Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel vorgeworfen, er habe sich für eine Kampagne des Magazins "Der Spiegel" gegen eine zukunftsfähige Energieversorgung missbrauchen lassen. Der Vorwurf Gabriels in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel", die Umweltverbände leisteten der Atomenergie Vorschub, entbehre jeder Grundlage.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Wenn Gabriel die riskante Atomenergie durch klimaschädlichen Kohlestrom ersetzen will, wird er als Klimaschützer scheitern. Der Investitionsstau bei der Stromerzeugung lässt sich umweltfreundlich und ressourcenschonend mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien, effizienter Kraft-Wärme-Kopplung und Stromeinsparungen auflösen. Doch außer bei erneuerbaren Energien hat die Große Koalition die Alternativen weitgehend ignoriert. Deshalb ist es nicht mehr als ein Ablenkungsmanöver, wenn jetzt den Umweltverbänden die Schuld für mangelnde Investitionen in die Schuhe geschoben werden soll."
Erst in der vergangenen Woche habe eine Expertenanhörung des Bundestages bestätigt, dass der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mangelhaft sei. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos habe das Fördervolumen wider jede Vernunft auf dem Stand der letzten Jahre eingefroren. Es sei kein Wunder, wenn dann die Klimaschutzziele verfehlt würden, so der BUND.
Auch bei der Förderung der Stromeinsparung sei Untätigkeit oberste Maxime der Bundesregierung. Von 900 Millionen Euro jährlicher Versteigerungserlöse aus dem Emissionshandel würden nur 400 Millionen für Klimaschutzzwecke eingesetzt. Der Rest verschwinde im Etat von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.
Besonders ärgerlich seien für den BUND die Einmischungsversuche Gabriels in die schwarz-grünen Koalitionsverhandlungen in Hamburg. Der Umweltminister ergreife dort Partei für den Energiekonzern Vattenfall und dessen Plan, ein riesiges Kohlekraftwerk zu bauen. "Gabriel sollte lieber in seiner eigenen Partei dafür sorgen, dass sich die SPD aus der jahrzehntelangen Sackgasse der Kohleförderung befreit“, So Weiger.
Der Umweltverband kündigte an, den Widerstand gegen den geplanten Bau von 25 neuen Kohlekraftwerken in Deutschland fortzusetzen. Mit ihrem Widerstand gegen Kohle- und gegen Atomkraftwerke würden die Umweltverbände dafür sorgen, dass neue Anbieter mit dezentralen effizienten Energietechnologien zum globalen Innovationsmotor heranreiften.
BUND-Presseerklärung v. 13.04.2008
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13 April 2008
10 April 2008
RW: "Papier aus Indonesien auslisten"
* Papier aus Indonesien jetzt auslisten
* ROBIN WOOD setzt Großhändler Papier Union unter Druck
Die Umweltorganisation ROBIN WOOD fordert große Papierverbraucher in
Deutschland auf, ab sofort auf Papier aus Indonesien zu verzichten. Ein
entsprechendes Schreiben hat ROBIN WOOD heute an mehr als 100 große
Konzerne verschickt, u.a. an Banken und Versicherungen. ROBIN WOOD
appelliert darin außerdem an die Unternehmen, - wo dies technisch
möglich ist - ausschließlich Recyclingpapier einzusetzen und vor allem
Papier zu sparen. Anlass des Schreibens war ein Aufruf, den ROBIN WOOD
aus Indonesien erhielt. Darin ruft Cappa, das Netzwerk von Opfern der
indonesischen Papierindustrie, Kunden in der EU zu einem sofortigen
Boykott für Papier aus Indonesien auf, um die dramatische Waldzerstörung
in ihrem Land zu stoppen.
Auf der indonesischen Insel Sumatra richtet die Papierindustrie ein
ökologisches Desaster an. Es sind vor allem die Konzerne APRIL und APP
die ihre riesigen Papierwerke mit Tropenholz („Mixed Tropical Hardwood“)
füttern. Die Konzerne lassen jahrhundertealte Torfwälder kahl schlagen
und trocken legen, um dort anschließend Akazien-Monokulturen anzulegen.
Der in der Torfschicht gebundene Kohlenstoff entweicht dabei in die
Atmosphäre und wird zum Klimakiller Kohlendioxid. Dadurch ist Indonesien
nach den USA und China mittlerweile der drittgrößte CO2-Emittent auf der
Erde.
