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14 Januar 2013

Peking mit Smog-Rekord

Der Schadstoffindex der amerikanischen Botschaft in Peking für Feinstaub überstieg heute mit mehr als 700 den Unbedenklichkeitswert (50) um mehr als das Vierzehnfache. Das Gesundheitswesen verzeichnet einen rapiden Anstieg der Atemwegsbeschwerden. Nun scheinen auch die Behörden reagieren zu wollen, untersagten bspw. einigen Schulen den Sportunterricht im Freien und drosselten in einigen Betrieben die Produktion. Die zahlreichen Kohlekraftwerke und ca. 5 Mio. Kraftfahrzeuge der chinesischen Hauptstadt dürfen indes fortgesetzt die Luft verpesten. Lediglich aus Gründen der durch den Smog stark behinderten Sicht wurde auf einigen innerstädtischen Schnellstraßen der Verkehr reduziert oder untersagt. Für den morgigen Tag wird mit aufkommendem Wind gerechnet, der die Smog-Glocke auflösen soll.

07 Juni 2012

Straßenverkehr und CO2-Belastung

Die EU-Kommission verlautbart, dass der CO2-Ausstoß im Straßenverkehr von 1990 bis 2008 um 26 Prozent angestiegen ist.

12 April 2012

BMU: "Industrie und Energieerzeuger vermindern CO2-Ausstoß"

Pressemitteilung BMU.de

Emissionen sinken trotz starken Wirtschaftswachstums und Kernkraftausstiegs Eine verbesserte Energieeffizienz der deutschen Wirtschaft und der kräftige Ausbau erneuerbarer Energien zeigen Wirkung: Mit 450 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) haben die rund 1.640 emissionshandelspflichtigen Energie- und Industrieanlagen in Deutschland im Jahr 2011 rund ein Prozent weniger klimaschädliches CO2 ausgestoßen als ein Jahr zuvor - trotz sehr starker Konjunktur. Die Daten zeigen auch: Der im März 2011 begonnene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung steht der Erreichung der Klimaschutzziele nicht entgegen. Insgesamt liegen die CO2-Emissionen von 450 Millionen Tonnen unter der jährlichen deutschen Emissionsobergrenze (dem so genannten "Cap") der zweiten Handelsperiode des europäischen Emissionshandels von 452,8 Millionen Tonnen. Mit dem Rückgang der CO2-Emissionen von rund einem Prozent setzt sich 2011 der innerhalb der zweiten Handelsperiode eingeschlagene Minderungspfad der CO2-Emissionen fort. Zu den emissionshandelspflichtigen Unternehmen gehören energieintensive Branchen wie Zement- und Stahlwerke, Raffinerien, aber auch die Energieerzeuger. Nach ersten Berechnungen konnten gegenüber 2010 trotz begonnenen Kernkraftausstiegs insbesondere im Energiesektor CO2-Emissionen eingespart werden. Hier liegen die Emissionsminderungen zwischen zwei Prozent bei Großfeuerungsanlagen und sechs Prozent bei kleineren Feuerungsanlagen. Zu diesem Rückgang hat zwar neben dem starken Ausbau der erneuerbaren Energien auch - hierauf weist das UBA ausdrücklich hin - die verhältnismäßig milde Witterung beigetragen. Dennoch widerlegen die Zahlen alle Befürchtungen, die Abschaltung mehrerer Kernkraftwerke werde einen deutlichen Anstieg der Treibhausgasemissionen nach sich ziehen.

28 Dezember 2011

NABU "Dino des Jahres 2011" für AIDA und TUI Cruises

Aus Profitgier fahren Kreuzfahrtschiffe mit gitigem Schweröl
Pressemitteilung NABU

Der NABU verleiht Deutschlands peinlichsten Umweltpreis in diesem Jahr an die Kreuzfahrtunternehmen AIDA und TUI Cruises. „Ihre angeblich ‚Weißen Flotten‘ sind in Wahrheit dreckige Rußschleudern, denn die Kreuzfahrtschiffe fahren auf hoher See immer noch mit giftigem Schweröl“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Damit stößt ein einziger Ozeanriese auf einer Kreuzfahrt so viele Schadstoffe aus wie fünf Millionen Pkw auf der gleichen Strecke. Die Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen ließen sich leicht vermeiden, aber aus Profitgier verweigern die deutschen Reeder bislang die Verwendung von Schiffsdiesel und den Einbau von Abgastechnik wie etwa Rußpartikelfilter.“

Stellvertretend für die gesamte Hochseeschifffahrt verleiht der NABU den „Dinosaurier des Jahres 2011“ an Michael Thamm, Präsident AIDA Cruises, und Richard J. Vogel, Vorsitzender TUI Cruises. „Sie sind die Speerspitze der überaus lukrativen deutschen Kreuzschifffahrt. Sie dekorieren ihre Schiffe mit schönen Schlagworten wie Wohlfühlen, Fahrtwind und Seeluft – aber aus den Schornsteinen ihrer Luxusliner kommen enorme Mengen giftiger Schadstoffe. Von wegen Seeluft und Traumschiff! Für Küsten- und Hafenbewohner und die Umwelt sind sie der reinste Albtraum“, betont der NABU-Präsident. Tatsächlich ließen sich die bedrohlichen Emissionen eines Schiffs sehr leicht durch die Umstellung von Schweröl auf schwefelarmen Schiffsdiesel und eine geringere Fahrtgeschwindigkeit verbessern: „So lassen sich Schwefeldioxid und Feinstaub um bis zu 90 Prozent reduzieren, und der Ausstoß von klimaschädlichen Rußpartikeln verringert sich um mehr als 40 Prozent“, erläutert Dietmar Oeliger, Leiter der NABU-Verkehrspolitik.

