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21 Februar 2007

Australien plant Glühbirnenverbot

Canberra (Australien), 21.02.2007 – Als Beitrag zum Klimaschutz sollen in Australien ab dem Jahr 2010 statt der herkömmlichen Glühbirnen nur noch Kompaktleuchtstofflampen, umgangssprachlich als Energiesparlampen bezeichnet, verwendet werden. Dies kündigte der australische Umweltminister Malcolm Turnbull am Dienstag gegenüber dem Fernsehsender Nine Network an. Mit einem solchen Schritt wäre Australien das erste Land der Welt, das diesen Weg geht.

Die Umstellung auf Energiesparlampen führe nicht nur zu niedrigeren Stromrechnungen für die privaten Haushalte, sondern könne auch die Emission von Treibhausgasen um vier Millionen Tonnen jährlich reduzieren, sagte Turnbull. Für einzelne Verwendungszwecke soll es aber auch nach 2010 noch Glühbirnen geben. So soll ihre Verwendung in medizinischen Geräten oder für die Backofenbeleuchtung weiterhin erlaubt sein. Energiesparlampen haben bei gleicher Energiezufuhr eine wesentlich höhere Lichtausbeute als herkömmliche Glühbirnen, bei denen ein großer Teil der zugeführten Energie nicht in Licht, sondern in Wärmestrahlung umgewandelt wird.

Während der Umweltminister betonte, dass auch ein kleiner Schritt eine große Wirkung haben könne, kritisierten Umweltschützer, dass die Verringerung der Emission um vier Millionen Tonnen durch die geplante Maßnahme lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein sei. 2004 gab Australien zirka 565 Millionen Tonnen klimaschädlicher Gase – im wesentlichen Kohlendioxid – in die Atmosphäre ab.

Der konservative Ministerpräsident John Howard, der erst kürzlich eingeräumt hatte, dass die globale Erwärmung Folge der industriellen Lebensweise sei, sagte, dass ein Glühbirnenverbot es jedem Einwohner Australiens ermögliche, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Wie die Vereinigten Staaten gehört Australien zu den Ländern, die das Klimaschutzprotokoll von Kyoto aus wirtschaftlichen Gründen nicht ratifiziert haben. Australien ist einer der größten Kohleproduzenten der Welt und gewinnt den größten Teil seiner Energie aus Kohle. +wikinews+

  • Stromsparen
  • 05 September 2006

    Größte Solarstromanlage der Welt in Betrieb genommen

    Arnstein (Deutschland), 05.09.2006 – Auf dem Weingut „Erlasee“ im fränkischen Arnstein hat am vergangenen Wochenende die derzeit größte Photovoltaikanlage der Welt ihren Betrieb aufgenommen.

    Die aus 1408 Solarmodulen bestehende Solarfeld liefert eine Gesamtleistung von zwölf Megawatt und wird gemeinsam von dem Berliner Solarunternehmen Solon AG und dem Energieversorger E.ON betrieben. In die Anlage wurden etwa 70 Millionen Euro investiert. +wikinews+

    01 Juli 2006

    Internationale Alpenschutzkommission CIPRA stellte ihr Wissen online ins Netz

    Schaan (Liechtenstein), 01.07.2006 – Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA (Commission Internationale pour la Protection des Régions alpines / Liechtenstein) stellt ihr Wissen jetzt ins Netz: CIPRA geht online. Seit längerer Zeit läuft bei der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA das Projekt „Zukunft in den Alpen“. Ziel dieses Projektes ist die Bekanntmachung von Wissen über die gesamte Alpenregion Europas. Fachleute sammelten seit Jahren Informationen über die Alpen und deren Entwicklungsgeschichte. Nach einer umfangreichen Aufbereitung wurden diese Erkenntnisse jetzt online unter dem Projektuntertitel „alpKnowHow“ in verschiedenen Sprachen angeboten. Das Wissen kann abgerufen werden unter der Website www.cipra.org/zukunft .