Indonesisches Papier auf dem deutschen Markt stammt überwiegend von
APRIL. Der Großhändler Papier Union, der zur großen europäischen
Papierhandelsgruppe INAPA gehört, vertreibt es unter den Markennamen
„Paper One“ und „Perfect Print“.
Obwohl Papier Union auch durch ROBIN WOOD detailliert über die
skandalösen Zustände bei APRIL informiert ist, hat der Konzern seine
Handelspraktiken bislang nicht geändert. Papier Union zieht sich darauf
zurück, der Zellstoff des von ihnen gehandelten APRIL-Papiers stamme aus
Akazien-Plantagen. Tatsache ist jedoch, dass für diese Plantagen
Regenwald gerodet wurde. Tatsache ist auch, dass APRIL zu den größten
Regenwaldvernichtern weltweit gehört und darum als Geschäftspartner
inakzeptabel ist.
Daher fordert auch das Netzwerk Cappa, generell keine APRIL-Produkte
mehr zu kaufen. Cappa-Koordinator Rivani Noor wendet sich gezielt an die
Kunden in Europa: „Wenn Sie APRIL-Produkte kaufen und verwenden, tragen
Sie zur Waldzerstörung in Indonesien bei.“
Da Papier Union bisher uneinsichtig ist, setzt ROBIN WOOD nun auf die
Kunden des Großhändlers. „Wir gehen davon aus, dass Großverbraucher in
Deutschland kein Interesse daran haben, mit den Machenschaften der
indonesischen Papier-Mafia in Verbindung gebracht zu werden“, sagt Peter
Gerhardt, Tropenwaldreferent bei ROBIN WOOD. „Papier Union wird sich
deshalb mit seinen Raubbau-Geschäften zunehmend isolieren.“
Hamburg, den 10. April 08 Presseerklärung ROBIN WOOD
* ROBIN WOOD setzt Großhändler Papier Union unter Druck
Die Umweltorganisation ROBIN WOOD fordert große Papierverbraucher in
Deutschland auf, ab sofort auf Papier aus Indonesien zu verzichten. Ein
entsprechendes Schreiben hat ROBIN WOOD heute an mehr als 100 große
Konzerne verschickt, u.a. an Banken und Versicherungen. ROBIN WOOD
appelliert darin außerdem an die Unternehmen, - wo dies technisch
möglich ist - ausschließlich Recyclingpapier einzusetzen und vor allem
Papier zu sparen. Anlass des Schreibens war ein Aufruf, den ROBIN WOOD
aus Indonesien erhielt. Darin ruft Cappa, das Netzwerk von Opfern der
indonesischen Papierindustrie, Kunden in der EU zu einem sofortigen
Boykott für Papier aus Indonesien auf, um die dramatische Waldzerstörung
in ihrem Land zu stoppen.
Auf der indonesischen Insel Sumatra richtet die Papierindustrie ein
ökologisches Desaster an. Es sind vor allem die Konzerne APRIL und APP
die ihre riesigen Papierwerke mit Tropenholz („Mixed Tropical Hardwood“)
füttern. Die Konzerne lassen jahrhundertealte Torfwälder kahl schlagen
und trocken legen, um dort anschließend Akazien-Monokulturen anzulegen.
Der in der Torfschicht gebundene Kohlenstoff entweicht dabei in die
Atmosphäre und wird zum Klimakiller Kohlendioxid. Dadurch ist Indonesien
nach den USA und China mittlerweile der drittgrößte CO2-Emittent auf der
Erde.
Indonesisches Papier auf dem deutschen Markt stammt überwiegend von
APRIL. Der Großhändler Papier Union, der zur großen europäischen
Papierhandelsgruppe INAPA gehört, vertreibt es unter den Markennamen
„Paper One“ und „Perfect Print“.
Obwohl Papier Union auch durch ROBIN WOOD detailliert über die
skandalösen Zustände bei APRIL informiert ist, hat der Konzern seine
Handelspraktiken bislang nicht geändert. Papier Union zieht sich darauf
zurück, der Zellstoff des von ihnen gehandelten APRIL-Papiers stamme aus
Akazien-Plantagen. Tatsache ist jedoch, dass für diese Plantagen
Regenwald gerodet wurde. Tatsache ist auch, dass APRIL zu den größten
Regenwaldvernichtern weltweit gehört und darum als Geschäftspartner
inakzeptabel ist.