„AIDA und TUI übertrumpfen sich mit aufwendigster Unterhaltung an Bord, nichts ist zu teuer für Restaurants, Wellness und Casinos – aber für einen Rußpartikelfilter ist angeblich kein Geld da.. Das ist Heuchelei!“, kritisiert NABU-Präsident Tschimpke. „Es ist völlig unverständlich, wie die Veranstalter von Kreuzfahrten derart mutwillig ihr größtes Kapital, nämlich eine intakte Natur aufs Spiel setzen.“ Mit der Kampagne „Mir stinkt’s! Kreuzfahrtschiffe sauber machen!“, will der NABU Kreuzfahrt-Kunden aufklären und die Reeder zur Einhaltung von Umweltstandards verpflichten. Tatsächlich beweisen etliche Studien die verheerenden Auswirkungen der dreckigen Schiffsabgase: Sie sind verantwortlich für rund 50.000 vorzeitige Todesfälle allein in Europa, sie überdüngen Meere und versauern Böden und nicht zuletzt tragen sie auch erheblich zum bedrohlichen Klimawandel bei: Die schwarzen Rußpartikel aus den Schornsteinen lagern sich auf dem Eis der Arktis ab und beschleunigen das Abschmelzen. „Das schlechte Gewissen der Reedereien wird in ihren Verkaufsbroschüren wegroutischiert. Die meisten Fotos in Katalogen und im Internet sind nachbearbeitet, der Kunde soll die Abgasfahne, die aus den gigantischen Schornsteinen aufsteigt, nicht sehen. Tatsächlich aber verpestet allein die AIDA Flotte die Luft ähnlich stark, wie alle deutschen Autos zusammen“, so Oeliger.

„Auch die Politik versagt, indem sie Schiffen auf hoher See einen Schadstoffausstoß erlaubt, der x-tausendfach über den Grenzwerten liegt, die Pkw und Lastwagen an Land einhalten müssen“, kritisiert Tschimpke. „Aber die Reeder müssen nicht auf Vorgaben warten – sie könnten heute schon der massiven Umweltzerstörung endlich ein Ende bereiten.“ Mit der Verleihung des Dinosauriers an AIDA und TUI Cruises hofft der NABU, den überfälligen Sinneswandel zu beschleunigen. „AIDA und TUI Cruises präsentieren sich in ihren Hochglanz-Werbebroschüren gerne als vorbildlich umweltfreundlich. Beide Kreuzfahrtriesen haben die wirtschaftliche Kraft und das Innovationspotenzial der gesamten Schiffsbranche den ökologischen Weg zu weisen. Die Reedereien müssen endlich auf Schiffsdiesel umsteigen und insbesondere bei den geplanten Neubauten moderne Abgastechnik einbauen. Schluss mit der Luftverpestung auf hoher See und in den Häfen“, fordert Tschimpke.

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Anmerkung der Umweltwoche-Redaktion: Die Preisverleihung hat neben dem öffentlichkeitswirksamen und informativen Gehalt auch dahin Wirkung, dass die kritisierten Unternehmen sehr rasch mit positiven Absichtserklärungen reagierten. Dennoch erscheint politisches Handeln erforderlich, denn mit bloßen "Selbstverpflichtungen" kommen Umweltsünder nicht zur Räson.

13 Dezember 2011

Kanada kündigt den Kyoto-Vertrag

“Solange es Schurken gibt, will auch ich einer sein.” – Getreu diesem Schurkenmotto begründet die konservative Regierung Kanadas ihren Austritt aus dem Kyoto-Klimaschutzabkommen damit, dass es ohne Mitwirken von USA und China “nicht funktioniert”.

Markus Rabanus >> Diskussionen

12 Dezember 2011

Klimagipfel: Absichten ohne Konsequenzen

Der Klimagipfel von Durban stand unter den schlechten Vorzeichen der Finanzkrise vieler Staaten und der wirtschaftlichen Aufholjagd Chinas, Indiens usw.
Beide Staatengruppen wollen sich nicht in ihre wirtschaftliche Entwicklung dreinreden lassen und blockierten verbindliche Beschlüsse zur Verringerung der klimaschädlichen Produktionsverhältnisse.
Auf Seiten der Blockierer wird jetzt eine gemeinsame Absichtserklärung gefeiert, die ein verbindliches Abkommen auf die Zukunft verschiebt.
Vernunft mag teuer sein, aber der Preis für die Unvernunft wird höher sein.

Markus Rabanus >> Diskussionen

30 November 2011

Neue Regelungen für PKW-Vermarktung

Auf http://pkw-label.de erläutert die Deutsche Energieagentur (DENA), auf welche Weise ab dem 1.12.2011 Personenkraftwagen hinsichtlich ihrer Verbrauchsdaten und CO2-Emissionen zu bewerben sind: "Das neue Pkw-Label orientiert sich an der Energieverbrauchskennzeichnung wie sie bei elektrischen Haushaltsgeräten (z. B. Kühlschränken) bereits gebräuchlich ist. Die Pkw werden den farbigen Effizienzklassen A+ (grün und sehr effizient) bis G (rot und wenig effizient) zugeordnet. Die Einordnung in Effizienzklassen erfolgt unter Berücksichtigung der CO2-Emissionen und des Gewichts des Fahrzeugs."

28 November 2011

Umweltminister Röttgen: CO2-Limit für alle Menschen

www.wikinews.de berichtet:

Hamburg (Deutschland), 28.11.2011 – Im Vorfeld des 17. UNO-Klimagipfels im südafrikanischen Durban sorgt Bundesumweltminister Norbert Röttgen für Aufsehen: In einem Interview mit dem SPIEGEL fordert der CDU-Politiker ein weltweit einheitliches CO2-Budget für jeden Menschen. „Es ist vernünftig und geboten, eine globale Wettbewerbsordnung zum Schutz des Klimas einzuführen“, so Röttgen. Das Endziel sei ein „Pro-Kopf-Budget für die Emission von Treibhausgasen“. Damit würden bevölkerungsreiche Nationen wie Indien und China mehr CO2 ausstoßen dürfen als beispielsweise Deutschland.
An den Erfolg der jetzigen UNO-Klimakonferenz scheint Röttgen nicht zu glauben. Dem SPIEGEL sagte er: „In vielen Ländern der Weltgemeinschaft sinkt die Bereitschaft, verpflichtende Vorgaben für den Klimaschutz zu akzeptieren – gleichzeitig schreitet der Klimawandel voran. Die Schere geht weiter auseinander, und das macht mir Sorgen.“ Der Klimagipfel beginnt heute und endet am 9. Dezember. Ein großes Thema ist das Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls, das im nächsten Jahr endet. Eine gemeinschaftliche Fortführung ist ungewiss; die USA hatten das erste Abkommen zwar unterzeichnet, jedoch nicht umgesetzt. Auf der Klima-Konferenz 2010 hatte Japan angekündigt, einer Weiterführung nicht zuzustimmen.