    Die Schwerpunkte von „alpKnowHow“ sind in sechs Rubriken aufgeteilt:

    Neue Formen der Entscheidungsfindung, Regionale Wertschöpfung, Politiken und Instrumente, Alpen-Schutzgebiete, Soziale Handlungsfähigkeit, Verkehrserschließung

    Zu all diesen Bereichen bietet „alpKnowHow“ umfangreiches Hintergrundwissen an. Die langjährige Zusammenarbeit der CIPRA-Experten hat zu einem verstärkten Kontakt der Alpenfachleute innerhalb der verschiedenen Alpenländer geführt. Die Arbeit wird nun fortgesetzt in einem weiteren Teilprojekt: „alpService“. Dort konzentrieren sich die Fachleute nun auf die Vermittlung des eruierten und neuen Wissens. +wikinews+

    02 April 2006

    Afrika verliert jährlich vier Millionen Hektar Wald

    Rom (Italien), 02.04.2006 – Nach Angaben der Food and Agriculture Organization (FAO), einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom, ging die Waldfläche Afrikas im Zeitraum zwischen 2000 und 2005 jährlich um vier Millionen Hektar zurück. Damit ist Afrika der Kontinent mit dem zweithöchsten Rückgang der Waldflächen. Der höchste Nettorückgang an Waldflächen findet laut FAO in Südamerika statt.

    Die Zahlen der FAO für Afrika wurden auf dem 15. Treffen der „African Forestry and Wildlife Commission“, das vom 29. März bis zum 1. April in Maputo, der Hauptstadt Mosambiks, stattfand, bekanntgegeben. Die Kommission wurde im Jahr 1959 als eine von sechs regionalen Kommissionen von der FAO gegründet. Das alle zwei Jahre stattfindende Treffen der Kommission soll die Funktion eines politischen und technischen Forums erfüllen, auf dem Diskussionen über das Thema Wald aus einer regionalen Perspektive geführt werden. Das 15. Treffen der „African Forestry and Wildlife Commission“ trug den Titel „Umsetzung eines nachhaltigen Waldmanagements für Afrika“. An den Treffen der Kommission nehmen Regierungsvertreter, Vertreter internationaler, nationaler und regionaler Organisationen, Unternehmensvertreter und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen teil, die sich mit dem Thema Wald auseinandersetzen. Als Grund für den Rückgang der Waldflächen Afrikas gibt die FAO die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftlich nutzbare Flächen an. Im untersuchten Zeitraum gingen die Waldflächen Afrikas laut FAO von 655,6 Millionen Hektar auf 635,4 Millionen Hektar zurück. In Waldbränden sieht die Sonderorganisation der UNO eine weitere Gefahr für die afrikanischen Wälder. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es laut FAO die meisten Waldbrände. Für die Waldbrände sei die traditionelle Methode der landwirtschaftlichen Nutzbarmachung von Waldflächen durch Brandrodung verantwortlich. Besonders häufig treten Waldbrände im Norden Angolas, in südlichen Regionen der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik auf.

    Trotz dieser Zahlen bescheinigt die FAO vielen afrikanischen Staaten Fortschritte auf dem Bereich des Schutzes der Wälder. So wurden in den letzten 15 Jahren in zwei Drittel aller afrikanischen Staaten nationale Programme zum Schutz der Wälder erlassen. Die FAO bemängelt aber die Umsetzung dieser Richtlinien und Gesetze, was die Sonderorganisation der UNO auf schwache staatliche Institutionen und den Mangel an finanziellen Mitteln zurückführt.

  • Diskussionen
  • 05 Februar 2006

    Das Tote Meer trocknet aus

    Radolfzell (Deutschland), 05.02.2006 – Das Tote Meer hat eine Auszeichnung erhalten. Sie lautet „Bedrohter See des Jahres 2006“. Die Umweltorganisation Global Nature Fund hat diesen Preis verteilt. Das Tote Meer ist der am tiefsten gelegene See der Erde. Es hat einen jährlichen Wasserverlust, der so hoch ist, dass dieser nun vom Austrocknen bedroht ist. Die Oberfläche des Sees schrumpfte in den vergangenen 35 Jahren um ein Drittel der Gesamtfläche.

