Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 24.04.2010 – Die vor zwei Tagen – ausgerechnet am „Tag der Erde“ – explodierte Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ des Betreibers „Transocean Limited“ ist am Freitag im Golf von Mexico 30 Kilometer südöstlich von Venico im US-Bundesstaat Louisiana brennend gesunken. Experten hatten zunächst eine Umweltkatastrophe von großem Ausmaß befürchtet. Sie registrierten nach dem Unglück einen acht mal anderthalb Kilometer großen Ölteppich, der vermutlich durch ein Leck verursacht wurde. Von den ursprünglich 126 Beschäftigten wurden sieben Arbeiter verletzt, elf Angestellte des leasenden Ölkonzerns British Patrol (BP) werden noch vermisst. Hubschrauber und Schiffe der Küstenwache suchen weiter nach den Vermissten. Für sie bestehe jedoch kaum noch eine Überlebenschance. Bei „Deepwater Horizon“ handelt es sich um eine der größten Ölplattformen der Welt.
Experten befürchten ein Auftreffen des Ölteppichs auf die Küsten Louisianas, wo es zahlreiche Brutkolonien von Seevögeln sowie Garnelenfarmen gibt. Im schlimmsten Fall könnten täglich bis zu 1,3 Millionen Liter Rohöl aus dem Bohrloch in der Tiefe des Meeres ausströmen. Die US-Küstenwache hatte Gegenmaßnahmen eingeleitet, beispielsweise der Einsatz von Chemikalien und das Absaugen des Teppichs mit anderen Schiffen. Mit einem Mini-U-Boot untersuchten sie das Leck, ein weiteres Austreten von Öl konnten sie bislang nicht feststellen. Die Ursache für den Unfall steht noch nicht fest, in der Diskussion sind plötzlich austretendes Gas oder Öl. US-Präsident Barack Obama ließ eine Regierungserklärung in Washington D.C. verlesen, in der er schnelle und unbürokratische Unterstützung bei den Umwelt- und Katastrophenschutz-Maßnahmen zusagte.