16 Mai 2011

BUND: Obstbäume statt CO2-Endlager

Pflanzaktion mit über 6.700 Bäumen an 111 Orten als Protest gegen CCS-Gesetz der Bundesregierung und die unterirdische Verpressung von Kohlendioxid
Pressemitteilung BUND

Berlin: Als Protest gegen die Verpressung des Klimagiftes CO2 aus Kohlekraftwerken in tiefe Erdschichten und das derzeit diskutierte CCS-Gesetz (Carbon Capture and Storage) wurden innerhalb der letzten vier Wochen bundesweit an 111 Standorten 6.745 Bäume gepflanzt. Zu der Aktion "Obstbäume statt CO2-Endlager" hatten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Baumpflanz-Initiative WikiWoods.org, Robin Wood, der Verein BruchKultur e.V. und die Organisation 'Plant for the Planet' aufgerufen. Auch in Österreich und Moldawien wurde mit dem Pflanzen von Bäumen wie Williams Christbirne, Dülmener Rosenapfel oder Knauffs Schwarze Herzkirsche ein Zeichen gegen die Einführung der CCS-Technologie gesetzt.

Die Einrichtung von CO2-Endlagern wird in einigen Regionen Nord- und Ostdeutschlands sowie in Bayern und Baden-Württemberg kontrovers diskutiert. Am weitesten sind die Pläne in Brandenburg gediehen, wo auch die meisten Baumpflanzaktionen stattfanden. Die Organisatoren der Baumpflanz-Aktion kritisieren, dass die CO2-Einlagerung mit erheblichen Risiken für die Umwelt und für die Anwohner verbunden sei, etwa durch Grundwasserverschmutzungen oder ein Entweichen des Gases, wenn die Lagerstätten undicht würden.

Robert Pörschmann, Energieexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Die Teilnahme so vieler Menschen an den Baumpflanzaktionen zeigt, dass das CCS-Gesetz und die CO2-Endlagerpläne von Bundesregierung und Energiekonzernen in den betroffenen Regionen und darüber hinaus auf Ablehnung stoßen. Die Bürgerinnen und Bürger haben erkannt, dass CCS ein Irrweg ist. Diese Technologie soll allein dazu dienen, der klimaschädlichen Kohleverstromung eine Zukunft zu sichern, die sie längst hinter sich hat. Die Kohleverstromung darf kein grünes Mäntelchen umgehängt bekommen, Deutschland muss auf CO2-Endlager verzichten."

Daniel Häfner von Robin Wood: "Die sogenannte CO2-Endlagerung ist eine riskante und menschenverachtende Technologie. An die Einfahrt zur CCS-Sackgasse gehört ein großes Stopp-Schild. Es kommt darauf an, die technisch vorhandenen Alternativen zu einem energiepolitischen 'business as usual' zu nutzen. Ein 'weiter so' darf es nicht geben. Deshalb müssen wir grundsätzlich auch unsere gegenwärtige Konsum- und Lebensweise hinterfragen."

Ingo Frost, Sprecher der Baumpflanz-Initiative WikiWoods.org: "Wir brauchen endlich die echte Energie-Wende. Es darf nicht sein, dass wir die Kosten von Endlagern kommenden Generationen aufbürden und gleichzeitig über Jahrmillionen entstandene Ressourcen wie die Lausitzer Braunkohle in kürzester Zeit durch die Schornsteine jagen."

"Wenn Deutschland als starkes Wirtschaftsland mit intelligenten und erneuerbaren Energieträgern der Welt vorlebt, wie eine ökologische Zukunft aussehen kann, dann wird dies überall die Demokratie stärken. Nehmen wir diese Herausforderung an. Das wird uns die Anerkennung nachfolgender Generationen sichern", sagte Rolf Ignaz, Sprecher des Vereins BruchKultur aus Ostbrandenburg, wo eines der CO2-Endlager entstehen soll.

"Obstbäume statt CO2-Endlager" ist eine gemeinsame Aktion von WikiWoods.Org, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), BruchKultur e.V., ROBIN WOOD e.V. und Plant for the Planet.

Weitere Informationen

Aktionsseite "Obstbäume statt CO2-Endlager!" mit allen Pflanzaktionen und dazugehöriger Karte

07 April 2011

Klimabewusster Konsum: Produkte vergleichen!

Pressemitteilung Öko-Institut e.V.

Produktion und Konsum von Lebensmitteln haben Einfluss auf die CO2-Bilanz und die wiederum auf unser Klima. Für die Stärke dieses Einflusses gibt es einen Begriff: „CO2-Fußabdruck“. Der (klima-) bewusste Einkauf von Lebensmitteln gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Für einen Vergleich existierender Studien zu CO2-Fußabdrücken hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW) eine Studie durch das Öko-Institut Feiburg erstellen lassen.

Ergebnis: Ausgeprägte „CO2-Fußabdrücke“ entstehen meist in bestimmten Phasen der Lebenszyklen eines Produktes. Beispiel: Fisch, der per Flugzeug zum Verbraucher transportiert wird, hat unabhängig von allen übrigen Lebenszyklusphasen immer und nur im Bereich des Transports einen ausgeprägten CO2-Fußabdruck.

Um die Möglichkeit einer Zuordnung von Lebensmitteln hinsichtlich ihrer CO2-Emissionen zu bestimmten Lebenszyklusphasen näher zu untersuchen, wertete das Öko-Institut rund 180 vorhandene Product-Carbon-Footprint (PCF)-Studien zu Lebensmitteln aus. Die Studien analysieren den CO2-Fußabdruck von rund 600 Produkten aus den Bereichen Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse sowie Convenience-Produkte.