    Zusammen mit der Umweltschutzorganisation „Friends of the Earth“ hat der Global Nature Fund die Anrainerländer des Toten Meeres aufgerufen, weniger Wasser zu entnehmen.

    Es gibt auch bereits Ideen zur Rettung des Toten Meeres. Durchführbar wäre das eventuell durch einen 300 Kilometer langen Kanal vom Roten Meer zum Toten Meer. Israel und Jordanien planen bereits den Bau des Kanals. Die Kosten dafür werden auf rund fünf Milliarden Dollar veranschlagt. +wikinews+

    15 November 2005

    Plastiksolarzelle mit weltweit bester Effizienz in Ilmenau hergestellt

    Ilmenau (Deutschland), 15.11.2005 – An der Technischen Universität Ilmenau wurde eine Plastiksolarzelle mit einer Energieumwandlungseffizienz von fünf Prozent hergestellt. Vor der Jahrtausendwende sind nur Spitzenwerte von maximal einem Prozent erreicht worden, während heute bei Laborzellen drei bis vier Prozent üblich sind. Damit ist es den Ilmenauer Forschern gelungen, eine der weltweit effizientesten Plastiksolarzellen zu bauen.

    Geforscht wurde an dem Projekt im Lehrstuhl „Experimentalphysik I“ unter Leitung von Professor Gerhard Gobsch und Dr. Harald Hoppe. Die Forscher haben bei ihrer Arbeit auch auf das Micro- und Nanotechnologiezentrum der Universität sowie die Zusammenarbeit mit anderen Universitäten und Firmen zurückgegriffen. Finanziert wurde das Projekt unter anderem durch das Land Thüringen.

    Die Solarzellen sollen später als günstige Alternative zu Halbleiterzellen dienen. Zusätzlich können durch ihre höhere Flexibilität und ihr geringeres Gewicht neue Anwendungsgebiete erschlossen werden. Dies kann zum Beispiel das Aufladen von Kleinstgeräten wie Handys oder Notebooks oder gar die lokale Stromversorgung sein. +wikinews+

    21 Oktober 2005

    Erste Solarsiedlung Deutschlands eröffnet

    Freiburg im Breisgau (Deutschland), 21.10.2005 – Im Baden-Württembergischen Freiburg wurde heute nach fünfjähriger Bauzeit die erste Solarsiedlung Deutschlands in Betrieb genommen.

    Seit dem Baubeginn im Jahr 1999 haben ein Freiburger Architekt und die beiden Inhaber einer bekannten Böblinger Schokoladenfabrik mehr als 50 Häuser erstellt. Zusätzlich wurde ein großes Dienstleistungszentrum in die Siedlung integriert. Dort sind Geschäfte und Büros untergebracht. Das 40 Millionen Euro teure Projekt dehnt sich auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern aus.

    Die gesamte Anlage produziert mehr Energie, als benötigt wird. Dies ermöglichen die Sonnenkollektoren auf den Dächern der Häuser. Der gesamte Bau wurde mit Techniken der so genannten „passiven Wärmenutzung“ erstellt. Nach Angaben der Bauherren sei das Vorhaben unter Berücksichtigung von Ökologie und Ökonomie ein wirtschaftlicher Erfolg. Bereits jetzt zur Fertigstellung seien mehr als 80 Prozent der Gebäudeflächen vermietet worden.