Daher fordert auch das Netzwerk Cappa, generell keine APRIL-Produkte
mehr zu kaufen. Cappa-Koordinator Rivani Noor wendet sich gezielt an die
Kunden in Europa: „Wenn Sie APRIL-Produkte kaufen und verwenden, tragen
Sie zur Waldzerstörung in Indonesien bei.“
Da Papier Union bisher uneinsichtig ist, setzt ROBIN WOOD nun auf die
Kunden des Großhändlers. „Wir gehen davon aus, dass Großverbraucher in
Deutschland kein Interesse daran haben, mit den Machenschaften der
indonesischen Papier-Mafia in Verbindung gebracht zu werden“, sagt Peter
Gerhardt, Tropenwaldreferent bei ROBIN WOOD. „Papier Union wird sich
deshalb mit seinen Raubbau-Geschäften zunehmend isolieren.“
Hamburg, den 10. April 08 Presseerklärung ROBIN WOOD
03 April 2008
BUND begründet Agrosprit-Verzichtsforderung
Pkw-Klimaziele ohne Beimischung von Agrosprit besser erreichbar
Die Beimischung schädigt nicht nur Autos, sie schädigt vor allem Klima und Umwelt
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Autoindustrie aufgefordert, die CO2-Emissionen neuer Pkw bis 2012 auf durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer zu senken, ohne dabei Agrospritanteile einzurechnen. Bundesregierung und EU-Kommission müssten verhindern, dass die Autoindustrie auf Kosten der Umwelt das Schlupfloch Agrosprit nutze, um ihr Versagen bei der Verbrauchsminderung ihrer Modellflotten zu kaschieren, sagte der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Sowohl Anbau als auch Einsatz des so genannten "Biosprits" verursachten eine Reihe ökologischer Folgeschäden. Monokulturen, erhöhter Pestizideinsatz und die Vernichtung von Regenwäldern für Palmölplantagen seien katastrophale Nebenwirkungen einer falsch verstandenen „Biosprit“-Strategie.
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger appellierte an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchsvorgaben für neue Pkw die Einberechnung von Agrokraftstoffen auszuschließen. Dies sei eine entscheidende Frage der Glaubwürdigkeit des Umweltministers. Weiger: „Die Beimischung von Agrosprit darf auch nicht über das deutsche Biokraftstoffquotengesetz durchgedrückt werden. Die geplante Anhebung des Agrospritanteils von knapp sechs auf 20 Prozent im Jahr 2020 ist völlig kontraproduktiv. Zum einen wird der Zwang zur Entwicklung sparsamer Fahrzeuge geringer und zum anderen wird die Autoindustrie die Beimischungsquote künftig weiter erhöhen wollen. Beides schadet dem Klima und der Umwelt.“
Auch die von Umweltminister Gabriel und Agrarminister Horst Seehofer angekündigte Nachhaltigkeitsverordnung, die dem Agrosprit einen CO2-Minderungseffekt von mindestens 30 Prozent vorschreiben solle, könne die Probleme nicht lösen. Sinnvoll könne Agrosprit nur zur Stromerzeugung in stationären Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) eingesetzt werden, wenn die Energiepflanzen in der Region unter Beachtung ökologischer Anbaukriterien produziert würden. In mobilen Anwendungen wie Pkw, Lkw, oder Flugzeugen sei Agrosprit abzulehnen.
Berechnungen des BUND hätten ergeben, dass eine konsequente Durchsetzung des 120-Gramm-Ziels plus Angleichung der Steuersätze für Dieselsprit an die von Benzin, die Einführung einer CO2-bezogenen Kfz-Steuer und die Abschaffung des steuerlichen Dienstwagenprivilegs etwa 25 Millionen Tonnen CO2-Minderung mehr brächten als von der Bundesregierung in ihrem Meseberger Klimaschutzpaket unter Einschluss der Zwangsbeimischung von Agrosprit geplant. Würde auf den jetzigen Anbauflächen für Agrosprit Biomasse nur für KWK-Anlagen erzeugt, fiele die CO2-Reduktion sogar 50 Mio. Tonnen höher aus als im Meseberg-Paket.