„Für effektiven Klimaschutz auch auf Produktebene ist es wichtig, Treibhausgasbilanzen zu erstellen. Damit können Reduktionspotentiale erkannt werden und entsprechende Maßnahmen zur Senkung der Emissionen ergriffen werden“, erläutert Dr. Jenny Teufel, Wissenschaftlerin am Öko-Institut die Bedeutung von PCF-Studien. „Bei vielen der vorhandenen Studien existieren jedoch, so das Ergebnis der Studie, große Lücken in der Bilanzierung. Über die Hälfte der Analysen konnte aufgrund ihrer Intransparenz über die verwendete Methodik gar nicht erst für weitere Aussagen zu Klimaauswirkungen von Lebensmitteln herangezogen werden.“

Aber auch diejenigen Studien, die nach Kriterien des Öko-Instituts als auswertbare Vorzeigestudien klassifiziert wurden, unterscheiden sich signifikant in ihrer Vorgehensweise. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Systemgrenzen, das heißt welche Lebenswegabschnitte in die Analyse mit einbezogen wurden. Beispielsweise ob Einkaufsfahrten, die Lagerung und Zubereitung für die CO2-Bilanz berücksichtigt werden. Darüber hinaus konnten Ungleichheiten festgestellt werden bei der Zuordnung von Emissionen zu Koppelprodukten, wie zum Beispiel Magermilch und Buttermilch, die bei der Herstellung von Butter anfallen.

Vor diesem Hintergrund weisen die Ergebnisse von PCF-Studien zu gleichen Produktgruppen eine zum Teil sehr hohe Bandbreite auf. Bei Rindfleisch schwanken die Angaben zum Gesamttreibhausgasemissionswert zwischen sieben und 41 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm Rindfleisch, bei Naturjoghurt liegen die Angaben zum Anteil der industriellen Herstellung am Gesamttreibhausgasemissionswert zwischen sechs bis 23 Prozent.

Zwar hat dies selten Einfluss auf die Zuordnung der CO2-Emissionen zu den bestimmten Lebenszyklusphasen, aber die Studie hat damit auch deutlich gemacht, dass die im Handel vorhandenen CO2-Label oder Angaben zu CO2-Werten einzelner Lebensmittelprodukte dem Verbraucher zur Zeit nur eine eingeschränkte Orientierung bieten.
Deutlich wurde in der Studie auch, dass häufig nicht das einzelne Produkt mit seinem spezifisch ausgeprägten CO2-Fußabdruck Klimarelevanz besitzt, sondern sich die Klimaschädlichkeit einer Produktion oder eines Konsums oft erst aus den gesamtgesellschaftlich produzierten oder konsumierten Mengen entwickelt.

„Für die Kommunikation der Klimarelevanz, aber auch weiterer Umweltaspekte des Lebensmittelkonsums, wie Wasserverbrauch, Biodiversität und Landnutzungswechsel gegenüber dem Verbraucher“, so Ludger Fröse, der sich am LANUV mit dem CO2-Fußabdruck von Lebensmitteln beschäftigt und die Studie begleitet hat, „sind also der Vergleich von Einzelprodukten und das Konsumverhalten von Bedeutung“.

Von der Produktion über den Vertrieb bis hin zur Zubereitung von Lebensmitteln und deren Entsorgung bestehen produktspezifisch große Potenziale zur Einsparung von Treibhausgasen. „Grundvoraussetzung, damit sowohl Produzenten von Lebensmitteln, als auch deren Verarbeiter und die Verbraucher diese adäquat erkennen können, sind einheitliche Regeln zu ihrer Bilanzierung“, fordert Dr. Teufel. „Nur so haben alle Beteiligten die Chance, Emissionseinsparungen für die Zukunft zu planen und umzusetzen.“

Mit der derzeitigen Entwicklung eines internationalen Standards, der ISO-Norm 14067, wird voraussichtlich die prinzipielle Vorgehensweise für Klimagasbilanzen von Produkten und deren Kommunikation festgeschrieben. Forschungs- und Standardisierungsbedarf besteht darüber hinaus aber im Hinblick auf die Erarbeitung und Einigung auf so genannte „Product Category Rules“. Darunter versteht man eine produktgruppenspezifische Einigung unter Beteiligung der relevanten Stakeholder auf einheitliche Rahmenbedingungen zur Bilanzierung: Festlegung der Bezugsgröße, einheitliche Annahmen z. B. zu Prozessdaten und Nutzungsmustern, vergleichbare Datenqualität und Detailtiefe.

Erst wenn künftige PCF-Studien auf dieser methodischen Basis erarbeitet werden, lassen sich vergleichbare Daten erheben und solide Handlungsempfehlungen ableiten. Diese können dann als Orientierungshilfe für Verbraucher, als Grundlage für interne Optimierungsprozesse von Produzenten oder für die Weiterentwicklung politischer Instrumente zur Förderung des nachhaltigen Konsums im Lebensmittelbereich dienen.

Die Studie „Grobscreening zur Typisierung von Produktgruppen im Lebensmittelbereich in Orientierung am zu erwartenden CO2e-Fußabdruck“ können Sie auf den Seiten des LANUV herunterladen.

19 Dezember 2009

Kritik am Kopenhagen-Ergebnis

BUND-Pressemitteilung vom 19. Dezember 2009

Kopenhagen-Ergebnis ist „Ohrfeige für das Weltklima und die ärmsten Staaten der Erde“

Kopenhagen/Berlin: „Die Welt hat auf Kopenhagen geschaut. Die Welt wurde bitter enttäuscht“, sagte der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, zu den Ergebnissen des Klimagipfels. Es sei eine Bankrotterklärung der Staats- und Regierungschefs, dass nach jahrelangen Vorverhandlungen am Ende der Kopenhagen-Konferenz keine ausreichenden Beschlüsse stünden, die der Dramatik des Klimawandels angemessen seien.

