , sollen 408 US-Dollar erhalten. Diese Gruppe ist mit über 100.000 Menschen die größte. Für längerfristige Maßnahmen, wie die immer noch unvollständige Entsorgung der gesundheitsschädlichen Stoffe, Verbesserungen in den Krankenhäusern und den Bau einer Müllverbrennungsanlage will die Regierung 140,9 Millionen US-Dollar bereitstellen. Dies kritisiert Denis Papira Yao, der Vorsitzende eines Dachverbandes von Organisationen, die sich für die Rechte von Opfern derartiger Müllentsorgung einsetzen. Er sagte laut Reuters, dass die Zahlung von 408 US-Dollar für nichthospitalisierte Menschen eine Beleidigung sei. „Das ist bedeutungslos. Es wäre besser, nichts auszubezahlen“, so Denis Papira Yao. Yao fordert, dass die Regierung einen größeren Anteil der insgesamt 198 Millionen US-Dollar aus dem Vergleich, der mit Trafigura Anfang des Jahres erzielt wurde, an die Opfer ausschüttet.

  • Diskussionen
  • 26 April 2007

    Kanada will Glühbirnen abschaffen

    Ottawa (Kanada), 26.04.2007 – Die kanadische Regierung hat angekündigt, bis zum Jahr 2012 den Verkauf von Glühbirnen zu verbieten. Damit soll die Energieeffizienz gesteigert und der Ausstoß von Treibhausgasen vermindert werden.

    Ähnliche Pläne waren zuvor von den kanadischen Provinzen Ontario und Nunavut angekündigt worden. Kanada folgt damit dem Beispiel Australiens, das im Februar angekündigt hat, den Verkauf von Glühbirnen bis 2010 zu verbieten.

    Energieminister Gary Lunn, der der konservativen Minderheitsregierung von Stephen Harper angehört, sagte, dass durch den Einsatz effizienter Leuchtmittel, wie zum Beispiel Energiesparlampen, ein Einsparpotential von sechs Millionen Tonnen Kohlendioxid bestünde. Pro Haushalt würden außerdem die Energiekosten um 50 kanadische Dollar pro Jahr reduziert.

    Kritiker wenden ein, dass die Maßnahme nur einen geringen Teil dazu beitragen kann, dass Kanada seiner Verpflichtung aus dem Kyoto-Protokoll nachkommt. Darin hat sich Kanada verpflichtet, bis zum Jahr 2012 seine Emissionen von Treibhausgasen um sechs Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Zurzeit hat Kanada eine um 27 Prozent höhere Emissionsrate als 1990. +wikinews+

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