Reh: „Wir dürfen der Autoindustrie keinen einzigen Versuch durchgehen lassen, ihr Versagen bei der Senkung des Verbrauchs ihrer Fahrzeuge zu vertuschen. Schließlich hat die Industrie selbst versprochen, bei neuen Pkw bis 2012 im Durchschnitt aller Hersteller 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen. Insbesondere die deutschen Autohersteller, aber auch manche politisch
Verantwortliche zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedes noch so irrwitzige Argument bemühen, um die Umweltziele zu unterlaufen. Das war beim Bleiverbot im Benzin so, bei der Einführung des Katalysators, beim Dieselrußfilter und das zeigt sich jetzt wieder bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchslimits für Neuwagen.“
Erst nach Etablierung eines geeigneten unabhängigen Überwachungs- und Zertifizierungssystems seien vorgeschriebene Beimischungsquoten für Agrotreibstoffe überhaupt denkbar. Der BUND forderte, die Beimischungsquote für Agrosprit bei Fahrzeugen abzuschaffen.
Weiger: „Allein die Ankündigung der Beimischungspflicht wirkt verheerend. So werden in Indonesien und Kolumbien immer mehr Palmölplantagen und Anbauflächen für Agrospritpflanzen angelegt. Der exportierte Treibstoff von diesen Plantagen soll künftig auch dann als nachhaltig eingestuft werden, wenn dafür Urwald abgeholzt worden ist. Auf diese Weise bekommt selbst die Vertreibung der lokalen Bevölkerung durch Agrarkonzerne und Ölfirmen noch ein Nachhaltigkeits-Label.“
BUND Pressemitteilung vom 3. April 2008
Die Beimischung schädigt nicht nur Autos, sie schädigt vor allem Klima und Umwelt
Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Autoindustrie aufgefordert, die CO2-Emissionen neuer Pkw bis 2012 auf durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer zu senken, ohne dabei Agrospritanteile einzurechnen. Bundesregierung und EU-Kommission müssten verhindern, dass die Autoindustrie auf Kosten der Umwelt das Schlupfloch Agrosprit nutze, um ihr Versagen bei der Verbrauchsminderung ihrer Modellflotten zu kaschieren, sagte der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh. Sowohl Anbau als auch Einsatz des so genannten "Biosprits" verursachten eine Reihe ökologischer Folgeschäden. Monokulturen, erhöhter Pestizideinsatz und die Vernichtung von Regenwäldern für Palmölplantagen seien katastrophale Nebenwirkungen einer falsch verstandenen „Biosprit“-Strategie.
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger appellierte an Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchsvorgaben für neue Pkw die Einberechnung von Agrokraftstoffen auszuschließen. Dies sei eine entscheidende Frage der Glaubwürdigkeit des Umweltministers. Weiger: „Die Beimischung von Agrosprit darf auch nicht über das deutsche Biokraftstoffquotengesetz durchgedrückt werden. Die geplante Anhebung des Agrospritanteils von knapp sechs auf 20 Prozent im Jahr 2020 ist völlig kontraproduktiv. Zum einen wird der Zwang zur Entwicklung sparsamer Fahrzeuge geringer und zum anderen wird die Autoindustrie die Beimischungsquote künftig weiter erhöhen wollen. Beides schadet dem Klima und der Umwelt.“
Auch die von Umweltminister Gabriel und Agrarminister Horst Seehofer angekündigte Nachhaltigkeitsverordnung, die dem Agrosprit einen CO2-Minderungseffekt von mindestens 30 Prozent vorschreiben solle, könne die Probleme nicht lösen. Sinnvoll könne Agrosprit nur zur Stromerzeugung in stationären Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) eingesetzt werden, wenn die Energiepflanzen in der Region unter Beachtung ökologischer Anbaukriterien produziert würden. In mobilen Anwendungen wie Pkw, Lkw, oder Flugzeugen sei Agrosprit abzulehnen.
Berechnungen des BUND hätten ergeben, dass eine konsequente Durchsetzung des 120-Gramm-Ziels plus Angleichung der Steuersätze für Dieselsprit an die von Benzin, die Einführung einer CO2-bezogenen Kfz-Steuer und die Abschaffung des steuerlichen Dienstwagenprivilegs etwa 25 Millionen Tonnen CO2-Minderung mehr brächten als von der Bundesregierung in ihrem Meseberger Klimaschutzpaket unter Einschluss der Zwangsbeimischung von Agrosprit geplant. Würde auf den jetzigen Anbauflächen für Agrosprit Biomasse nur für KWK-Anlagen erzeugt, fiele die CO2-Reduktion sogar 50 Mio. Tonnen höher aus als im Meseberg-Paket.