„Das Kopenhagen-Ergebnis ist eine Ohrfeige für das Weltklima und die ärmsten Staaten der Erde, die unter den Folgen des Klimawandels am meisten leiden. Die Bemühungen für mehr Klimaschutz wurden um Jahre zurückgeworfen. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass es auch künftig internationale Verpflichtungen zum Klimaschutz geben wird“, sagte Weiger.
Hauptverantwortlich für das Scheitern des Kopenhagener Gipfels sei die Weigerung der Industriestaaten, ihre CO2-Minderungsziele und die Finanzzusagen für Entwicklungsländer aufzustocken und einen konkreten Zeitplan für Klimaschutzmaßnahmen vorzulegen.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sei mitverantwortlich für das schwache Ergebnis von Kopenhagen. Verbal trete sie zwar für das ferne Zwei-Grad-Ziel ein, habe aber auf europäischer Ebene nichts Entscheidendes bewirkt, um es auch zu erreichen. Unter ihrer Ägide seien die CO2-Minderungsziele für die Autoindustrie und die Flugzeugbranche aufgeweicht worden. Damit habe man den Entwicklungs- und Schwellenländern signalisiert, dass sich die reichen Staaten in Sachen Klimaschutz nur mäßig engagierten. Darunter habe die Glaubwürdigkeit Deutschlands entscheidend gelitten.

Ein Minderungsziel von 45 Prozent bis 2020 für die Industriestaaten und ein Beitrag der Europäischen Union für Anpassung und Klimaschutz in den armen Ländern von jährlich 35 Milliarden Euro wäre das mindeste gewesen, was die EU hätte anbieten müssen, sagte Weiger. Die von der EU zugesagten 20 Prozent Reduktion würden auch real nicht erreicht. Das Geschacher mit Verschmutzungsrechten sowie die Möglichkeit, sich durch fragwürdige Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern von Emissionsreduktionen zuhause freizukaufen, könne sogar dazu führen, dass sich die CO2-Emissionen der Industriestaaten bis 2020 um bis zu zehn Prozent erhöhten.

Weiger: "Was die Welt braucht, sind schnell Fortschritte bei der Minderung der Treibhausgase. Jede weitere Verzögerung ist ein Sargnagel für die Zukunft der Menschheit.
Die Industriestaaten müssen sich endlich bewegen und ihre bisher schwachen Angebote zum Klimaschutz deutlich aufstocken. Schlupflöcher, die reale Emissionsminderungen verhindern, sind zu schließen. Dafür hat die Staatengemeinschaft sechs Monate Zeit, bevor sie zum nächsten Weltklimagipfel aufbricht.“

Die Klimakonferenz habe auch gezeigt, dass die Staats- und Regierungschefs die tatsächliche Dramatik des Klimawandels nicht erkannt hätten. Für den BUND ergebe sich daraus die Konsequenz, nicht zu resignieren, sondern sein Engagement vor Ort zu verstärken. Deutschland müsse seine Hausaufgaben im Klimaschutz machen, um international glaubwürdiger zu werden. Auch der weltweite Druck der Zivilgesellschaft auf ihre Regierungen müsse weiter erhöht werden.

26 November 2009

Klimakonferenz-Vorbereitung

Im Vorfeld des Weltklimagipfels nannte erstmals auch China als weltgrößter Produzent von Treibhausgasen deren "Verminderung pro Einheit des Bruttoinlandsprodukts" um bis zu 45 Prozent bis 2020 gegenüber dem Jahr 2005.
In Anbetracht der anhaltend hohen BPI-Wachstumsraten Chinas kann jedoch passieren, dass sich die Menge der chinesischen Klimabelastung nicht sinkt, sondern sogar ansteigt. Peking räumt demnach dem Wachstum noch immer den Vorrang gegenüber der Umweltschutzpolitik ein.
Einzig begrüßenswert ist, dass die chinesische Ankündigung ein Einstieg in die Klimapolitik überhaupt darstellt. Desgleichen die USA mit ihrer Ankündigung, die Treibhausgase um 17 Prozent zu mindern - erstmalige Verbindlichkeit, aber weit hinter den umweltpolitischen Forderungen zurückbleibend

Markus Rabanus >> Diskussion

24 September 2008

BUND: Automobilindustrie

Pressemitteilung vom 24. September 2008

Klimaschutz nicht auf dem Altar der Autoindustrie opfern. BUND richtet dringenden Appell an EU-Parlamentarier

Berlin/Brüssel: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einem dringenden Appell an den Umweltausschuss des EU-Parlaments vor einer Verwässerung der Klimaschutzvorgaben für die Autoindustrie gewarnt. Sollte der Ausschuss am Donnerstag den Vorschlägen der Autoindustrie zur verzögerten Einführung der CO2-Grenzwerte folgen und dabei wie geplant so genannte „Ökoinnovationen" berücksichtigen, führe dies zu dem absurden Ergebnis, dass im Jahr 2012 neue Pkw in Europa mehr CO2 ausstoßen dürften als heute.

Der Industrieausschuss des EU-Parlaments hatte bereits Anfang September nach Interventionen der deutschen Autoindustrie und auf Initiative von CDU-Abgeordneten ein Aufweichen der von der EU-Kommission geplanten strengen Klimaschutzvorgaben für die Autoindustrie vorgeschlagen. In einer Einführungsphase, dem so genannten „phasing in“, sollen demnach ab 2012 nur 70 Prozent der Neuwagenflotte des jeweiligen Herstellers den ursprünglich vorgesehenen Grenzwert von durchschnittlich 130 Gramm C02 pro Kilometer einhalten müssen. So genannte „Ökoinnovationen“ wie Solardächer und ähnliche technische Neuheiten, die nicht zu messbaren Verbrauchsreduzierungen führen, sollen zusätzliche CO2-Gutschriften von bis zu neun Gramm CO2 pro Kilometer nach sich ziehen können.
Gutachter der EU-Kommission hätten ermittelt, dass auf diese Weise die von der Bundesregierung im Klimaschutzpaket von Meseberg beschlossenen 120 Gramm CO2 pro Kilometer ab 2012 auf dann 159 Gramm hoch gesetzt würden. Damit lägen nach Berechnungen des BUND die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagenflotten nach 2012 sogar um zwei Gramm höher als der Durchschnitt der in Europa 2007 verkauften Pkw.
„Wenn es so kommen sollte, dann haben die EU-Parlamentarier auf ganzer Linie versagt“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger in Berlin. „Es ist eine himmelschreiende Unanständigkeit, dass die europäische Öffentlichkeit mit Tricks und Nebelkerzen bewusst getäuscht werden soll. Wenn 2012 nur noch 70 Prozent der Neuwagen das 130-Gramm-Ziel erreichen müssen und dies auch noch mit angeblichen Ökoinnovationen um bis zu neun Gramm schön gerechnet wird, streut man den Menschen Sand in die Augen. Sie werden sich wundern, wenn sie an der Tankstelle die Quittung dafür bekommen. Der EU-Umweltausschuss darf dies nicht zulassen. Er muss jetzt beweisen, dass er seinen Namen zu Recht trägt und das Klimaschutz für ihn nicht nur ein leeres Versprechen ist.“