    Auch das Land Baden-Württemberg würdigte die Fertigstellung der Anlage. Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) wies auf die Bedeutung des Projektes im Hinblick auf erneuerbare Energien hin. Sie erhofft sich eine über die Landesgrenzen hinausgehende Signalwirkung. Laut Gönner nehme das Bundesland bereits jetzt eine führende Stellung direkt nach Bayern bei der Errichtung energiesparender Bauprojekte ein. Die Nutzung der vorhandenen Sonnenenergie sei sehr weit fortgeschritten. +wikipedia+

    05 Oktober 2005

    WWF: Deutsche Kraftwerke Europas Top-Klimakiller

    Frankfurt am Main (Deutschland), 05.10.2005 – Der World Wide Fund For Nature (WWF) hat eine Liste der 30 schmutzigsten und ineffizientesten Kraftwerke Europas veröffentlicht. Nach der unter dem Titel „Dirty Thirty“ veröffentlichten Studie stehen neun davon in Deutschland. Unter den Top Ten sind gleich fünf deutsche, vier davon gehören zum Energiekonzern RWE: Frimmersdorf (RWE, Rang 2), Jänschwalde (Vattenfall, 5), Weisweiler (RWE, 6), Neurath (RWE, 7) und Niederaußem (RWE, 10).

    Der Spitzenreiter der Negativliste ist das Kraftwerk Agios Dimitrios in Griechenland. Die Kraftwerke stehen allesamt in nur acht Ländern: Griechenland (2), Deutschland (9), Spanien (4), Polen (5), Tschechische Republik (1), Portugal (1), Großbritannien (4) und Italien (4).

    WWF-Expertin Regine Günther kommentierte das Ranking: „Deutschlands Kraftwerke sind Europas Top-Klimakiller“. Allerdings sieht der WWF auch eine „historische Chance“, da in den nächsten 20 Jahren viele der Kraftwerke die Altersgrenze erreichen und durch neue, energieeffizientere ausgetauscht werden können. Ein Umstieg auf effiziente Gaskraftwerke würde nach einem WWF-Szenario die CO2-Emissionen bis 2030 um 47,8 Prozent senken; der Einsatz erneuerbarer Energien brächte eine Einsparung von über 73 Prozent. +wikinews+

    24 August 2005

    Stockholm: Weltwasserwoche eröffnet

    Stockholm (Schweden), 24.08.2005 – In der schwedischen Hauptstadt Stockholm ist am Montag die Weltwasserwoche eröffnet worden. Etwa 1.500 Experten, Umweltschützer und Regierungsvertreter aus einhundert Ländern beraten über verschiedene Möglichkeiten zur besseren Verteilung der weltweiten Trinkwasservorräte. Auch über eine sinnvolle Nutzung der vorhandenen Wasserreserven wird diskutiert.

    Angaben der Vereinten Nationen zufolge haben immer noch mehr als 1,8 Milliarden Menschen keinen oder keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Internationale Stockholmer Wasserinstitut (SIWI) berichtet von täglich einer Milliarde Menschen. Bemängelt werden weltweit auch die sanitären Verhältnisse. Knapp über die Hälfte der Weltbevölkerung, das sind rund drei Milliarden Menschen, verfügen über keine ausreichenden sanitären Anlagen. Jeden Tag sterben rund 6.000 Menschen an Erkrankungen, die durch verunreinigtes Wasser entstanden sind. Unter den täglichen Toten befinden sich auch circa 4.000 Kinder.

    Die Teilnehmer der Weltwasserwoche haben es sich zum Ziel gemacht, Techniken zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Schwellenländer berücksichtigen. Die Planer der Veranstaltung wollen dieses Treffen künftig jährlich ausrichten. Wasserexperten aus aller Welt sollen dann jeweils dazu eingeladen werden. +wikinews+

    30 Juni 2005

    „König der Fische“ ging im Mekong ins Netz

    Frankfurt am Main (Deutschland), 30.06.2005 – Ein spektakulärer Fang ist thailändischen Fischern im Fluss Mekong im Norden Thailands geglückt: Ihnen ging ein 2 Meter langer und fast 300 Kilogramm schwerer Mekong-Riesenwels (Pangasionodon gigas) ins Netz.

    Über diesen aufsehenerregenden Fang berichtete die Umweltstiftung „World Wide Fund for Nature“ (WWF) in Frankfurt am Main. WWF-Experte Martin Geiger erklärte: „Dieser Riesenwels ist so groß wie ein Grizzlybär“. Regierungsvertreter und Umweltschützer setzten sich dafür ein, den Fisch wieder auszusetzen. Der Fisch starb jedoch und wurde in einem Restaurant nahe des Flusses gegessen.