Reh: „Wir dürfen der Autoindustrie keinen einzigen Versuch durchgehen lassen, ihr Versagen bei der Senkung des Verbrauchs ihrer Fahrzeuge zu vertuschen. Schließlich hat die Industrie selbst versprochen, bei neuen Pkw bis 2012 im Durchschnitt aller Hersteller 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen. Insbesondere die deutschen Autohersteller, aber auch manche politisch
Verantwortliche zeichnen sich dadurch aus, dass sie jedes noch so irrwitzige Argument bemühen, um die Umweltziele zu unterlaufen. Das war beim Bleiverbot im Benzin so, bei der Einführung des Katalysators, beim Dieselrußfilter und das zeigt sich jetzt wieder bei den auf EU-Ebene geplanten Verbrauchslimits für Neuwagen.“
Erst nach Etablierung eines geeigneten unabhängigen Überwachungs- und Zertifizierungssystems seien vorgeschriebene Beimischungsquoten für Agrotreibstoffe überhaupt denkbar. Der BUND forderte, die Beimischungsquote für Agrosprit bei Fahrzeugen abzuschaffen.
Weiger: „Allein die Ankündigung der Beimischungspflicht wirkt verheerend. So werden in Indonesien und Kolumbien immer mehr Palmölplantagen und Anbauflächen für Agrospritpflanzen angelegt. Der exportierte Treibstoff von diesen Plantagen soll künftig auch dann als nachhaltig eingestuft werden, wenn dafür Urwald abgeholzt worden ist. Auf diese Weise bekommt selbst die Vertreibung der lokalen Bevölkerung durch Agrarkonzerne und Ölfirmen noch ein Nachhaltigkeits-Label.“
BUND Pressemitteilung vom 3. April 2008
27 Februar 2008
BUND fordert verbindliches Klimaschutzgesetz
Pressemitteilung vom 27. Februar 2008
BUND fordert verbindliches Klimaschutzgesetz mit jährlicher Überprüfung / Europäisches Umwelt-Netzwerk Friends of the Earth startet Kampagne „The Big Ask“
Berlin/Brüssel: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat von Bundesregierung und Bundestag gefordert, ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichen und jährlich fixierten nationalen Minderungszielen für Treibhausgase zu beschließen. Die bisherigen langfristigen Zielsetzungen müssten per Gesetz in konkrete überprüfbare Zwischenschritte gefasst werden. Kern eines Klimaschutzgesetzes für Deutschland müsse die jährliche Minderung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase um drei Prozent sein. Damit werde sichergestellt, dass die in den verschiedenen Politikbereichen erforderlichen Maßnahmen zur Senkung der Emissionen schnell auf den Weg gebracht würden. Dies sei nötig, um das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 die Treibhausgase in Deutschland im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu verringern, auch tatsächlich zu erreichen.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Die Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung sind bisher nur Stückwerk. Viel wird versprochen und noch zuwenig eingelöst. Jede Verzögerungstaktik schadet dem Klima. Vor allem im Verkehrsbereich und zur Senkung des Stromverbrauchs fehlen verbindliche Klimaschutzvorgaben.“
Der BUND fordert, den für die Bereiche Stromerzeugung und -verbrauch, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft zuständigen Bundesministern Michael Glos, Sigmar Gabriel, Wolfgang Tiefensee und Horst Seehofer exakte „Klimaschutzbudgets“ zu genehmigen. Beim Überschreiten der jeweiligen Budgets müsste die Bundesregierung Strafen an die EU zahlen. Mit den so erzielten Einnahmen sollten dann zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern finanziert werden. Die britische Regierung habe bereits ein ähnliches Klimaschutzgesetz mit einem jährlichen „carbon budget“ beschlossen.
Das Netzwerk von Umweltverbänden „Friends of the Earth Europe“, zu dem der BUND gehört, startete heute in 17 EU-Staaten unter dem Titel „The Big Ask“ eine Kampagne, um in allen diesen Staaten ähnliche Klimaschutzgesetze durchzusetzen. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas gab in Brüssel den Startschuss dafür. Ziel der Kampagne ist es, europaweit die Klimaziele zu verschärfen und ihre Einhaltung gesetzlich kontrollieren zu lassen.