15 April 2008

Schulwettbewerb: "Klima wandeln"

Preisverleihung im Siemens-Schulwettbewerb "Klima wandeln"

Schüler präsentieren Ideen zum Klimaschutz

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Astrid Klug, hat in München gemeinsam mit Prof. Raffler von der Siemens AG die Hauptgewinner im Siemens-Schülerwettbewerb "Klima wandeln" geehrt.
Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel
richtete sich an engagierte Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen selbst initiierter Forschungsprojekte unterschiedliche Aspekte des Klimawandels und seiner Folgen analysierten und entsprechende Lösungsansätze entwickelten.

Aus der Vielzahl an innovativen Lösungen zum Schutz des Klimas wurden neun Projekte, die sich in den Regionalentscheiden durchgesetzt hatten, nach München zum Finale eingeladen. Vor einer hochkarätigen Jury mussten die Finalisten dann am vergangenen Wochenende erneut ihre Lösungen präsentieren.
„Die Projektideen des Wettbewerbs sind beeindruckende Beispiele, wie durch innovative Lösungen die CO2-Emissionen gesenkt werden können. Sie können dazu beitragen, das integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung in die Tat umzusetzen“, sagte Astrid Klug bei der Preisverleihung.

Der Wettbewerb erzielte mit 194 Wettbewerbsbeiträgen in diesem Jahr ein neues Rekordergebnis. Beteiligt waren fast 800 Schülerinnen und Schüler.
Die Gewinnerinnen sind Rosa Meyer und Christine Mauelshagen vom Hollenberg-Gymnasium Waldbröl (Nordrhein-Westfalen) mit ihrer Arbeit über das photovoltaische Potenzial und die Möglichkeiten der CO2-Einsparung durch Solarenergie in der Gemeinde Morsbach. Platz zwei erreichte Felix Jankowski vom Gymnasium Marktoberdorf (Bayern), der einen Lösungsvorschlag zum Thema „Reduzierung des Standby-Stromverbrauchs elektrischer Geräte auf Null“ erarbeitete. Mit dem dritten Platz wurde Isabella Pflugmann von der Freien Christlichen Schule Frankfurt (Hessen) für ihren Beitrag „CO2-Sparen im Privathaushalt durch Energieeffizienz“ ausgezeichnet.

Sie alle erhielten Geldpreise im Wert von insgesamt über 60.000 Euro. Diese Gelder sind zweckgebunden und sollen für Studienzwecke eingesetzt werden. Auch der Fachbereich der jeweils betreuenden Lehrkraft wird für sein Engagement mit 3000, 2000 und 1000 Euro ausgezeichnet.

Die fachliche Begleitung des Wettbewerbs, die Durchführung der regionalen Entscheide und die Bewertung der Arbeiten erfolgte durch die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen sowie die Technischen Universitäten (TU) Berlin und München.

Weitere Informationen
www.siemens.de/generation21/schuelerwettbewerb

26 Oktober 2007

Massenaussterben könnte bevorstehen

wikinews: York / Leeds (Vereinigtes Königreich), 26.10.2007 – Das sechste Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten in der Geschichte des Planeten Erde könnte nach Ansicht von Forschern aus Leeds und York kurz bevorstehen. Durch die Klimaerwärmung würden demnach innerhalb der nächsten 200 Jahre die Hälfte aller Spezies von der Erde verschwinden. Für die Forschungen wurden Daten über die letzten 520 Millionen Jahre verglichen. Während des wärmsten Zeitabschnitts, dem Ende des Perm, starben 95 Prozent der Tier- und Pflanzenarten aus.
In dem 540 Seiten langen Bericht mit der Bezeichnung „GEO-4“ der UNEP (einer Unterorganisation der Vereinten Nationen) werden auch Rettungsmöglichkeiten für die Menschheit erwähnt. Es sei möglich, bis zum Jahr 2050 die Treibhausgasemission um 60 bis 80 Prozent zu reduzieren. Bereits jetzt wäre das Aussterben der Fische um das Hundertfache beschleunigt im Vergleich zu dem Zeugnis fossiler Funde. Zwölf Prozent der Vögel, 23 Prozent der Säugetiere und mehr als 30 Prozent der Amphibien seien bereits jetzt vom Aussterben bedroht. Als Auslöser des drohenden Massenaussterbens werden die systematische Zerstörung der Natur und Treibhausgasemissionen als Bedrohungen genannt. Milliarden Menschen seien bedroht.

24 September 2007

Ban Ki Moon kritisiert Klima-Politik

In einem Gastbeitrag für den Berliner Tagesspiegel kritisiert UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die zögerliche Klima-Politik. Es sei zu fordern, dass die Hauptlast von den Staaten zu tragen sei, die Hauptverursacher sind.

Das ist richtig. Die USA und anderen G8-Staaten müssen sich angesprochen fühlen. Aber auch jene Staaten, die als OPEC für den Ausverkauf der fossilen Energie-Ressourcen mitverantwortlich sind.

-msr-

14 September 2007

Klimaforscher fordern Fleischverzicht

Forscher der Universität Canberra (Australien) fordern die Verbraucher reicher Industrienationen zur Verringerung ihres Fleischkonsums auf. 90 Gramm Fleisch täglich könnten in Anbetracht der wachsenden Weltbevölkerung Zwischenziel sein.Etwa 22 % der Treibhausgase resultieren aus der Landwirtschaft, wovon wiederum 80 % direkt und indirekt auf die Viehzucht entfallen.