    Mekong-Riesenwelse sind ausgesprochen friedlich: Sie fressen lediglich im ersten Lebensjahr Kleintiere, in der Folgezeit leben sie vegetarisch und ernähren sich von Algen.

    Nach Angaben von Artenschützern ist der Mekong-Riesenwels akut vom Aussterben bedroht. Neue Staudämme und die intensive Fischerei ließen den Bestand in den letzten 20 Jahren besorgniserregend um sage und schreibe 90 Prozent schrumpfen.

    Der Fluss Mekong dient mehr als 70 Millionen Menschen als wichtigste Proteinquelle. Um die Bestände der Mekong-Riesenwelse zu stabilisieren, setzte man im Juni 2005 bei einem WWF-Programms vier in Gefangenschaft aufgezogene Riesenwelse aus. Sie erhielten grüne Markierungen, mit deren Hilfe die Wanderwege dieser Fische erforscht werden sollen.

    Der größte Mekong-Riesenwels wurde 1930 auf dem Fischmarkt der kambodschanischen Hauptstadt Pnom Penh entdeckt. Dieser legendäre „König der Fische“ erreichte eine Länge bis zu drei Metern und ein Gewicht bis zu 300 Kilogramm. Er wird von den Einheimischen Pla Beuk, Pa Buk oder Trey Reach genannt, was „Riesenfisch“ oder „Königsfisch“ heißt.

    In Thailand schätzt man dem zahnlosen Mekong-Riesenwels als Luxus-Speisefisch. Händler und Restaurants bezahlen bis zu 2000 US-Dollar für ein einziges Exemplar.

    Die Riesenwelse wandern jedes Jahr einmal den Mekong hinauf, um vermutlich in einem See – etwa 2500 Kilometer weiter nördlich – im Süden Chinas zu laichen. Im Bereich von Stromschnellen zwischen Laos und Thailand spannen Fischer bis zu 250 Meter lange Nylonnetze auf, die wochenlang für die Riesenwelse eine kaum zu überwindende Barriere bilden.

    Anfang des 20. Jahrhunderts wurden mit einfachen Methoden noch Hunderte von Mekong-Riesenwelsen gefangen. 1990 waren es mit modernen Stellnetzen lediglich noch 65 und 1998 sogar nur ein einziges Exemplar. +wikinews+

  • http://www.inidia.de/wels_silurus_glanis.htm
  • 21 Mai 2005

    Greenpeace kritisiert lange Lebensmittel-Transportwege

    Wien (Österreich), 21.05.2005 wikinews – Die Transportwege mancher der in österreichischen Supermärkten angebotenen Lebensmittel seien viel zu lang, teilte die Umweltschutzorganisation Greenpeace mit. Sie hatte Läden nach weit gereisten Produkten durchforstet und eine Topliste 20 sinnloser Transportwege zusammengestellt.

    Nach Ansicht von Greenpeace haben Äpfel aus Neuseeland, Tomaten aus Kanada, Pflaumen aus Chile, Bio-Birnen aus Argentinien und Butter aus Irland eines gemeinsam: Alle werden auch in Österreich produziert.

    Greenpeace-Klimaexperte Jurrien Westerhof erklärte in einer Pressemitteilung, wenn Äpfel, Pflaumen oder Tomaten rund um die Erde transportiert werden, obwohl sie auch in Österreich wachsen, sei das „ein Beitrag zur Zerstörung des Weltklimas aus reiner Profitgier“. Westerhof forderte die Konsumenten auf, derartige Produkte nicht zu kaufen.

    Wenn hinsichtlich der Kohlendioxid-Bilanz die wahren Kosten berücksichtigt würden, müssten von weither transportierte Produkte merklich teurer sein als diejenigen aus der heimischen Landwirtschaft, meinte Westerhof.