Nach derzeitigem Stand würden Österreich, Spanien, Irland und weitere EU-Staaten ihre jeweiligen Verpflichtungen aus dem Kioto-Klimaschutzabkommen nicht erfüllen. Da die Europäische Union künftig noch weiter gehende Klimaziele anstrebe, werde dies nur glaubwürdig, wenn ein Verfehlen dieser Ziele mit Sanktionen verknüpft sei.
In ihrem Klimaschutzpaket für den Zeitraum bis 2020 plant die EU-Kommission die Senkung der Treibhausgase um 20 Prozent im Vergleich zu 1990. Mindestens 30 Prozent Minderung wären nach BUND-Auffassung jedoch erforderlich, damit sich auch die Weltgemeinschaft in einem Kioto-Anschlussabkommen auf ausreichende Klimaschutzziele verpflichtet. Deutschland müsse dabei ein Minderungsziel von Minus 40 Prozent verbindlich zusagen.
BUND fordert verbindliches Klimaschutzgesetz mit jährlicher Überprüfung / Europäisches Umwelt-Netzwerk Friends of the Earth startet Kampagne „The Big Ask“
Berlin/Brüssel: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat von Bundesregierung und Bundestag gefordert, ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichen und jährlich fixierten nationalen Minderungszielen für Treibhausgase zu beschließen. Die bisherigen langfristigen Zielsetzungen müssten per Gesetz in konkrete überprüfbare Zwischenschritte gefasst werden. Kern eines Klimaschutzgesetzes für Deutschland müsse die jährliche Minderung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase um drei Prozent sein. Damit werde sichergestellt, dass die in den verschiedenen Politikbereichen erforderlichen Maßnahmen zur Senkung der Emissionen schnell auf den Weg gebracht würden. Dies sei nötig, um das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 die Treibhausgase in Deutschland im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent zu verringern, auch tatsächlich zu erreichen.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Die Klimaschutzmaßnahmen der Bundesregierung sind bisher nur Stückwerk. Viel wird versprochen und noch zuwenig eingelöst. Jede Verzögerungstaktik schadet dem Klima. Vor allem im Verkehrsbereich und zur Senkung des Stromverbrauchs fehlen verbindliche Klimaschutzvorgaben.“
Der BUND fordert, den für die Bereiche Stromerzeugung und -verbrauch, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft zuständigen Bundesministern Michael Glos, Sigmar Gabriel, Wolfgang Tiefensee und Horst Seehofer exakte „Klimaschutzbudgets“ zu genehmigen. Beim Überschreiten der jeweiligen Budgets müsste die Bundesregierung Strafen an die EU zahlen. Mit den so erzielten Einnahmen sollten dann zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern finanziert werden. Die britische Regierung habe bereits ein ähnliches Klimaschutzgesetz mit einem jährlichen „carbon budget“ beschlossen.
Das Netzwerk von Umweltverbänden „Friends of the Earth Europe“, zu dem der BUND gehört, startete heute in 17 EU-Staaten unter dem Titel „The Big Ask“ eine Kampagne, um in allen diesen Staaten ähnliche Klimaschutzgesetze durchzusetzen. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas gab in Brüssel den Startschuss dafür. Ziel der Kampagne ist es, europaweit die Klimaziele zu verschärfen und ihre Einhaltung gesetzlich kontrollieren zu lassen.
Nach derzeitigem Stand würden Österreich, Spanien, Irland und weitere EU-Staaten ihre jeweiligen Verpflichtungen aus dem Kioto-Klimaschutzabkommen nicht erfüllen. Da die Europäische Union künftig noch weiter gehende Klimaziele anstrebe, werde dies nur glaubwürdig, wenn ein Verfehlen dieser Ziele mit Sanktionen verknüpft sei.
In ihrem Klimaschutzpaket für den Zeitraum bis 2020 plant die EU-Kommission die Senkung der Treibhausgase um 20 Prozent im Vergleich zu 1990. Mindestens 30 Prozent Minderung wären nach BUND-Auffassung jedoch erforderlich, damit sich auch die Weltgemeinschaft in einem Kioto-Anschlussabkommen auf ausreichende Klimaschutzziele verpflichtet. Deutschland müsse dabei ein Minderungsziel von Minus 40 Prozent verbindlich zusagen.