10 September 2007

„Klimashow“ bei IAA / Deutsche Autohersteller Schlusslicht bei CO2-Minderung

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat der deutschen Autoindustrie vorgeworfen, bei der Donnerstag in Frankfurt/Main beginnenden Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) die Öffentlichkeit mit einer „Klimashow“ täuschen zu wollen. Anstatt vorhandene Spritspartechniken in Großserie einzusetzen, versuche die Branche, sich mit teuren Werbefeldzügen ein ökologisches Image zu geben. Es fehlten der Autoindustrie jedoch Strategien zur ausreichenden Minderung der Treibhausgase. Kein einziger Hersteller habe verbindliche Zusagen zur CO2-Reduzierung seiner Neuwagenflotte gemacht. Wenn Politik und Industrie ihre Anstrengungen nicht erhöhten, werde das EU-Ziel verfehlt, bis 2012 einen Durchschnittswert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu erreichen. Derzeit betrage der durchschnittliche EU-Wert 162 Gramm. Im Vergleich mit ihren ausländischen Konkurrenten stünden vor allem deutsche Hersteller schlecht da. Bei einem Ranking der Emissionen der zwölf in der EU am häufigsten verkauften Pkw befänden sich fünf der sechs großen deutschen Autofirmen im Schlussfeld. Nur Ford liege mit einem Durchschnitt von 153 Gramm CO2 pro Kilometer unter dem europäischen Mittel.

Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte: „Hersteller, Autoverbände und Politik werfen lauter Nebelkerzen, um von ihren Versäumnissen beim Klimaschutz abzulenken. Noch immer wird der Verbrauch der Fahrzeugflotten nicht konsequent reduziert. Stattdessen werden auf der IAA teure `Topsparautos` und `Zukunftsvisionen` vorgezeigt, die keinen Beitrag zum Erreichen der EU-Klimaziele leisten.“

Die Zulassungszahlen von 2006 würden belegen, dass der deutsche Pkw-Markt europaweit die größten Probleme in Sachen Klimaschutz habe. Die in Deutschland im Vorjahr zugelassenen Neuwagen lägen mit durchschnittlichen CO2-Emissionen von 173 Gramm pro Kilometer 11 Gramm über dem EU-Mittelwert. Ein Grund dafür sei, dass in Deutschland viele übermotorisierte Fahrzeuge mit extremen Höchstgeschwindigkeiten und eine große Zahl von Geländewagen verkauft würden. Verantwortung für das Klimaproblem trage auch die suggestive Werbung für den Kauf dieser Fahrzeuge. Eine weitere Ursache für das schlechte Abschneiden des deutschen Pkw-Marktes beim Klimaschutz liege darin, dass die Hälfte der Neufahrzeuge als Firmen- und Dienstwagen zugelassen würden. Da deren Halter sämtliche Betriebskosten Steuer mindernd geltend machen könnten, spiele der hohe Verbrauch für sie kaum eine Rolle.

Für die hohen CO2-Emissionen der in Deutschland zugelassenen Pkw sei auch die Schere verantwortlich, die sich zwischen den im Ausland und den im Inland verkauften Autos auftue. So verkaufe Volkswagen im Ausland mehr sparsamere Pkw als hierzulande. Bei ihren Anstrengungen zur Verbrauchsreduzierung schnitten deutsche Autohersteller ebenfalls schlecht ab. So hätten Fiat, Citroen und Renault seit 1997 den Verbrauch ihrer Pkw um rund 15 Prozent vermindert, Audi nur um sechs und Volkswagen um fünf Prozent. Ein besonderer Skandal sei, dass bei den 2006 von Mercedes, Audi und VW in Deutschland verkauften Pkw der Durchschnitt der CO2-Emissionen im Vergleich zu 2005 wieder angestiegen sei.

Gerhard Timm, Geschäftsführer des BUND: „Das Versagen der deutschen Autoindustrie beim Klimaschutz trägt auch die Handschrift der Bundesregierung. Beispielsweise soll die in der Koalitionsvereinbarung 2005 angekündigte Einführung der CO2-basierten Kfz-Steuer frühestens 2009 kommen. Damit wird die Wirkung dieser Reform entscheidend verzögert. Und durch Verzicht auf ökologische Korrekturen am Dienstwagenprivileg sorgt die Bundesregierung dafür, dass die Umstellung der Kfz-Steuer bei der Hälfte aller Neuwagen wirkungslos bleiben wird.“

Damit der Verkehrssektor einen ausreichenden Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten könne, forderte der BUND Nachbesserungen im angekündigten Klimaschutzgesetz. Dazu gehörten die sofortige Einführung einer mit dem Verbrauch ansteigenden C02-basierten Kfz-Steuer und von verbindlichen Spritverbrauchsgrenzen für Pkw.

Pressekontakt: Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-435 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425/-489, Fax: -449, Mobil: 0171-8311051, E-Mail: presse@bund.net, http://service.gmx.net/de/cgi/derefer?DEST=http%3A%2F%2Fwww.bund.net

20 April 2006

UBA: Schluss mit Leerlaufverlusten: Abschalten, Energie sparen, Klima schützen

Umweltbundesamt präsentiert sich auf Fachmesse Energie bei der Hannover-Messe
Pressemitteilung mweltbundesamt.de

Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als vier Milliarden Euro durch den falschen Betrieb von Elektrogeräten verschwendet. Privathaushalte kostet diese Energieverschwendung durchschnittlich 85 Euro im Jahr. Die Ursache: Elektrogeräte befinden sich ständig in Bereitschaft (Stichwort: Stand-by-Betrieb) oder verbrauchen Energie auch dann, wenn sie scheinbar ausgeschaltet sind (Stichwort: Schein-Aus). Es wird buchstäblich Geld für Nichts ausgegeben. Aber wer Energie verschwendet, schadet nicht nur seinem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt. Weniger Energieverbrauch hingegen hilft, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu verringern und leistet somit einen Beitrag zum Umweltschutz. Welchen Umfang die Energieverschwendung in Wohnzimmer und Büro erreichen kann, demonstriert das Umweltbundesamt (UBA) vom 24. bis 28. April 2006 an seinem Informationsstand auf der Fachmesse Energie im Rahmen der Hannover-Messe.