    Nach Berechnungen von Greenpeace würden für ein Kilogramm Trauben aus Südafrika beim langen Transport nach Österreich etwa sieben Kilogramm Kohlendioxid produziert. Von 1992 bis 2004 habe der weltweite Transport insgesamt um 70 Prozent zugenommen und sei eine der wichtigsten Ursachen der globalen Erwärmung.

    Die Top 20 Liste der Produkte mit dem unnötigsten Transportweg:

    Nr. 1 Äpfel aus Neuseeland
    Nr. 2 Frühzwiebel aus Chile
    Nr. 3 Pflaumen aus Chile
    Nr. 4 Weintrauben aus Chile
    Nr. 5 Birnen aus Chile
    Nr. 6 Äpfel aus Argentinien
    Nr. 7 Bio Birnen aus Argentinien
    Nr. 8 Bio Sonnenblumenkerne aus Argentinien
    Nr. 9 Pflaumen aus Argentinien
    Nr. 10 Rindfleisch aus Südamerika
    Nr. 11 Bio Leinsaat aus Kanada
    Nr. 12 Tomaten aus Kanada
    Nr. 13 Pilze aus China
    Nr. 14 Victoriabarsch aus Kenia (Victoriasee)
    Nr. 15 Paprika aus Israel
    Nr. 16 Kartoffeln aus Ägypten
    Nr. 17 Zwiebel aus Ägypten
    Nr. 18 Butter aus Irland
    Nr. 19 Bio Trockenfrüchte/Aprikosen aus der Türkei
    Nr. 20 Butter aus Dänemark

    20 Mai 2005

    Ökostudie belegt dramatisches Artensterben

    Nairobi (Kenia), 20.05.2005 wikinews - Das Aussterben von Tierarten auf der Erde hat dramatische Formen angenommen. Nie zuvor schwand die Artenvielfalt auf unserem Planeten so schnell wie in der Gegenwart. Dies geht aus einer in Nairobi veröffentlichten "Millennium Ökosystemstudie" („Millennium Ecosystem Assessment“) hervor.

    Der Ökostudie zufolge sind seit Beginn des industriellen Fischfangs bereits etwa 90 Prozent des weltweiten Fischbestandes verschwunden. Außerdem seien ein Drittel der Amphibien und ein Fünftel der Säugetiere vom Aussterben bedroht.

    Klaus Töpfer, Direktor des UN-Umweltprogramms, das die Ökostudie mit organisiert hatte, erklärte, wenn die Wälder und Korallenriffe mit Museen und Universitäten vergleichbar wären, dann würde deren Zerstörung als "grober Vandalismus" gelten. Den Verlust der Artenvielfalt bezeichnete er als "wirtschaftlichen Selbstmord".

    Die Ökostudie warnt eindringlich, die Menschheit beraube sich notwendiger Leistungen der Natur. Dazu gehörten beispielsweise die natürliche Reinigung von Luft und Wasser und der Schutz vor Naturkatastrophen.

    In der Ökostudie heißt es, ein intakter Hektar Mangrovensumpf sei mehr als 1.000 US-Dollar (umgerechnet 792 Euro) wert. Lege man diesen Hektar trocken, um ihn landwirtschaftlich zu nutzen, falle sein Wert auf 200 Dollar.

    19 Mai 2005

    Abholzung des Amazonas-Regenwalds nimmt zu

    Brasília (Brasilien), 19.05.2005 wikinews - Von der brasilianischen Regierung veröffentlichte Statistiken zeigen, dass sich das Ausmaß der Abholzung der Wälder im Amazonasbecken vergrößert hat. Die Statistiken beruhen auf Satellitendaten der brasilianischen Weltraumbehörde INPE.

    Im Zeitraum zwischen August 2003 und August 2004 wurde eine Fläche von 26.000 km² Wald gefällt, was einer Fläche entspricht, die etwa halb so groß ist wie die Schweiz. Dies entspricht einer Zunahme von sechs Prozent im Vergleich zu der zwölfmonatigen Periode bis August 2003.

    Nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF wurden bisher 17,3 Prozent des Regenwalds abgeholzt. Umweltschützer argwöhnen, dass der brasilianischen Regierung der Handel mit Fleisch und Soja wichtiger sei als der Schutz des Amazonas-Regenwalds.