31 Dezember 2007
Presseerklärungen des Bundesumweltamtes 2007
Titel | Datum | Nr. | Version |
Verkehrsverlagerung verringert Umwelt- und Klimabelastungen deutlich | 20.12.07 | 081/07 | |
Zahlen, Daten, Fakten: Der Zustand der Umwelt in Deutschland | 19.12.07 | 080/07 | |
Noch kann Europa nicht aufatmen! | 12.12.07 | 079/07 | |
Wie lassen sich erneuerbare Energien in Entwicklungsländern stärker nutzen? | 12.12.07 | 078/07 | |
Märkte für Umweltschutztechnik boomen | 06.12.07 | 077/07 | |
Chemikaliensicherheit: Erstmals weltweit einheitliche Kennzeichnung vorgesehen | 30.11.07 | 076/07 | |
Klimaschutz: Umweltwirkungen großer Wasserkraftwerke verringern | 29.11.07 | 075/07 | |
Auf einen Blick: Wichtige Institutionen für Umwelt- und Gesundheitsschutz | 20.11.07 | 074/07 | |
Vor Bali: Umweltbundesamt gibt Überblick über zentrale Aussagen des Weltklimaberichts | 16.11.07 | 073/07 | |
Verursacher müssen Umweltschäden künftig auf eigene Kosten beseitigen | 13.11.07 | 072/07 | |
Emissionshandel: nachträgliche Kürzungen bei Zertifikaten nach Europarecht zulässig | 08.11.07 | 071/07 | |
Vorreiter Deutschland und Japan gemeinsam für Ressourceneffizienz | 07.11.07 | 070/07 | |
Emissionshandel: Klagen gegen anteilige Kürzungen überwiegend erfolglos | 19.10.07 | 069/07 | |
„Tag der Bibliotheken” im Umweltbundesamt | 17.10.07 | 068/07 | |
Klimawandel kann zur Verbreitung von Krankheitsüberträgern führen | 17.10.07 | 067/07 | |
Nicht in der Rolle des Zuschauers verharren! | 10.10.07 | 066/07 | |
Wie steht es um die Umwelt in Deutschland? | 27.09.07 | 065/07 | |
Malwettbewerb: „Wie stellst du dir eine Umweltbibliothek vor?” | 17.09.07 | 064/07 | |
Sieben Tage für eine nachhaltige Mobilität | 14.09.07 | 063/07 | |
20 Jahre Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht | 14.09.07 | 062/07 | |
Emissionshandel ab 2008: Berechtigungen zum Kohlendioxid-Ausstoß nur auf Antrag | 07.09.07 | 061/07 | |
Sparen und gewinnen mit „Energy Trophy” | 30.08.07 | 060/07 | |
Ökosysteme besser vor Luftschadstoffen schützen | 29.08.07 | 059/07 | |
Schöner wohnen – preiswert und flächensparend näher dran am Leben | 28.08.07 | 058/07 | |
Klima schützen, Ressourcen schonen, Lebensqualität verbessern | 28.08.07 | 057/07 | |
Wie ist meine persönliche Kohlendioxid-Bilanz? | 27.08.07 | 056/07 | |
Kampf gegen Malaria: DDT muss unter Kontrolle bleiben | 10.08.07 | 055/07 | |
Erstes Handy und erstes Babyfon mit Blauem Engel ausgezeichnet | 09.08.07 | 054/07 | |
PFC im Trinkwasser: Kein unmittelbares Gesundheitsrisiko | 08.08.07 | 053/07 | |
Dialog über das Umweltgesetzbuch erwünscht | 07.08.07 | 052/07 | |
Flexible Mechanismen: Chance für den Klimaschutz, aber kein Allheilmittel | 03.08.07 | 051/07 | |
Aus den Augen, aus dem Sinn? | 01.08.07 | 050/07 | |
Vorsicht mit Insektensprays im Haushalt | 27.07.07 | 049/07 | |
Freie Fahrt für den flexiblen Klimaschutz | 19.07.07 | 048/07 | |
Export genehmigungspflichtiger Abfälle steigt wieder | 09.07.07 | 047/07 | |
Hommage an die Mitte der Welt | 04.07.07 | 046/07 | |
Klimaschutz durch Stromkennzeichnung! | 29.06.07 | 045/07 | |