Eine Vielzahl typischer Geräte aus Wohnzimmer und Büro vermitteln Besucherinnen und Besuchern einen unmittelbaren Eindruck vom Ausmaß dieser alltäglichen Energieverschwendung. Darunter befindet sich auch ein skurriles Beispiel: Ein „High-Tech-Toaster”, der nach dem Toasten in einen Bereitschaftsmodus schaltet, die zuletzt gewählte Röstzeiteinstellung speichert und munter weiter Strom verbraucht.

Das Umweltbundesamt zeigt auf der Fachmesse Energie, wie man mittels eines einfachen Messgerätes einen unnötigen Energieverbrauch aufspüren kann. Ist dieser erst einmal entdeckt, können Verbraucherinnen und Verbraucher viel dafür tun, um die Leerlaufverluste im Haushalt und am Arbeitsplatz zu senken. Oft ist dies allerdings unbequem oder schwierig, weil der Ausschalter auf der Geräterückseite angebracht ist oder ganz fehlt. Auch eingebaute Geräte und schwer zugängliche Steckdosen sind Hürden. Deshalb ist es aus Sicht des UBA erforderlich, bei der Umsetzung der neuen Ökodesign-Richtlinie der Europäischen Union dafür zu sorgen, dass Elektrogeräte in Zukunft so gestaltet sind, dass sie ein energiesparendes Nutzerverhalten erleichtern.
Erstmals auf der Fachmesse Energie zeigt das UBA eine innovative und einfach zu bedienende Steckerleiste, mit der nahezu jedes Gerät komfortabel und sicher vom Netz getrennt werden kann.

Eine kleine Energiespar-Sensation ist die Standbeleuchtung am Informationsstand des UBA. Zum ersten Mal wird ein Messestand komplett mit neuartigen leistungsstarken Leuchtdioden-(LED)Lampen beleuchtet. Die eingesetzten Leuchtdioden verfügen über eindrucksvolle Eigenschaften: Sie halten circa tausendmal so lange wie herkömmliche Glühbirnen, sind nicht anfällig für Erschütterungen, erzeugen kaum Wärme, enthalten keine schädlichen Füllgase, verursachen keine UV-Strahlung und verbrauchen deutlich weniger Strom als Glühlampen. Der Gesamtverbrauch aller auf dem Informationsstand installierten Strahler liegt unter dem eines einzigen Halogenstrahlers, der üblicherweise auf Messeständen eingesetzt wird.

Das UBA ist auf der Fachmesse Energie der Hannover-Messe vom 24. bis 28. April 2006 (Messegelände Hannover) in Halle 13 an Stand B 40 zu finden.

Ausführliche Informationen über Leerlaufverluste, deren Entdeckung und Bekämpfung finden sich auf der Internetseite der Aktion No-Energy (www.no-e.de).

Über innovative, Strom sparende, Lichtsysteme informiert unter anderem die Firma Zweibrüder® Optoelectronics Solingen (www.zweibrueder.com/), die die Standbeleuchtung geliefert hat.

Dessau, den 20.04.2006

03 April 2006

Zum "Energie-Gipfel"

Pressemitteilung vom 3. April 2006

BUND für Energiezukunft ohne Atomkraft und Kohle

Berlin: Mit vier AKW-Modellen vor dem Kanzleramt demonstrierte heute der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) für den Ausstieg aus der riskanten Atomkraft und gegen Laufzeitverlängerungen. Die Modelle symbolisierten die Atommeiler Biblis A und B, Neckarwestheim und Brunsbüttel. Deren Abschaltung sei das Mindeste, was in dieser Legislatur erreicht werden müsse, sagte BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm. Es gehe nicht an, dass Atomkraftwerke mit krummen Tricks in die nächste Wahlperiode hinübergerettet würden. Timm: "Vom Energiegipfel erwarten wir klare Signale für klimafreundliche und sichere Alternativen. Die atom- und kohlestromfreie Energieerzeugung muss gefördert werden. Dazu gehören erneuerbare Energien, hocheffiziente Gaskraftwerke und die bislang vernachlässigte Kraft-Wärme-Kopplung. Ein riesiges Potenzial steckt auch im sparsamen und effizienten Verbrauch."Mit dem zum offiziellen Energiegipfel parallelen "Gegengipfel" vor dem Kanzleramt will der BUND für die Vision einer umweltfreundlichen und sicheren Energieperspektive werben. Timm: "Bundeskanzlerin Angela Merkel darf sich von den Chefs der großen Stromunternehmen nicht blenden lassen. Die von den Energiekonzernen angepriesenen kohlendioxidfreien Kohlekraftwerke sind bisher reines Wunschdenken. Fakt ist: Wenn die Stromkonzerne in Kohlekraftwerke investieren, schaden sie dem Klimaschutz."Der BUND forderte außerdem, künftig bei der Zuteilung von Zertifikaten für den Emissionshandel Steinkohle- und Braunkohle-Kraftwerke wegen ihres hohen Kohlendioxid-Anteils schlechter zu stellen als effiziente Gaskraftwerke und Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung. Beschlossen werden müssten auch konkrete Maßnahmen zur Energie-Einsparung. Dazu gehörten ehrgeizige Programme für den Wärmeschutz von Gebäuden, Höchstverbrauchsstandards bei Klima- und Lüftungsanlagen sowie stand-by-Verbote für Unterhaltungselektronik. Dringend erforderlich sei ein Wärmegesetz, das sparsames Heizen mit Sonnenkraft, Biomasse und anderen erneuerbaren Energien gesondert fördere. Nötig sei auch die Senkung des Spritverbrauchs von Autos. Ein Energiegipfel, der dieses Thema ausspare, stelle sich nicht den Aufgaben der Zeit. "Den Versprechen der Industrie, sparsamere und klimafreundlichere Fahrzeuge zu bauen, müssen endlich Taten folgen", sagte Timm.

Quelle >> www.bund.net

Diskussionen >> www.inidia.de/energiepolitik.htm