    Das Ausmaß der Abholzung im vergangenem Jahr war das zweithöchste seit Beginn der Berechnungen. Im Jahr zuvor verlor das Gebiet rund 23.000 km² an Wäldern.

    Aufgrund der alarmierenden Zahlen hat die Regierung von Präsident Luis Inacion Lula da Silva das „Amazon Protected Areas Program“ (ARPA) initiiert. Im Zuge des Programms wurden die größten Naturschutzgebiete der Welt geschaffen sowie die Satellitenüberwachung der betroffenen Gebiete verstärkt.

    Paulo Adario, ein lokaler Greenpeace-Koordinator, vertritt die Meinung, dass die Zahlen eine Tragödie seien, die zeigten, dass die Eindämmung der Abholzung bei der Regierung keine Priorität genieße.

    Ein großer Teil der Wälder wurde gerodet oder abgeholzt, um Raum für landwirtschaftlich nutzbares Land zu gewinnen. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Mato Grosso, wo im letzten Jahr beinahe die Hälfte der 26.000 km² Regenwald abgeholzt wurde. Greenpeace erhebt daher schwere Vorwürfe gegen den Gouverneur des Bundesstaates, der selbst ein Soja-Geschäftsmann ist.

    Die Abholzung gefährdet einen der größten Lebensräume der Erde, in dem 40-60 Prozent aller auf der Erde lebenden Arten leben. Zudem werden Einflüsse auf die Erderwärmung befürchtet.

    08 Dezember 2004

    Deutsche Wälder stark geschädigt

    Meldung Wikinews.de

    Berlin (Deutschland), 08.12.2004 – Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Die Grünen) veröffentlichte in Berlin den Waldzustandsbericht 2004. Dieser wird seit Anfang der 1980er-Jahre nach Beginn der Diskussion um das so genannte Waldsterben erhoben. Danach ist der deutsche Wald so stark geschädigt wie nie zuvor. Nur noch 28 Prozent der Wälder wurden als nicht geschädigt eingestuft.
    Hauptgrund für die Verschlechterung des Zustandes sei der heiße und trockene Sommer 2003 mit hohen Ozonwerten. Die unter der hohen Schadstoffbelastung der Böden leidenden Bäume sind nicht mehr in der Lage, sich dem Klimawandel ausreichend anzupassen. Besonders Fichten leiden zunehmend unter dem seit dem Sommer 2003 sich stark vermehrenden Borkenkäfer.
    Besonders der Buche geht es so schlecht wie nie zuvor, 55 Prozent der Kronen weisen hier starke Schäden auf. Aber auch bei Eiche und Fichte sind die Schäden mit 45 beziehungsweise 35 Prozent besorgniserregend. Im Schnitt stieg der Anteil der an den Kronen stark geschädigten Bäume um acht Prozent auf eine neue Höchstmarke von 31 Prozent.
    Besonders stark betroffen sind die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Berlin. Auf der anderen Seite steigt die Holzmasse in Kubikmeter pro Hektar seit Jahren kontinuierlich an.
    Künast forderte als Konsequenz eine Reduzierung der Ozonbelastung und eine Verjüngung des Waldbestands. An die Verbraucher appellierte sie verstärkt Energie zu sparen und vermehrt einheimische Hölzer zu verwenden.
    Mit der „Charta für Holz“ will Künast die Nutzung von Holz in den nächsten zehn Jahren um 20 Prozent erhöhen. Die Stiftung „Wald in Not“, die sich nach eigenem Bekunden als private Initiative zur Erhaltung und Vermehrung des Waldes versteht, plädiert trotz negativem Bericht für eine stärkere Nutzung und hält den Aufbau von Mischbeständen für wichtig.
    Naturschutzverbände wie BUND und Deutscher Naturschutzring kritisieren die Ankündigungen Künasts und fordern Maßnahmen zur Reduzierung der Luftschadstoffe und eine stärkere Bejagung des Wildes.