Mit einer ökologischen Industriepolitik die Wachstumsmärkte der Zukunft erschließen | 26.06.07 | 044/07 | |
Emissionshandel: DEHSt wendete weitere Härtefallregelung rechtmäßig an | 18.06.07 | 043/07 | |
Klimaschutz im Supermarkt | 15.06.07 | 042/07 | |
Probleme beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringern | 13.06.07 | 041/07 | |
Mehr Kraft durch weniger Ressourcenverbrauch | 11.06.07 | 040/07 | |
Die erweiterte „Stromsparerplakette” – Unsichtbares sichtbar machen | 08.06.07 | 039/07 | |
Klimaschutz: Windkraft braucht mehr Rückenwind | 07.06.07 | 038/07 | |
Umweltzonen gegen den Feinstaub – Was planen die Städte und Gemeinden? | 04.06.07 | 037/07 | |
Wasserforschung in moderner Umgebung | 01.06.07 | 036/07 | |
REACH einfach erklärt | 01.06.07 | 035/07 | |
Emissionshandel: DEHSt wendete Härtefallregelung rechtmäßig an | 25.05.07 | 034/07 | |
Flüchtige Kunst mit nachhaltiger Wirkung | 25.05.07 | 033/07 | |
Lagebericht zur Lageberichterstattung börsennotierter Unternehmen | 24.05.07 | 032/07 | |
Landwirtschaft ist auch für biologische Vielfalt verantwortlich | 22.05.07 | 031/07 | |
Aktuelle Ozonwerte und deutschlandweite Vorhersagen im Internet | 22.05.07 | 030/07 | |
Emissionshandel: Jahresemissionen der Unternehmen im Jahr 2006 veröffentlicht | 16.05.07 | 029/07 | |
Auch beim (Ab-)Waschen gilt: Weniger ist mehr! | 09.05.07 | 028/07 | |
Innovativ und eine umweltfreundliche Alternative: Automobilklimaanlagen mit CO2 | 08.05.07 | 027/07 | |
Wirksamer Klimaschutz kostet weniger als UN-Fachleute bisher annahmen | 05.05.07 | 026/07 | |
Neues Wasch- und Reinigungsmittelgesetz: bessere Information und mehr Umweltschutz | 04.05.07 | 025/07 | |
Externe Kosten kennen – Umwelt besser schützen | 24.04.07 | 024/07 | |
Schnuppertag speziell für Mädchen | 25.04.07 | 023/07 | |
„Tag gegen Lärm”: Belastung in Deutschland zu hoch | 23.04.07 | 022/07 | |
Hexachlorbenzol: Abfälle sicher entsorgen | 18.04.07 | 021/07 | |
Die Energiesparkiste | 12.04.07 | 020/07 | |
„Wir sollten den Klimawandel jetzt einplanen” | 06.04.07 | 019/07 | |
Mehr Ruhe für die Wale: Forschung und Umweltschutz ziehen an einem Strang | 04.04.07 | 018/07 | |
Emissionshandel: Kohlendioxidausstoß 2006 ebenfalls leicht gestiegen | 02.04.07 | 017/07 | |
Kohlendioxidausstoß 2006 leicht gestiegen | 30.03.07 | 016/07 | |
Flammschutzmittel DecaBDE hat in Elektro- und Elektronikgeräten nichts zu suchen | 26.03.07 | 015/07 | |
Wasserknappheit – künftig ein Problem in Deutschland? | 21.03.07 | 014/07 | |
In Zukunft abwägen: Welche Chemikalien schaden mehr als sie nützen? | 19.03.07 | 013/07 | |
Riesen-Lkw leisten keinen Beitrag zur nachhaltigen Verkehrsentwicklung | 12.03.07 | 012/07 | |
Internationales Polarjahr startet am 1. März | 01.03.07 | 011/07 | |
Nur mit Plakette durch die Umweltzone | 01.03.07 | 010/07 | |
Bundesweites Informationsangebot zu energieeffizienter Beleuchtung | 28.02.07 | 009/07 | |
Nächtlicher Fluglärm kann krank machen | 22.02.07 | 008/07 | |
Emissionshandel: Anlagenumfang geklärt | 20.02.07 | 007/07 | |
Perfluorierte Verbindungen: falscher Alarm oder berechtigte Sorge? | 16.02.07 | 006/07 | |
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